"Faschismus AG": Griechenland und Europas rechtsradikaler Schatten

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In Griechenland und anderen europäischen Ländern würden Teile der ökonomischen Eliten faschistische Parteien fördern, um in der Krise eine radikal-neoliberale Agenda durchzusetzen, sagt der Filmemacher Aris Chatzistefanou aus Athen. In seinem neuen Dokumentarfilm „Faschismus AG“ zeigt er, wie Industrielle und Bankiers in den 20er und 30er Jahren Faschisten unterstützten, um sozialistische Bewegungen und Gewerkschaften zu zerschlagen. An den Rändern Europas würde sich heute ein ähnliches Muster zeigen: Rechtsextreme griechische Parteien wie „Goldene Morgenröte“ und „LAOS“ etwa würden von Reedern und großen Medienkonzernen unterstützt. In der Ukraine unterstützen währenddessen EU, USA und IWF eine Regierung unter Beteiligung der neonazistischen Swoboda-Partei, um ökonomische und geopolitische Interessen durchzusetzen. 

Die von EU und Bundesregierung forcierte Kürzungspolitik würde dem Erstarken des Faschismus in Europa den Boden bereiten. Griechenland befinde sich auf dem Weg in die „Dritte Welt“, so Chatzistefanou. Das öffentliche Gesundheits- und Bildungssystem würde zerstört, während die Staatsschulden seit Beginn der "Rettungspakete" von 120 auf 180 Prozent des BIP gestiegen sind. Zugleich übernähmen Parteien wie "PASOK" und "Nea Dimokratia" Positionen der Rechtsextremen, etwa in der Migrationspolitik. Wie Younus Mohammadi vom Griechischen Flüchtlingsforum berichtet, werden immer mehr Asylsuchende verhaftet und unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern untergebracht. Die Gefahr bestehe, so Chatzistefanou, dass Griechenland zum Labor für Europa werde.

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