Newsbusting in Berliner U-Bahnen – Solidarität mit Rojava

Um auf durch Corona entstandene Probleme und sowieso schon vorherrschende Angriffe in und um Rojava aufmerksam zu machen, hat die Gruppe “Rojava Fenster” die sonst so inhaltsleeren Bildschirme der Berliner U-Bahnen (Berliner Fenster) mit eigenen Inhalten gefüllt. Es wurden eigene Berichte mit einem Spendenaufruf für Medico International verfasst und auf die Bildschirme diverser U-Bahnen geklebt.

Die hiesigen Nachrichten drehen sich momentan all zu oft um innerdeutsche Coronathematiken und lassen den Blick auf das weltweite politische Geschehen mehr in den Hintergrund treten. Dem wollen wir uns durch Aktionen entgegenstellen und auf die aktuelle Situation in Rojava in Zeiten von Corona hinweisen und ein Erstarken der Solidarisierung entfachen.

Die Situation in der autonomen Region in Nord- und Ostsyrien (Rojava) erweist sich erneut als katastrophal – hinsichtlich medizinischer Versorgungsfähigkeit im Allgemeinen – und nun in Zeiten von COVID-19 noch drastischer. Lieferungen von medizinischen Hilfsgütern in die Region Rojava durch die WHO und UN finden nicht mehr statt, da sich die russische Regierung mit einem Veto dagegen ausgesprochen hat. Die Abhängigkeit zum Assad-Regime besteht nun erneut. Dieses liefert jedoch nur vereinzelt medizinische Versorgungsgüter in die Region. Darüber hinaus schneidet das türkische Regime unter der Diktatur Erdoğans die Wasserversorgung der Region seit Wochen ab, ein weiteres menschenverachtendes Mittel in seinem Kampf gegen das Projekt Rojava. Mit deutschen Waffen wird hier vor den Augen der sogenannten Weltgemeinschaft tagtäglich völkerrechtswidrig gemordet und ebenso werden zivile Einrichtungen, wie zum Beispiel Krankenhäuser, angegriffen. Den tausenden Toten dieses Krieges folgen hunderttausende Menschen, die erneut auf der Flucht vor Tod und Verfolgung sind.

Dass das demokratische Projekt Rojava unter solch einem Angriff steht, ist kein Zufall, denn neben dem Ziel ethnischer Säuberungen an Kurd*innen sehen diverse Regime die emanzipatorischen Strukturen und Lebensentwürfe, die in Rojava entstehen, als Gefahr ihrer eigenen Machtverhältnisse an und versuchen diese zu zerschlagen. Besonders Frauen sind am Erstarken selbstorganisierter, emanzipatorischer Lebensweisen und Räume maßgeblich beteiligt, und kämpfen gegen Unterdrückung und bestehende Machtverhältnisse an.

Um die Ausbreitung des COVID-19 Virus erfolgreich einzudämmen, sind in der Region Rojava große Mengen an medizinischen Versorgungsgütern und Schnelltests notwendig. Ebenso ist die lebensnotwendige Wasserversorgung ein wichtiges Mittel, um beispielsweise Hände waschen zu können und Hygienestandards aufrecht zu erhalten.
Daher rufen wir alle Menschen dazu auf, sich über die Situation in Rojava zu informieren, sich gegen die direkt und indirekt am Krieg beteiligten Regierungen zu positionieren und die Hilfsorganisation Medico International, und damit ihre Partner*innenprojekte wie Heyvar Sor, in ihrem aktuellen Spendenaufruf für Rojava zu unterstützen, da diese eine der wenigen humanitären und medizinischen Akteur*innen vor Ort sind.

Wenn ihr könnt spendet mit Verwendungszweck Rojava an Medico International!

medico international
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00
BIC: HELADEF1822
Frankfurter Sparkasse
Stichwort: Rojava

Unterstützt das selbstverwaltete Projekt Rojava!

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