Infos zu den Gegenaktivitäten am 12.09. in Hamburg gegen den Tag der deutschen Patrioten TDDP

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Safety first!

Wir haben hier mal exemplarisch einen Texten kopiert, den ihr euch im Vorfeld des 12.09. ruhig noch mal reinziehen solltet! Safety first!

Einige Aspekte die nicht häufig genug betont werden können:
– Seid in (großen) Bezugsgruppen unterwegs!
– Achtet auf einander!
– Habt entsprechende Kleidung dabei, um euch gegen Fotograf_innen der gegnerischen Seite, aber auch gegen Bullen und andere Unsymphaten zu schützen! = Vermummt euch!
– Keine Fotos! / Keine Videos!

http://goodbyedeutschland.blogsport.eu/safety-first/

Generell gibt es viele wichtige Texte/Infos auf folgenden Seiten:
Ermittlungsausschuss Hamburg -> Was ist der EA?
Rote Hilfe (Hamburg)

Out of action

Hier ein Text des EA Hamburg:

„Vor einer Demonstration

  • Versucht, niemals alleine zu Demos zu gehen bzw. zu fahren. Es ist nicht nur angenehmer, sondern auch sehr nützlich, mit mehreren unterwegs zu sein und eine Bezugsgruppe zu bilden.
  • Dadurch, dass ihr euch gegenseitig kennt und vertraut, habt ihr die Möglichkeit, bestimmte eventuell auftretende Situationen vorweg durchzusprechen. Klärt ab, in welchen Situationen für den/die Einzelne_n Probleme auftauchen könnten, schätzt ab, wie jede_r Einzelne sich verhalten wird usw. So könnt ihr dann Absprachen für gemeinsames Verhalten treffen. Ebenfalls ist es für euch einfacher, bei heiklen Geschehnissen (bspw. einem polizeilichen Knüppeleinsatz), ruhig zu bleiben und für Zivil-Polizist_innen umso schwerer, sich in die Demoketten zu mischen und dort evtl. etwas zu provozieren.
  • Wenn es ein Vorbereitungstreffen zur Demo gibt, ist es nützlich hinzugehen, um genaueres darüber zu erfahren, wie die Demoroute sein wird, wie die Taktik der Polizei eingeschätzt wird usw. Ausserdem könnt ihr so besser planen, in welchem Block ihr gehen wollt, was ihr auf der Demo wollt und wie ihr euch verhalten möchtet. Vielleicht werden dort noch Leute gesucht, die Aufgaben wie z.B. Lautischutz, eine der ersten Reihen oder Ordnerfunktionen übernehmen. Denkt in eurer Bezugsgruppe nach, was ihr euch vorstellen könnt zu tun und was nicht.
  • Auf die Demo gehört ein klarer Kopf, der es vermeidet, sich und andere unnötig zu gefährden. Deswegen bleiben alle Mittel, die dein Reaktions- und Wahrnehmungsvermögen beeinträchtigen, also vornehmlich Alkohol und andere Drogen zu Hause! Bei illegalisierten Drogen drohen zudem BTM Verfahren.
  • Fettcremes und Kontaktlinsen sind anfällig für Reizgas, es sammelt sich dort besonders gut an. Deshalb versuche möglichst eine Brille zu tragen, wenn du eine benötigst
  • Außerdem solltet ihr euren Personalausweis, etwas Geld, Medikamente, die ihr evtl. benötigt, eure Krankenkassenkarte, eine Wasserflasche, ein 1. Hilfe-pack + Augenspühlflasche wenn ihr habt und damit umgehen könnt, Stift, leere Zettel und eine Telefonkarte mitnehmen – alle anderen persönlichen Dinge, vor allem aber Adress- Notizbuch und Aufzeichnungen jeglicher Art, wie z.B. Telefonnummern, auch Mobiltelephone mit gespeicherten Telephonnummern werden zu Hause gelassen. Die Polizei interessiert so etwas nämlich ungemein!
  • Macht einen klaren Treffpunkt aus, für den Fall, dass du die Anderen auf der Demo verlierst. So kannst du und deine Bezugsgruppe auch schnell überprüfen, ob jemand von der Polizei mitgenommen wurde oder nur kurz im Gewusel der Demo verschwunden ist.

Während einer Demo

  • Notiere dir die Nummer des Ermittlungsausschusses, die, sofern es einen gibt, vom Lautsprecherwagen aus durchgesagt wird, auf den Arm. Beobachtest du eine Ingewahrsamnahme oder Festnahme oder bist du selbst betroffen, melde dich oder die Person möglichst zeitnah beim EA.
  • Auf der Demo/Aktion ist es äußerst sinnvoll immer mit der Bezugsgruppe zu gehen und für diese Gruppe ein Kennwort als Rufnamen auszumachen, um sich in unübersichtlich gewordenen Situationen schnell wieder sammeln zu können und verloren gegangene Personen gleich bemerken zu können. Für den Fall von Ingewahrsamnahmen ist es sinnvoll, die Nachnamen und Geburtsdaten der Leute aus deiner Bezugsgruppe zu kennen.
  • Denk dran, dass es sein kann, dass es gar nicht zur Demo kommt, weil diese entweder nicht genehmigt ist oder doch noch verboten wurde. Die Polizei versucht dann häufig, Leute schon im Vorfeld, d.h. beim Hinweg, einzufahren, oder daran zu hindern zum Auftaktort zu gelangen. Überlegt euch, wie ihr mit eventuellen Personalienkontrollen und Durchsuchungen auf dem Weg zur Demo umgehen wollt, die auch stattfinden können wenn eine Demo erlaubt ist.
  • Bildet auf Demonstrationen generell, spätestens aber bei sich heraufbeschwörenden Polizeiübergriffen eine geschlossene Kette. Ketten haben die wichtige Funktion, koordiniertes Handeln (von Parolen bis hin zu geordneten Auf- oder Rückzügen) besser zu gewährleisten, gleichzeitig bieten sie Schutz vor Polizeitruppen, die versuchen in die Demo einzudringen. Achtet deshalb darauf, dass keine Lücken zwischen den Ketten entstehen und sich auch keine einzelnen Leute dazwischen bewegen.
  • Es hat sich bei Polizeiübergriffen bewährt, mit den geschlossenen Ketten stehenzubleiben und wenn es gar nicht anders geht, sich nur sehr langsam zurückzuziehen. In den allermeisten Fällen verhindert dies das Spalten der Demo/Gruppen, Festnahmen und Liegenbleiben von Verletzten, meist ist damit auch der gesamte Prügeleinsatz abgewehrt.

Nach einer Demo

  • Nach der gesamten Aktion geht es darum, sicher nach Hause (oder zum Bus/Bahn) zu kommen. Da gerade nach Beendigung von Demostrationen oft noch Menschen von der Polizei abgegriffen werden, ist es sinnvoll, in Gruppen zu verschwinden.
  • Wenn du nach der Demo jemanden über längere Zeit vermisst, kannst du den EA anrufen und Fragen, ob diese Person als in Gewahrsam genommen vermerkt ist. Sag nie den vollen Namen, sondern z.B.: „Ich suche eine P. aus Berlin, ist die verhaftet worden?“ So gebt ihr der Polizei, die wahrscheinlich mithört, keine unnötigen Infos, erfahrt aber trotzdem alles was ihr wissen wollt.
  • Bist du verletzt worden, meide das nächstliegende Krankenhaus, deine Daten könnten an die Cops weitergegeben werden. Bei Verletzungen die durch einen Polizeieinsatz entstanden sind, überleg dir eine andere Ursache und sage nicht die Wahrheit. Krankenkassenkarten enthalten keine Daten ausser Name und Geburtsdatum über dich. Sie sind offiziell nicht übertragbar.
  • Zu Hause beginnt die Phase der Nachbereitung. Gerade wenn es während der Aktion zu Auseinandersetzungen mit den Cops gekommen ist, ist es sinnvoll und hilfreich, sich darüber Notizen in Form eines Gedächtnisprotokolls zu machen. Sie sind Erinnerungsstützen für anstehende Gerichtsprozesse. Beispiel: Trage als Beschuldigte_r nicht die gleichen Klamotten, die du damals bei der Aktion getragen hast und die zu deiner Identifizierung beitragen. Darin sollten folgende Punkte beschrieben werden:
    • Ort und Zeit der polizeilichen Maßnahmen (Festnahmen, Abräumen, Wasserwerfer, Prügeleinsatz usw.)
    • Name oder Personenbeschreibung (Kleidung auch der eigenen) der Verhafteten, Verletzten, Zeugen_innen.
    • Genauer Ablauf der beobachteten Szenen.
    • Anzahl und evtl. Identifizierungsmerkmale der Polizeibeamt_innen
  • Dieses Gedächtnisprotokoll sollte dann an den EA geschickt, oder im Schwarzmarkt bei uns ins Postfach gelegt werden. (EA-Hamburg c/o Schwarzmarkt, Kleiner Schäferkamp 46, 20357 Hamburg). Wichtig um Zeug_innen und Betoffene zusammen zu führen.
    • Sinnvoll ist es auch, eine Demonachbereitung vorzunehmen, also darüber zu sprechen, ob die Demo nach den jeweiligen Erwartungen verlaufen ist, egal, ob in der Bezugsgruppe oder in einem größeren Demonachbereitungszusammenhang. Fragen danach, ob die Demo erfolgreich war oder nicht, ob Bündnisse gut oder schlecht zusammengearbeitet haben, ob die Einschätzung der Polizeitaktik richtig und das Demokonzept dementsprechend ausreichend war, könnten diskutiert werden, um nächstes Mal noch besser vorbereitet zu sein.“
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