Bolivien Feature update Vorschlag (eilt)

LinksRhein 12.10.2003 04:36 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Mehr Tote und drohender Staatsstreich bzw. Ausnahmezustand in Bolivien
"Dringend: Die Situation ist kritisch, die Leute leisten Widerstand, und es droht ein Massaker" lautet der Hilferuf auf der Startseite von Indymedia Bolivien. Gestern wurde der zivile Streik in El Alto fortgesetzt, die Polizei und das Militär schwärmten aus zur Repression und es starb eine weitere Person. Es gibt viel Wut in der Bevölkerung und sie sagen, dass sie die Proteste aufrecht erhalten werden, so lange bis der Gringo zurücktritt. Sie erklären, dass die Stadt (La Paz) sich den Protesten "das Gas ist für alle und wir müssen es alle verteidigen" anschliessst.

Seitens der Regierung gibt es Gerüchte über einen Ausnahmezustand oder einen Staatsstreich, den Politiker und Militärs vorbereiten würden, mit allem was es für die Aymaras, BewohnerInnen des Hochlandes, BäuerInnen und allen BolivianerInnen, die für das Gas kämpfen, an Blut bedeuten würde. In einigen kommerziellen Medien wurde angedeutet, dass bereits der Ausnahmezustand vorbereitet worden war, aber wegen einer versuchten Polizeimeuterei verschoben wurde. Die Ankündigung der Mobilisierung in Chapare und der TransportarbeiterInnen verschärft die Situation weiter. Der Dialog entfernt sich, die Wut der Leute wächst, und ein extrem gewalttätiger Ausgang zeichnet sich ab. (Feature imc Bolivia)

Die Proteste hatten sich in den letzten Wochen stark ausgeweitet, mehrere Provinzen des Hochlandes befinden sich im Aufstand und grosse Städte wie La Paz und El Alto sind dadurch weitgehend von der Aussenwelt abgeschnitten. Und immer wieder kam es anlässlich von Strassenblockaden zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Polizei / Militär und der Bevölkerung.

Vor drei Tagen erst waren bei einer Demonstration Richtung La Paz der Minenarbeiter Huanuni José Luis Astahuichi (41) und der Konstruktionsarbeiter und Student aus El Alto Ramiro Vargas Astilla (22) getötet worden.

Bei der landesweiten Demonstration gegen den Ausverkauf des Gases am 19. September mit 100.000 TeilnehmerInnen war es ebenfalls zu fünf Toten bei Angriffen der gemeinsamen Einheiten von Militär und Polizei auf Strassenblockaden im Altiplano (Hochland) gekommen war.

Felipe Quispe, Anführer der Landarbeitergewerkschaft CSUTCB, hatte daraufhin vor 2 Wochen erklärt, daß die im Norden Boliviens lebenden Aymara im Konflikt mit der Regierung zu den Waffen gegriffen haben. In mehreren Regionen war zu dem von den Gewerkschaften zu einem unbefristeten Generalstreik und Strassenblockaden aufgerufen worden.

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Bolivien-Feature vom Februar 2003

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Ergänzungen

Handeln

selva 12.10.2003 - 22:17
Aufruf des Comite Por La Libertad ( Komitee für Freiheit ) Bolivien zur
Briefeunterzeichnung für die Freilassung eines Menschenrechtler und zweier
Cocalero-campesin@s

" Dieser Brief ist Teil der internationalen Kampagne für die Freilassung von FRANCISCO CORTES (DEFENSOR DE LOS DERECHOS HUMANOS - Verteidiger der Menschenrechte), - CLAUDIO RAMIREZ (DIRIGENTE COCALERO - Führungspersönlichkeit der Cocaler@s ) & CARMELO PEÑARANDA (DIRIGENTE COCALERO Führungspersönlichkeit der Cocaler@s ) die ungerechtfertigter weise in La Paz , Bolivien aufgrund des Vorwurfes des Terrorismus seitens der USA inhaftiert sind "

Señor presidente.
LIC. GONZALO SÁNCHEZ DE LOZADA

5 Monate sind vergangen seit der Verhaftung von FRANCISCO CORTES , CLAUDIO RAMIREZ COCALERO - & CARMELO PEÑARANDA und es scheint, dass die Festgenommenen sich im Hochsicherheitstrakt in Chonchocro und in Isolationshaft befinden , was den Normativitäten Boliviens widerspricht.....

5 Monate vergingen und noch immer existieren keine einschlägigen Beweise, welche die Anklagepunkte :
AUFSTAND GEGEN DEN STAAT - TERRORISMUS - ORGANISIERUNG VON KRIMINALITÄT - SPIONAGE - VERBREITUNG VON FALSCHINFORMATIONEN - FALSCHE IDEOLOGISIERUNG & NARCOTRAFICO ..... real rechtfertigen könnten - schlicht, weil das Einzige, was über die Angeklagten bewiesen werden kann , ihre unumstössliche Verteidigung der Menschenrechte und der Schichten des Volkes ist.....

5 Monate, welche vergingen , seit der kriminellen Operation wahernd der vermummte Männer - später als Mitglieder der " Organismen der staatlichen Kräfte der Intelligenz " recherchiert , die jedoch keinerlei sie als autorisiert ausweisende Papiere mit sich führten - um 6.40 AM in ein Haus eindrangen, ein Babyt errorisier-ten sowie zwei junge Frauen und 3 Führungspersönlichkeiten der campesin@s , welche alle sie in völliger Wehrlosigkeit vorfanden......

5 Monate sind vergangen seit den Festnahmen und der illegitimen Vorgehensweise , instruiert von der US-amerikanischen Botschaft - ebenso wie die Kongregation der öffentlichen Medien . Unverändert dauert seit diesem 10.April für uns die politische Verfolgung an , die als justiziell korrekt präsentiert wird - ohne Beweisführung und gekennzeichnet von permanenten Unregelmässigkeiten , da sich die Autoritäten offenbar einer Vorgehensweise verpflichtet fühlen, welche darauf abzielt, die Sozialen Bewegungen Boliviens zu zerschlagen und die legitimen und gerechten Proteste zu illegalisieren....

Aus diesen Gründen des Rechtes haben wir - die BürgerInnen Boliviens und der Welt und die Verteidiger der Demokratie - uns entschieden, das Schweigen zu brechen - denn das Geschehende ist nichts anderes als ein Zeichen für den Missbrauch der Macht.In Bolivien wurde über die Sicherheitsgesetze noch nicht einmal informiert, welche legitimiert werden sollen und die mit massivster Willkür gegen das Volk gerichtet sind, das die Gültigkeit all seiner Rechte einfordert.

In diesem Sinne fordert das konstitutionelle Tribunal Boliviens :
1) Die sofortige Freilassung von FRANCISCO CORTES, CARMELO PEÑARANDA Y CLAUDIO RAMÍREZ.
2) Die Wiederanerkennung und Wirksamkeit der fundamentalen Grundrechte dieser Bürger
3) Die Einstellung jeglicher Aktionen die sich gegen die Soziale Bewegung Boliviens richten
4) Die Annullierung des Bürgerlichen Sicherheitsgesetzes für Bolivien, welches nichts anderes darstellt als
das Zumschweigenbringen der BürgerInnenproteste und aufgrund dessen die Regierungen versuchen,
die Auseinandersetzungen mit der Opposition zu umgehen - um ihre Politik der eigenmächtigen Handhabung von Recht - des Ausschlusses - der Privatisierungen und der Segregation durchzusetzen.

Deshalb ist es von grösster Wichtigkeit, dass die nationale und INTERNATIONALE Gemeinschaft diese
Forderungen unterzeichnet.......denn: SOLIDARITÄT IST DER ANFANG UND DIE GRUNDLAGE DER MENSCHLICHKEIT

Um den Brief solidarisch zu unterzeichnet genügt eine E-Mail mit den Angaben von :
Name - Nationalität - Beruf :

Originaltext unter:
 http://colombia.indymedia.org/news/2003/09/6071.php

Jallalla Coca!!!

es gibt weitere Tote

... 12.10.2003 - 23:38