Bolivien: Der Kreis um La Paz schließt sich

traductora 26.09.2003 14:05 Themen: Globalisierung Weltweit
Der Aymara-Aufstand breitet sich im Altiplano (Hochland) aus. Die Ablehnung des Verkaufs des Gases und die Forderungen und Erfolge comunarias (gemeinschaftlich, bzw. der (Aymara-)Gemeinden) erklären die Añutaya-Strategie.
Quelle:  http://www.bolivia.indymedia.org/es/2003/09/2671.shtml (Indy La Paz)

Der Kreis um La Paz schließt sich

Neue Blockaden wurden in der Altiplano-Region eingeleitet. Die Nación de Comunidades Aymaras (Nation der Aymara-Gemeinden) weitet den Aufstand in verschiedenen Sektoren aus, wie auf die Straße nach Chile in der Provinz Villaroel.

In der Zone um den Titikaka-See breiten sich die Blockaden aus mit der effektiven Einbeziehung von Huarina und Copacabana, das beschränkt den Aktionsradius der Kalachaca-Kaserne am Eingang von Achacachi, von La Paz aus kommend.

Im Süden hält sich weiterhin die Blockade der landwirtschaftlichen Güter, welche die Märkte der bolivianischen Metropole füllen sollen, hauptsächlich in Rio Abajo, und in der Zone Palca -in Richtung zum Illimani- ist der Weg abgeschnitten.

Die Stadt La Paz fühlt das Knappwerden der Waren, aber es haben sich weder Bande materieller Solidarität noch Allianzen gebildet, außer im Fall der Marktfrauen, welche eine direkte Beziehung mit den Blockierern haben als einen Pakt des Blutes und der Erinnerung. Eine von ihnen sagte, als sie ihren Stand schloß: ?sollen die k'aras (aymara: die Weißen) doch auch verhungern?.

Die Distanz der anderen Sektoren

In anderen Städten bekommt man auch nichts mit von einer Entscheidung eine Bewegung anzustoßen welche die Entwicklung des Aymara Aufstandes begleitet. Fehlt es an politischer Klarheit? Fehlt es an Identität? Führungskompetenz? Unfähigkeit zur Mobilisierung?

Die anderen Sektoren müssen wissen das diese Bewegung nicht der Einpersonen-Führung von Felipe Quispe untersteht, wie Politiker vom Schlag eines Román Loayza (Senator des MAS (Movimiento al Socialismo - Bewegung zum Sozialismus) und Funktionär einer CSUTCB (Confederación Sindical Única de Trabajadores Campesinos de Bolivia - Bauerngewerkschaft)) auszumachen versuchte, ohne die geringste Kenntnis von dem, was vorgeht und unter einer absoluten und beschämenswerten politischen Konfusion.

Der oberste Führer der Aymara-Bewegung ist die kommunale Organisation und ihre eigene und (tausendfache? tausendjährige?) Dynamik. Sowohl das Beispiel der Eroberung der Hügel, des Verbrennens von staatlichen und privaten institutionen, der Blockade von Waren und schließlich die Anwendung von Strategien die mit Plänen vom Typ ?zorillo (Füchschen) oder ?añutaya? was bedeutet nur bei Nacht zu blockieren und während des Tages in kleinen Gruppen zu bleiben und Zusammenstöße mit dem Militär zu vermeiden, die sich ständig weiter zurückziehen.

Wahrscheinlich wird es Quispe sein, der einen möglichen Dialog mit der Regierung (welcher auch die provienziellen Anführer und die Streikkomitees einschließen müsste) anführen wird. Dies wird seine letzte Möglichkeit sein zu zeigen, dass er den Vermittler zwischen der Comunidad und dem Staat sein kann, weil seine Führerschaft sich im letzten Jahr, seit er als Abgeordneter der MIP (Movimiento Indígena Pachacuti - Indigene Bewegung Pachacuti) fungiert, zu sehr abgenutzt hat.

Die Añutaya-Strategie

Wie wir seit April 2000 gesehen haben bewegt sich die Organisation comunaria von den comunidades in Übereinstimmung mit den Normen und Strategien der Aymara und überflügelt die militärischen Strategien des Staates. Deshalb befinden sich heute die Sektoren Achacachi, Warista und Sorata und Befehl der comunidades, dort hat der Staat seine Autorität nicht wiederherstellen können.

Ein Beweis von ihnen war die Wiedereroberung der Kalachaca-Kaserne mit massiven, nächtlichen Operationen comunarias, welche die Truppen am vergangenen Montag zurückweichen ließen.

Positiv gegenüber der Bewegung der indigenen Bevölkerung zeigen sich nur die angerufenen lokalen Allianzen, geladen ihre Rolle der historischen Komplizenschaft zu refüllen. Das ist der Fall der interprovinziellen Transporteure und der Landlehrer.

In Synthese ist der Kreis um La Paz umrahmt von den Provinzen Murillo, Larecaja, Omasuyos, Aroma, Camacho, Bautista Saavedra, Muñecas und Villarroel.

Die Reaktion der Regierung

In Antwort auf den Aufstand hat die Regierung einen überfälligen Schritt getan und den Führer Edgar Huampo aus dem Gefängnis gelassen, welches ein Sieg für die Bewegung ist, aber auf diesen Höhen nicht der Dimension der Geburt der Aymara-Nation gleichkommt.

In der gewöhnlichen Justiz zurückgewichen zu sein angesichts der comunitären Justiz ist ein Faktor des Machtgewinns für die Aymaras , aber nicht genug. Die Ablehnung des Gasverkaufs ist nun ein mobilisierender Motor, vereint mit den Forderungen und den lokalen territorialen Eroberungen, was einer historische Erinnerung entspricht, als ein großer Teil der 50 Tausend Toten des Chaco-Krieges Aymara Männer waren, die dort das Erdöl verteidigten.

Von dort die militärische Antwort, organisiert von den Comunidades die die alten Mauser aufnehmen, die sich vereint mit den Gewehren von ´52 und die die Verletzung, die erlitten wurde als die Ayllu Schule von Warisata angegriffen wurde (beim Massaker vom 20. September) führt und konzentriert. Dies ist eine Erklärung die auch die internationalen Auswirkungen des Aymara-Aufstandes verstehen lässt.

Jallalla Kollasuyo! (aym.: Es lebe Kollasuyo = südöstlicher Teil des Inka-Reiches, heutiges Bolivien)

Interessant dazu auch:
 http://www.taz.de/pt/2003/05/16.nf/mondeText.artikel,a0077.idx,22

Fotos:  http://peru.indymedia.org/news/2003/09/3078.php

Übersetzungskoordination:  http://translations.indymedia.org
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen