Aufstand in Bolivien
update 19.2.:
Alle 18 Minister der Regierung Sanchez Llosada sind zurückgetreten - die Amtseinführung der neuen Regierung verzögert sich. Aber natürlich ist niemand für die vielen Todesopfer verantwortlich... Llosada selbst will nach wie vor nicht zurücktreten, und auch die Forderung nach seinem Rücktritt wird relativiert... Meldung bei "Lahaine.org" vom 18.2.03
In den letzten Monaten kam es immer wieder zu Aufständen und sozialen Unruhen in Bolivien.Steuererhöhungen, Rentenkürzungen und weitere neoliberale Massnahmen - auf Anordnung des IWF - waren der Auslöser für die jüngsten Ereignisse, bei denen mindestens 21 Menschen ums Leben kamen.
Durch die von Präsident Sanches de Lozadas angekündigte Steuererhöhung ist eine bürgerkriegsartige Situation entstanden. Auf Plaza Murillo, dem zentralen Platz in La Paz, gibt es Schusswechsel zwischen Polizei und Militär. Der Präsident ist geflohen, Regierungsgebäude werden gestürmt.
Die vor drei Tagen von der Regierung beschlossene Steuererhöhung wird vor allem die bereits armenSektoren der Gesellschaft hart treffen. Die verschiedenen sozialen Bewegungen des Landes kündigten daraufhin an am Donnerstag im ganzen Land zu protestieren. Am Montag trat außerdem die Elitepolizeieinheit GES überraschenderweise in den Streik. Im Laufe des Mittwoch Morgen traten diesem Streik dann weitere Polizeieinheiten bei. Um die Mittagszeit beschloss die Regierung das Militär gegen die rebellierenden Polizisten einzusetzen. Deren Sitz am Plaza Murillo ist jetzt zum Epizentrum der Kämpfe geworden.
Seit Mittwoch Morgen sind mindestens 16 Menschen getötet worden. Gegen Mittag begannen dieEinwohner der Stadt das Arbeitsministerium, den Amtssitz des Vizepräsidenten, den Sitz der MNR(Militär) und weitere Gebäude in Brand zu stecken. Für heute ist ein Generalstreik geplant - obwohl der Präsident die Vorhaben annulliert hat.
Im Januar waren vor allem die durch Evo Morales repräsentierten Kokabauern, im Protest gegen diezwangsweise Vernichtung ihrer Felder, auf die Strasse gegangen. Die Regierung schickte Truppen um die zahllosen mit Steinen und Bauern blockierten Strassen zu räumen. (Feature-Text von Indymedia.Argentinien in deutsch)
update 13.02.: Den ganzen Tag über legte der Generalstreik das Land lahm. Versuche der Regierung mit den Polizisten zu verhandeln scheiterten. Massendemonstrationen und Blockaden fanden statt, die Regierung setzt erneut das Miltär ein. Seit Mittwoch starben mindestens 21 Menschen. Fotos vom Donnerstag
Berichte der letzten Tage:
- Ein paar Eindruecke aus La Paz
- Bolivien: Bevoelkerung verlangt Ruecktritt des Praesidenten
- Übersetzungen zu Bolivien
- Fotos zu Bolivien
- Bolivien vor dem Buergerkrieg?
- bolivianischer präsient flieht...
- Bolivien explodiert
- Schuesse in La Paz, Bolivien
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Alle 18 Minister der Regierung Sanchez Llosada sind zurückgetreten - die Amtseinführung der neuen Regierung verzögert sich. Aber natürlich ist niemand für die vielen Todesopfer verantwortlich... Llosada selbst will nach wie vor nicht zurücktreten, und auch die Forderung nach seinem Rücktritt wird relativiert... Meldung bei "Lahaine.org" vom 18.2.03
In den letzten Monaten kam es immer wieder zu Aufständen und sozialen Unruhen in Bolivien.Steuererhöhungen, Rentenkürzungen und weitere neoliberale Massnahmen - auf Anordnung des IWF - waren der Auslöser für die jüngsten Ereignisse, bei denen mindestens 21 Menschen ums Leben kamen.
Durch die von Präsident Sanches de Lozadas angekündigte Steuererhöhung ist eine bürgerkriegsartige Situation entstanden. Auf Plaza Murillo, dem zentralen Platz in La Paz, gibt es Schusswechsel zwischen Polizei und Militär. Der Präsident ist geflohen, Regierungsgebäude werden gestürmt.
Die vor drei Tagen von der Regierung beschlossene Steuererhöhung wird vor allem die bereits armenSektoren der Gesellschaft hart treffen. Die verschiedenen sozialen Bewegungen des Landes kündigten daraufhin an am Donnerstag im ganzen Land zu protestieren. Am Montag trat außerdem die Elitepolizeieinheit GES überraschenderweise in den Streik. Im Laufe des Mittwoch Morgen traten diesem Streik dann weitere Polizeieinheiten bei. Um die Mittagszeit beschloss die Regierung das Militär gegen die rebellierenden Polizisten einzusetzen. Deren Sitz am Plaza Murillo ist jetzt zum Epizentrum der Kämpfe geworden.
Seit Mittwoch Morgen sind mindestens 16 Menschen getötet worden. Gegen Mittag begannen dieEinwohner der Stadt das Arbeitsministerium, den Amtssitz des Vizepräsidenten, den Sitz der MNR(Militär) und weitere Gebäude in Brand zu stecken. Für heute ist ein Generalstreik geplant - obwohl der Präsident die Vorhaben annulliert hat.
Im Januar waren vor allem die durch Evo Morales repräsentierten Kokabauern, im Protest gegen diezwangsweise Vernichtung ihrer Felder, auf die Strasse gegangen. Die Regierung schickte Truppen um die zahllosen mit Steinen und Bauern blockierten Strassen zu räumen. (Feature-Text von Indymedia.Argentinien in deutsch)
update 13.02.: Den ganzen Tag über legte der Generalstreik das Land lahm. Versuche der Regierung mit den Polizisten zu verhandeln scheiterten. Massendemonstrationen und Blockaden fanden statt, die Regierung setzt erneut das Miltär ein. Seit Mittwoch starben mindestens 21 Menschen. Fotos vom Donnerstag
Berichte der letzten Tage:
- Ein paar Eindruecke aus La Paz
- Bolivien: Bevoelkerung verlangt Ruecktritt des Praesidenten
- Übersetzungen zu Bolivien
- Fotos zu Bolivien
- Bolivien vor dem Buergerkrieg?
- bolivianischer präsient flieht...
- Bolivien explodiert
- Schuesse in La Paz, Bolivien
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Berichte von Januar:
- Rebellisches Bolivien
- situation in bolivien
- strassenblockaden in bolivien flammen wieder auf
- blockaden in bolivien wurden beendet
- blockaden der cocaleros gehen weiter
- Fotos aus Bolivien
- bolpress- nachrichten aus bolivien
Auszug aus: situation in bolivien vom 24.Januar 2003:
"die bauernorganisationen des hochlandes, der taeler und des ostens boliviens sind bereit diese regierung zu stuerzen, die sich mit indigenem blut beschmutzt hat. die stunde ist gekommen schluss mit diesem regime zu machen, dass einzig und allein die interessen der usa wiederspiegelt", so Felipe Quispe.
er unterstrich das es an der zeit sei dass die bevoelkerung die macht uebernehme und durch seine eigenen organisationen regiere, das es die bevoelkerung sein muesse die die zukunft des landes bestimme, dass die zeiten des waffenstillstands, der demagogischen reden und des unterschreibens von vertraegen vorbei seien, das jetzt die zeit sei wo konkrete antworten gefunden werden muessen.
- Rebellisches Bolivien
- situation in bolivien
- strassenblockaden in bolivien flammen wieder auf
- blockaden in bolivien wurden beendet
- blockaden der cocaleros gehen weiter
- Fotos aus Bolivien
- bolpress- nachrichten aus bolivien
Auszug aus: situation in bolivien vom 24.Januar 2003:
"die bauernorganisationen des hochlandes, der taeler und des ostens boliviens sind bereit diese regierung zu stuerzen, die sich mit indigenem blut beschmutzt hat. die stunde ist gekommen schluss mit diesem regime zu machen, dass einzig und allein die interessen der usa wiederspiegelt", so Felipe Quispe.
er unterstrich das es an der zeit sei dass die bevoelkerung die macht uebernehme und durch seine eigenen organisationen regiere, das es die bevoelkerung sein muesse die die zukunft des landes bestimme, dass die zeiten des waffenstillstands, der demagogischen reden und des unterschreibens von vertraegen vorbei seien, das jetzt die zeit sei wo konkrete antworten gefunden werden muessen.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Aktuellste Infos
Das Indymedia in Bolivien ist leider gerade erst im Aufbau und bietet daher nur wenige Informationen. Argentinische Indy-Aktivistas sind aber in La Paz und berichten rund um die Uhr. Von ihnen kam auch die traurige Nachricht, daß schon ein Journalist (aber nicht von Indy) getötet wurde.
Wir dürfen dann mal gespannt sein, wie die bürgerlichen Medien über den Zusammenbruch eines weiteren Landes nach erfolgter IWF-Kur berichten.
Falls es noch interessiert: Der Zeitunterschied ist 5 Stunden. Während ich das hier schreibe, ist es in Bolivien etwa 22.20.
Noch eine dicke Bitte an alle spanisch sprechenden Menschen: Übersetzt bitte Texte ins deutsche.
Links und Adressen
http://bolivia.indymedia.org/es/2003/02/818.shtml
Fotos vom Plaza de Murillo in La Paz
http://bolivia.indymedia.org/es/2003/02/783.shtml
Aktuelle Meldungen auf Bolpress
18 Tote und 83 Verletzte bei Ausschreitungen zwischen Polizei, Militär und Zivilbevölkerung
http://www.bolpress.com/?Cod=2002062502
http://www.bolpress.com/?Cod=2002062501
http://www.bolpress.com/?Cod=2002062504
Chronologische Darstellung der Meldungen der letzten Tage
http://www.bolpress.com/politica.php?Rama=1
Die Seite von Bolpress in deutscher Sprache ist leider noch under construction
Allgemeines
Landkarte von Bolivien
http://www.bolivia.de/landkarte/index_landkarte.htm
offizielle Geschichte von Bolivien
http://www.bolivia.de/geschichte/index_geschichte.htm
Schuldenerlaß von Bolivien
http://www.bolivien-netzwerk.de/
Landeskunde
http://www.dse.de/za/lis/boliv/homepage.htm
Botschaft der Republik
Bolivien
Wichmannstr. 6
D-10787 Berlin
Tel. 030 2639 15 0
Fax. 030 2639 15 15
embajada.bolivia@berlin.de
felipe quispe & evo morales
so, jetzt hab ich fast ausgeschrieben, aber was mir noch ziemlich auf die bnerven geht ist, dass kaum jemand von dem in bolivien seit jarhen schwelenden konflikt zwiwchen cambas (tieflandbewohner) und kollas (hochlandbewohner) spricht. hier gibt es ein enormes konfliktpotential , das leider sogar in den spanischsprachigen foren von indymedia kaum zur sprache kommt.
auf alle fälle hoffe ich, dass sich die dinge in bolivien dauerhaft zum besseren wende, lo cual quiere decir, ende der wirtschaftskrise, erlasssen der auslandsschuld, etc.
saludos
ovejita
gibt es irgendwo...
am besten wäre es wenn auch etwas über die situation in den letzen 10 jahren oder so dabei wäre.
danke im voraus wenn mir jemand da nen tipp geben kann.
Aktuelle Anmerkungen
"Steuererhöhungen" sind eher traditionelle Mittel einer Politik, die staatslastig ist. Nicht zuletzt in Deutschland wird diese Zwangsmittel neuerdings wieder verschärft eingesetzt.
Im übrigen ist mir unklar, was unkommentierte Bilder von wutschnaubenden Menschen bringen sollen, die irgendwelche Möbel etc. in Brand stecken.
ARD?
Denn gestern stand im ARD Videotext, dass die Bolivianische Regierung offiziel zurückgetreten ist. Mehr aber auch nicht.
antwort...
www.ila-web.de
sieht auf den ersten blick ziemlich vernünftig aus.
-
Poonal: http://www.npla.de/poonal/