Bolvien: mindestens 2 Tote bei Ventilla

LinksRhein 10.10.2003 23:39 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
www.econoticiasbolivia.com.- Kombinierte Streitkräfte der Armee und der Polizei stoppten heute (Mittwoch) teilweise unter Einsatz von Kugeln, und Granaten (wie sie auch im Krieg verwendet werden), Tränengas und kleinkalibrigen Geschossen den Vormarsch der MinenarbeiterInnen und BewohnerInnen der ärmsten Viertel, Richtung La Paz, die den Rücktritt des Präsidenten Gonzalo Sánchez de Lozada und die Wiederverstaatlichung des Gases und des Öls fordern.
Massaker in Ventilla: 2 Tote und 8 Verletzte

Redaccion de Econoticiasbolivia.com (09/10/2003 13:50)
 http://www.bolivia.indymedia.org/es/2003/10/3043.shtml


Das erste Ergebnis der Schiesserei in dem Ort Ventilla, wenige Kilometer vom Stadtrand entfernt, war ein toter Minenarbeiter (José Luis Atahuichi) zerstückelt von einer Granate des Militärs, eine weiterer Toter durch eine Kugel, acht Verletzte mit Schusswunden, etwa 20 Verletzte durch kleinkalibrige Geschosse und Tränengas und etwa zehn Festnahmen. Unter den Verletzten und Festgenommenen waren Minenarbeiter des Regierungsbezirkes von Huanuni und BewohnerInnen der Stadt El Alta, oberhalb von der Stadt La Paz

"Es war eine regelrechte Schlächterei" sagte der Führer der Central Obrera Regional von El Alto, Roberto de la Cruz, der zusammen mit hunderten StadteilbewohnerInnen versucht hatte den von lauter Regierungstruppen von Sanchez de Lozada umzingelten MinenarbeiterInnen zu helfen.

Das Ziel der Regierung war es gewesen, die Blockade der Hauptverbindung des Regierungssitzes mit Oruro, Potosi und Cochabamba zu brechen und das Eindringen der MinenarbeiterInnen in die Stadt La Paz zu verhindern die zum Ort der Volksproteste geworden ist mit seinen drei durch die ArbeiterInnen von El Alto, BäuerInnen des Hochlandes und Siedlern und Cocaler@s von los Yungas abgeschnittenen Hauptzugängen.

Die Zusammenstösse dauerten mehrere Stunden an bis zum Mittag des heutigen Tages. Die MinenarbeiterInnen kämpften mit dem was sie hatten. Einige warfen mit Schleudern angezündetes Dynamit, und andere, die meisten, mit Stöcken und Steinen.

Sie schossen auf uns aus nächster Nähe. Es gibt Verletzte satt." sagte einer der getroffenen Minenarbeiter, als er von mehreren BewohnerInnen der Zone versorgt wurde, die mit dem Protest und dem Kampf der ArbeiterInnen des Minenbezirks solidarisch waren, dessen Leiter der Geschäftsführer der Central Obrera Boliviana (COB), Jaime Solares, ist, einer der wichtigsten Anführer des Aufstandes.

Die Schiesserei von Ventilla brachte eine sofortige Solidarität mit den MinenarbeiterInnen und die Ablehnug der Regierung hervor. In der Stadt La Paz nahmen sich tausende LehrerInnen aus den Städten und vom Land zusammen mit KleinhändlerInnen die Strassen und forderten Kopf des Präsidenten.

In der Stadt Oruro, in deren Gegend sich die Zinn-Mine von Huanuni befindet, verwandelten sich die Proteste in Zusammenstöße zwischen der Zivilbevölkerung und den Polizeieinheiten.

Im Lauf des Tages machte die Schiesserei einer gespannten Ruhe platzt. In der Stadt La Paz bezichtigten die Autoritäten der Regierung die MinenarbeiterInnen der Gewalt und der Kriminalität während die MinenarbeiterInne am zerstörten Körper von José Luis Atahuichi wachten.
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Ergänzungen

Nicht wirklich

Meine Meinung 11.10.2003 - 04:32
So wie ich das mitverfolgen konnte kämpfen die Leute schon lange für die sache. Doch wenn man sich argentinien mal anschaut war doch dort genau das gleich, der President ist doch eh der hampelman der Großmächte und wenn der verschwindet wird ein neuer kommen. Das is Globalisierung, die erschließung billiger rohstoffen von welchen wir noch profitieren. Aber letzendlich weird es auch uns treffen und alle anderen.
Friß den Kapitalismus auf bevor er dich auffrißt

nnnnnn

nnnnnn 11.10.2003 - 05:10
Laut indymedia Bolivia soll es bei dem massaker gar zu 5 toten gekommen sein.