Kurzbericht zur Demo in Solidarität mit der Lu15, Maja und allen verfolgten Antifas
Am vergangenen Samstag fanden sich trotz Hitze und diversen alternativen Veranstaltungen 150 Menschen zur Demo unter dem Motto "Gemeinsam gegen Repression - 5 Jahre Hausdurchsuchungen in der Lu15 - Antifaschismus bleibt notwendig" am Tübinger Haagtor zusammen.
Anlass für die Demo waren zwei Hausdurchsuchungen im linken Wohnprojekt Lu15, die sich dieses Jahr zum 5. Mal jähren. Außerdem wurde Solidarität mit den Antifaschist*innen gezeigt, die aktuell von Repression betroffen sind. Ein besonderes Augenmerk lag hier auf Maja. Die nonbinäre antifaschistische Person wurde rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert, wo Maja in einem Schauprozess bis zu 24 Jahre Haft drohen. Seit dem 5. Juni ist Maja im Hungerstreik um gegen menschenunwürdige Haftbedigungen und für die Rücküberstellung nach Deutschland zu protestieren. Die Demo war auch Teil von europaweiten Aktionstagen in Solidarität mit Maja am vergangenen Wochenende.
Die Route führte über zwei Zwischenkundgebungen durch die Innenstadt zum Sternplatz in der Südstadt. In den Redebeiträgen wurde die Repression gegen widerständige Bewegungen thematisiert. Auch hier lag der Fokus auf dem Verfahren in Budapest und Majas Hungerstreik. Außerdem gab es zwei emotionale Redebeiträge der Personen, auf die 2020 in der Lu15 die Durchsuchungsbefehle ausgestellt waren. Da die zweite Hausdurchsuchung mit dem selben Verfahren begründet wurde, für das Jo und Dy in den Knast gegangen sind, wurden auch sie explizit gegrüßt.
Wir haben nicht vergessen, was 2020 passiert ist. Weder in der Lu15 während den Razzien und noch viel weniger was die Betroffenen hinter verschlossenen Zellentüren erleben mussten. Wir haben auch vorher nichts von den Scherg*innen des Staates gehalten, aber diese Erlebnisse haben uns auf eine schreckliche Art und Weise klar gemacht, dass wir Polizist*innen nur mit Ablehnung gegenüber stehen können. Die Gefühle von Wut und Ohnmacht haben wir noch heute und für alle Tage. Wir erinnern uns aber auch daran, wie viel Kraft uns all die Solidarität gegeben hat, die wir damals erfahren haben.
Da wir aus eigener Erfahrung wissen, dass Solidarität oft das Einzige ist, was einer*m in den dunklen Momenten der staatlichen Machtdemonstration Zuversicht geben kann, wurde beim Vorbeilaufen an der Lu15 mit einem "Free Maja" Bannerdrop eben diese zum Ausdruck gebracht. Bei der Abschlusskundgebung auf dem Sternplatz wurde schließlich noch Majas Hungerstreikerklärung verlesen.
An dieser Stelle auch nochmal der Appell aktiv zu werden und auf Majas Hungerstreik aufmerksam zu machen. Die Situation ist ernst!
Wir wünschen allen Antifaschist*innen die von Repression betroffen sind viel Kraft!
Freiheit für Nico! Freiheit für Maja und alle Angeklagten im Budapest-Verfahren!
Weitere Infos zu den damaligen Razzien in der Lu15, Repression gegen Antifas in BaWü und Budapest-Verfahren:
lu15.de
notwendig.org
basc.news
