(F) Staatsfeind No1 im August: Globalisierungskritiker*innen

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Am 9. August wurde ein linker Aktivist und freier Mitarbeiter des Radiosenders RDL aus Deutschland im Schnellverfahren von Frankreich abgeschoben. Hintergrund ist der in Biarritz vom 24.-26. August geplante G7-Gipfel, vor dessen Kritiker*innen sich der Staat schützen möchte. Angesichts der sehr dünnen Begründung des umgesetzten Aufenthaltsverbots (bis zum 29. August) hebelt die Exekutive jegliche Unschuldsvermutung aus und greift mit ihrer Bestrafungspraxis allen anderen Gewalten voraus. Es handelt sich um einen erneuten massiven Angriff auf die Grundrechte und die Pressefreiheit.

Propaganda und Tat im (Anti-)Terrorstaat

Bereits seit Wochen wird (wie schon zum Hamburger G20-Gipfel) ein übermässig spektakuläres Bedrohungsszenario aufgezeigt:

Aufrufe: Bündnisseite G7-ez!: http://g7ez.eus/ | Krawaltourist*innen: https://de.indymedia.org/node/34042 | Aktiver Ungehorsam: https://de.indymedia.org/node/35256 | Biarritz Calling: https://de.indymedia.org/node/31324 | G7 Blokatu!: https://de.indymedia.org/node/34370
 
Infrastruktur-Übersichtsartikel: https://de.indymedia.org/node/33709

Laut Staat seien diverse antikapitalistische, systemkritische, Black-Blocks, Internationist*innen, Independentistas und Gelbwesten seit der ersten Stunde der Ankündigung in die Mobilisierung gegen den Gipfel in Biarritz eingestimmt - es drohen "bürgerkriegsähnliche Zustände" und eine "Störung des Gipfelverlaufs". Das Innenministerium kündigte neben starker Militär- und Polizeipräsenz und Kontrollen vor wenigen Wochen an, eine "präventive Neutralisierung" von Gipfelgegner*innen vorzunehmen. Die vorgestrige Abschiebung ist ein erster Ausdruck der Praxis eines Apparates, der bei überfüllter Atlantikküste und im Klima der Kritik an unverhältnismässigen und teilweise tödlichen Polizeieinsätzen der vergangenen Wochen auf ein stressiges Monatsende zusteuert.

Eine Fahrzeugkontrolle in Burgund

Am Spätnachmittag des 8. August kontrollierte eine Streife der Anti-Kriminalitäts-Brigade (BAC) ein deutsches Fahrzeug im Département Cote-d'Or der Region Bourgogne Franche-Comté. Die kontrollierte Person wurde nach Durchsuchung des Fahrzeuges in Haft genommen, in der ihr ein Aufenthaltsverbot ohne weitere Begründung vermittelt wurde. Nach 22 Stunden in einer Abschiebezelle wurde der Zusammenhang mit dem geplanten G7 offengelegt. Zuvor gab es Assistenz durch eine Pflicht-Anwältin und eine Übersetzerin (in der Nacht, etwa fünf Stunden nach der Festnahme), bevor am Nachmittag des 9. August eine rasende Blaulichtfahrt zur Grenze nach Kehl begann. Dort wurde der Linke, der laut Unterlagen Teil der linksradikalen Szene sein soll und sowohl im Zusammenhang mit G20 als auch mit dem Protest gegen das Atommüllendlagerprojekt (CIGEO) in Lothringen "verdächtigt wird", bei völligem Desinteresse der deutschen Bundespolizei auf freien Fuß gesetzt. Auch dass die Person keine persönlichen Gegenstände, keine (in Deutschland verpflichtenden) Ausweispapiere, Geld oder angebrachte Kleidung dabei hatte war für die spontane "internationale Polizeitruppe" nicht von Relevanz. Der Kontext allseits erweiterter Polizeibefugnisse genügt der Exekutiven offenbar noch lange nicht: Die Bestrafung von vermeintlichen Störer*innen wird zusehends völlig unabhängig von juristischen Rahmenbedingungen durchgeführt.

Unverhältnismässige Maßnahmen

Während der französische Staat am Bild einer "außerordentlichen Gefährdungslage" bastelt, kann in dieser Schnellstauslieferung kaum eine Verhältnismässigkeit der Mittel gesehen werden. Schon an sich ist der Betroffene deutsche Staatsbürger in Frankreich beruflich tätig und auf seinen Beruf auf dem französischen Territorium angewiesen. Dass nicht einmal eine ansonsten übliche Frist zur Ausreise gesetzt wird, ist auch nur durch die sofortige existenzielle Gefährdung der inneren Sicherheit und Ordnung zu rechtfertigen. Dafür können die angeführten Verdachtsfälle der Ermittlungsbehörden kaum eine juristische Grundlage bilden. Viele andere Massstäbe wären anwendbar gewesen. Doch der bereits am 18. Juli verfasste Entscheid des Innenministeriums lässt keine Zweifel offen: kritische Linke sollen um jeden Preis auch gerne ohne Wahrung der Verhältnismässigkeit der Mittel entfernt werden. Nicht einmal eine Zustellung des Beschlusses im Vorfeld fand statt. Es ist davon auszugehen, dass solche Bescheide vielfach existieren, initiiert von Hamburger Polizist*innen und anderen international verquickten Repressionsapparaten, die noch immer nicht ihre Jagd auf die "Euroanarchist*innen" beendet haben.

Die Maßnahmen werden derzeit juristisch angefochten.
Auf einen heißen Sommer, in Gelb und Schwarz! Nicht einschüchtern lassen – auf nach Biarritz!

Falls ihr vergleichbaren Troubel erfährt oder mitbekommt:

legalteambaiona@riseup.net

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[F]

(F) Ennemi·es d'Etat n°1 en août : les altermondialistes

Le 9 août, un militant de gauche et journaliste pour la station de radio RDL en Allemagne a été expulsé de France dans l'urgence. La raison est la tenue du sommet du G7 prévu à Biarritz du 24 au 26 août, des opposant·es desquel·les l'Etat veut se protéger. Compte tenu de la très faible justification de l'interdiction de séjour mise en œuvre (jusqu'au 29 août), le pouvoir exécutif annule ignore toute présomption d'innocence et supplante les pouvoirs judiciaires et législatifs avec sa pratique punitive. Il s'agit d'une nouvelle attaque massive contre les droits fondamentaux et la liberté de la presse.

Propagande et action dans un État (anti-)terroriste

Depuis des semaines, un scénario de menace fort spectaculaire est présenté par l'Etat (comme ce fut le cas en amont du sommet du G20 de Hambourg) :

Plateforme: http://g7ez.eus/ | Desobéissance active: https://paris-luttes.info/g7-desobeissance-active-12433?lang=fr | Réflexions: https://paris-luttes.info/reflexions-a-la-veille-du-g7-12450?lang=fr | G7 blokatu: https://paris-luttes.info/g7-blokatu-bloquons-le-g7-et-son-12388?lang=fr

Selon l'Etat, diverses mouvances anticapitalistes, anti-système, black-blocs, internationalistes*, indépendantistes et gilets jaunes sont mobilisées contre le sommet de Biarritz depuis la première heure de l'annonce de sa tenue au pays-basque. Il y aurait ainsi une menace de "conditions de guerre civile" et une "perturbation du déroulé du sommet". Il y a quelques semaines, le ministère de l'Intérieur a annoncé, outre une forte présence et des contrôles militaires et policiers, une "neutralisation préventive" des opposant·es au sommet. La déportation qui a eu lieu avant-hier est une première expression de la pratique d'un appareil qui, sur un littoral atlantique surpeuplé et dans un climat de critique d'opérations policières disproportionnées et parfois létales ces derniers mois, se dirige vers une fin d'août qui s'annonce stressante.

Un contrôle de véhicule en Bourgogne

En fin d'après-midi du 8 août, une patrouille de la Brigade Anti-Criminalité (BAC) a contrôlé un véhicule allemand dans le département de la Côte-d'Or de la région Bourgogne Franche-Comté. La personne inspectée a été arrêtée après une fouille du véhicule, au cours de laquelle une interdiction de séjour lui a été imposée sans autre explication. On l’avait placé en garde-à-vue pour "vérification de droit de séjour".

Après 22 heures passées dans une cellule d'expulsion, le lien avec le G7 prévu a été révélé. Auparavant, il y avait eu l'assistance d'une avocate commise d'office et d'une traductrice (dans la nuit environ cinq heures après l'arrestation). Puis dans l'après-midi du 9 août, un voyage effréné aves girophares vers la frontière de Kehl s'en est suivi. Le militant, qui selon les documents est censé faire partie de la scène d'ultra-gauche est "soupçonné" de délits éventuels qui auraient été commis dans le cadre du G20 de Hambourg et de la protestation contre le projet CIGEO en Lorraine. Il a été ensuite libéré dans le désintérêt total de la police fédérale allemande. Le fait que la personne n'avait pas d'effets personnels, pas de papiers d'identité (obligatoires en Allemagne), ni d'argent ou de vêtements appropriés n'était pas non plus d'importance pour la "police internationale" improvisée. Le contexte de l'extension des pouvoirs de police sur tous les plans est évidemment loin d'être suffisant pour l'exécutif : la punition des fauteurs de troubles présumés s'effectue de plus en plus indépendamment d'un cadre judiciaire.

Des mesures disproportionnées

Alors que l'Etat français bricole l'image d'une "situation extraordinaire de danger", il n'est guère possible d'observer une proportionnalité des moyens dans cette expulSion rapidissime. D'abord l'intéressé est citoyen allemand travaillant en France et dépendant de sa profession sur le territoire français. Le fait qu'il n'existe pas de délai de départ, même habituel, ne peut être justifié que par la menace existentielle immédiate pour la sécurité et l'ordre intérieur de la République. Les cas de soupçons mentionnés par les autorités chargées de l'enquête ne peuvent guère constituer une base juridique à cet effet. De nombreuses autres mesures auraient été applicables. Mais la décision du ministère de l'Intérieur, qui avait été rédigée le 18 juillet déjà, ne laisse aucune place au doute : les voix critiques de la gauche doivent être écartées à tout prix, même sans qu'une proportionnalité des moyens minimale soit respectée. Même la décision d'interdiction de séjour n'a pas été communiquée à l'intéressé en amont. On peut supposer que de telles décisions existent dans de nombreux cas, à l'initiative de policier·es de Hambourg et d'autres appareils répressifs liés au niveau international qui sont loin d'avoir mis fin à leur chasse aux "euroanarchistes".

Ces mesures font actuellement l'objet d'une contestation juridique.
Pour un été chaud, en jaune et noir ! Ne les laissez pas vous intimider - en route pour Biarritz !

si vous avez ou observez des problèmes comparables avec les autorités:

legalteambaiona@riseup.net

[EUS]

Frantziako estatu-etsai nagusia agorrilan: globalizazioaren aurkariak

Agorrilak 9an, Alemaniako ekintzaile ezkertiar eta RDL irratikatearen kolaboratzaile bat interpelatu eta modu azkarrean kanporatua izan da. Horren atzean G7 gailurra da, agorrilak 24tik 26ra Miarritzen ospatzeko asmoa dutena. Estatuak gailurraren kritikoen aintzinean defendatu nahi du bere burua. Arinki arrazoitutako egote-debeku honekin (agorrilak 29 artean), estatuak errugabetasuna deusezten du eta zigortze honekin beste botereen ahalmena txikitzen du.

Propaganda eta ekimena estatu (anti-)terroristan

Hamburgoko G20 gailurraren garaian bezala, aste askotatik hona gehiegizko eszenatoki ari da zabaltzen:

estatuaren ustetan, talde ezberdinak hasieratik ari dira gailurraren aurkako mobilizazioak prestatzen, antikapitalistak, sistemaren kritikoak, bloke beltza, internazionalistak, independentistak, eta jaka horiak hain zuzen. "Guda zibilaren antzeko egoera" eta eta "gailurraren ospakizunaren oztopatzea"  aurrikusten da. Barne ministroak, polizi eta eta ejerzitoaren presentzia handiaz gain, "aurkarien indargabetze prebentiboa" iragarri zuen. Duela 2 eguneko kanporaketa hau estatu-aparailaren praktikaren lehen exenplua da. Gainezka dagoen atlantiko kostaldea, kritika gogorren artean, poliziaren ekimen bortitz eta zenbaitetan hilgarriak hil honen amaiera zaila iragartzen du. 

Auto baten kontrola Borgoinan

Agorrilak 8ko arratsean, krimenaren aurkako brigadaren (BAC) talde batek auto alemandar bat kontrolatu zuen, Bourgogne-Franche-Comte lurraldeko Cote-d'Or departamenduan. Autoa kontrolatu ondoren, barruan zijoan pertsona preso eraman zuten. 22 ordu zelulan igaro ondoren, arrazoitu gabeko kanporatze-agindua igorri zioten, G7 gailurrarekin lotura argitu ondoren. Ofiziozko abokatu eta itzultzaile baten laguntza jaso zuen (gauez, atxilotu eta 5 ordutara). Agorrilak 9aren arratsaldean autoz Alemaniako mugara (Kehl) eraman zuten azkarki. Poliziaren paperen erranetan, "ezker erradikalaren" partaide omen den eta G20 zein zabortegi nuklearraren (CIGEO) inguruko protestan "susmagarri" gertatu den pertsona da. Alemanian askatu zuten, Alemaniako poliziak inongo interesik erakutsi ez zuelarik. Preso eramandakoak paperik gabe zegoelarik (Alemanian dokumentazioaren eramaitea behar da), edo arropa egokirik edo dirua edo objetu pertsonalik ez zeukalarik, ez zuen "nazioarteko polizi-tropa" espontaneo honen arreta piztu. Polizi-ahalmen zabalduen kontextua ez zaio gobernuari nahiko iruditzen: ustezko "oztopatzaileen" zigorra gero eta maizago kadre juridikoaren at ematen ari da.

Lekuz kanpoko neurriak

Frantziako estatuak "arrisku handiko egoeraren" irudia lantzen ari delarik, ezin da kanporaketa azkar honen kasuan bitartekoen neurritasuna ikusi. Atxilo eraman zuten pertsona alemandar hiritarra izanik ere, Frantzian ari da lanean eta hortaz bizi da. Ez zioten bidaiatzeko eperik jarri ere, halako kasutan ohi denez, barne segurtasun eta ordenaren arriskua arrazoituz. Poliziek aurkeztutako susmoek ez dute oinarri juridikorik. Beste neurri asko zuten aurkezteke. Bainan barne ministerioak uztailak 18an idatzitako erabakiak ez du zalantzarik uzten: ezkertiar pertsona kritikoak edozein moduan aldenduak behar dira izan, bitartekoen neurritasuna begiratu gabe. Erabakia ez zen aurretik jakinarazi ere. Pentsatzekoa da, Hamburgoko poliziek eta saretutako beste nazioarteko errepresio apareilek bideratutako halako erabaki asko badagoela, "euroanarkisten" ehiza oraindik amaitu ez dutelarik.

Pertsona honen aurka hartutako neurriak juridikoki oldartuak dira.

Udara beroaren alde, horia eta beltza! Ez utzi beldurtzen - Denok Miarritzera!

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Ergänzungen

Das Verfahren gegen das Innenministerium wegen Verstössen gegen die europäische Menschenrechtskonvention und die französische Verfassung angesichts der Missachtung von Bewegungs- und Pressefreiheit und der Unverhältnismässigkeit der Mittel findet am Freitag um 8:30 Uhr vor dem Veraltungsgericht in Paris statt.