Open-Posting

Bannerdrops in Solidarität mit Rojava und Chile

In der Nacht zum 27.06. wurden an mehreren Orten Banner in Solidarität mit politischen Gefangenen der Mapuche und aus Kurdistan im Leipziger Westen aufgehangen.

 

Solidarität mit dem antifaschistischen Kampf in Wien! Nieder mit dem türkischen Faschismus und dem AKP-Regime!

In Wien kommt es seit Tagen zu massiven Angriffen türkischer Nationalisten auf Feministinnen und linke Strukturen. Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen war eine Protestaktionen feministischer Organisationen am vergangenen Mittwoch, die gegen Femizide auf die Straße gingen. An der Protestaktion waren sowohl die kurdische Frauenbewegung als auch feministische türkische und österreichische Gruppen beteiligt. Die Kundgebung wurde von mehreren Dutzend türkischen Faschisten, auch als Graue Wölfe bekannt, attackiert, die sich, wie Rechte und Sexisten in der ganzen Welt von den Protesten angegriffen fühlen, weil ihre männliche Vorherrschaft immer stärker ins Wanken gerät.

Leipzig: Fahrrad-Demo für Roja und den Aufstand in $hile

Am Freitag den 26.6.2020 fand in Leipzig die erste Critical Mass in Solidarität mit dem Aufstand in Chile und der Revolution in Rojava statt.

Willkommen in der Sackgasse - Reflection on #besetzen

Mitte März ist schon wieder so weit weg. In Berlin wie auf der halben Welt hatten die Regierungen gerade einen Lock-Down beschlossen. Die meisten politischen Zusammenhänge sagten ihre Veranstaltungen, Demos und KüFas ab. Liberale zogen sich in ihre 120 m² Dachgeschosswohnung zurück und hingen ein „Stay the fuck at home!“-Banner vom Balkon. Die Straßen waren wie leer gefegt. In den U-Bahnhöfen traf man zu manchen Uhrzeiten nur noch Menschen, die wohnungs- oder obdachlos waren. Wer kein Zuhause hat kann nicht in Quarantäne gehen.

 

 

Wir sind eine der Gruppen, die zum Housing-Action-Day am 20. Mai äußerst spontan leerstehende Wohnungen knackte, um ein sicheres Zuhause für Menschen zu schaffen, die eins brauchen. Viele von uns hatten sich nach den selten erfolgreichen Besetzungen in Berlin in den letzten zwei Jahren eigentlich von der Aktionsform abgewandt. Besetzungen wirklich länger als 24 h zu halten war bei den knapp 20 Besetzungen seit dem Frühling 2018 ein Roulette mit äußerst schlechten Chancen gewesen. Hin und wieder konnten Wagenplätze und Häuser wie Sabot Garden, Diesel A und die G17a länger gehalten werden, doch insgesamt schien das Kräfteverhältnis zu ungleich.

 

 

[B] Wisag Karre abgefackelt

In Solidaritaet mit Gefangenen. Mit Obdachlosen und mit gefuechteten Menschen. Mit denen, die aus dem Stadtbild vertrieben werden und jenen, die ueberwacht werden von einem kapitalistischen System, das Freiraeumen mit Verdraengung begegnet und wegsperrt, wer zu arm oder zu rebellisch ist. In Solidaritaet mit allen also, die weggesperrt oder verdraengt werden, haben wir in der Nacht zum 25. Juni 2020 eine Karre von Wisag abgefackelt.

 

[K] Kommunalwahlpolitiker der AFD geoutet

Das ist Stephan Boyens. Er wohnt in der Overather Straße 20.
In diesem Text geht es um ihn, weil er in der Fraktion der AFD im Stadtrat von Köln sitzt. Er ist
Funktionär der AFD und trägt damit den Aufbau einer rechtsradikalen, in Teilen faschistischen,
Partei mit.

Energiewende selber machen

Themen: 
Atom
Ökologie
Repression
Soziale Kämpfe
Für echten Klimaschutz brauchen wir die Energiewende. Eine, bei der alle Bürger*innen mitmachen und selbst Ökostrom produzieren können. Doch die Hürden sind unnötig hoch. Energieforscher Prof. Volker Quaschning will das ändern. Unterstützen Sie seine WeAct-Petition und machen Sie Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) klar: Wir brauchen ein Recht auf Eigenversorgung!

[B] Räumung des Syndikats am 7. August // Vollversammlung 1.Juli 19h

 

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Es ist wieder einmal an der Zeit zur Vollversammlung aufzurufen. Trotz Ausnahmezustandes und zwischenzeitlichem Räumungsstopp hat sich die letzten Wochen einiges in Berlin getan. Bald steht die erste Welle Räumungen bevor. Kaum hat das Syndikat wieder geöffnet, kam ein Räumungstermin für den 7. August rein. Die Liebig34 hat ihren Prozess verloren und auch wenn der verklagte Verein nicht mehr im Haus ist, schützt dies nicht vor einem Räumungsversuch. SabotGarten wurde mitten in der Pandemie von Bulldozern überfahren und ist jetzt wieder Brache. Und auch viele andere bedrohte Projekte und Freiräume in Berlin kämpfen weiterhin um ihre Existenz und für den Erhalt einer lebenswerten Stadt, die nicht profitorientiert ist und in der wir gemeinschaftlich entscheiden wie wir leben wollen.

 

Baggerbesetzung im Tagebau Garzweiler am 26.06.20

In der Nacht auf den 26.06.20 wurde der Bagger 6 im Tagebau Garzweiler besetzt.

Unfug bleibt! Linke Freiräume erhalten!

Wir sind wütend! Die Stadt Lüneburg will das Wohnprojekt Unfug zum 1.07. räumen.

Wir sind solidarisch mit Unfug, ihr seid nicht allein!

Für linke Freiräume, für die solidarische Stadt, für selbstestimmtes Leben!

Statement zu den faschistischen Angriffen auf das Ernst Kirchweger Haus.(Wien)

Stellungnahme zu den Geschehnissen des heutigen Tages in Wien Favoriten aus dem EKH.

Wien: Faschisten greifen erneut linkes EKH an

Wien: Faschisten greifen erneut linkes EKH an

In Wien ist das linke Zentrum EKH von Anhängern der faschistischen „Grauen Wölfe“ angegriffen worden. Das Haus wurde mit Flaschen und Brandsätzen beworfen, ein Mob versuchte die Türen einzutreten. Bereits am Vortag war es zu ähnlichen Szenen gekommen.

Das linke Zentrum Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in der Wielandgasse in Wien-Favoriten ist am Abend erneut von mehreren hundert Anhängern der faschistischen Organisation „Graue Wölfe“ und der Erdoğan-Partei AKP angegriffen worden. Das Haus wurde mit Flaschen und Brandsätzen beworfen, an einer Stelle am Dach brach ein Feuer aus. Der Parolen wie „Glücklich derjenige, der sich als Türke bezeichnet“ (türk: „Ne mutlu Türküm diyene“) rufende und den sogenannten Wolfsgruß und ausgestreckte Zeigefinger zeigende Mob versuchte außerdem, die Türen des EKH einzutreten. Auch das angrenzende Lokal der türkeistämmigen Föderation Demokratischer Arbeitervereine e.V. (DIDF) wurde angegriffen. Mitglieder des Vereins hätten sich mit Fahnenstangen gegen die Attacken verteidigt, heißt es.

 

 

 

Laut Aktvist*innen vor Ort brauchte die Polizei eine Viertelstunde, um die Wielandgasse zu erreichen. Zu Festnahmen kam es aber nicht, stattdessen halten sich die Faschisten unbehelligt in einem nahgelegenen Park auf.

 

 

 

Erster Angriff bereits am Mittwoch

 

Bereits am Mittwoch hatten mehr als hundert Faschisten eine von kurdischen und türkischen Frauenorganisationen initiierte Kundgebung gegen den Mord an drei kurdischen Aktivistinnen, die am Dienstag bei einem türkischen Drohnenangriff in Kobanê/Nordsyrien gezielt getötet worden waren, angegriffen. Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen war der Keplerplatz/Viktor-Adler-Markt ebenfalls in Wien-Favoriten. Es kam es zu einem stundenlangen Hin und Her und einer Einkesselungen der Demonstrant*innen durch die Polizei, die sich ins EKH zurückgezogen hatten. Eine Augenzeugin berichtete: „Sie haben uns mit Messern bedroht und gesagt, dass sie uns umbringen wollen“. Im EKH haben auch zahlreiche migrantische Organisationen ihre Vereinsräume. 

 

 

 

Situation am heutigen Nachmittag am Viktor-Adler-Markt, Quelle: Antifa-Prinzessin

 

Währenddessen fanden sich einige hundert weitere türkische, kurdische und österreichische Antifaschist*innen und Linke solidarisch ein. Mit einer spontanen Demonstration wurde am selben Abend dann noch ein starkes Zeichen gegen diesen Angriff gesetzt. Daraufhin wurde für heute eine weitere Kundgebung angekündigt.

 

Straße vor EKH abgesperrt

 

Mittlerweile scheint die Lage vor dem EKH unter Kontrolle zu sein. „Die gesamte Straße vor dem Haus ist nach dem faschistischen Angriff voller Splitter. Inzwischen hat die Polizei die Straße abgesperrt. Eine Scheibe ging zu Bruch, doch der faschistische Angriff wurde abgewehrt“, schreibt der Journalist Michael Bonvalot, der vor Ort ist, auf Twitter.

AfD Nazi-Aufmarsch in Marl am 26.06.20 verhindern!

Am nächsten Sonntag treffen sich die Faschisten der AfD in Marl um ihre Führer und Gauleiter für das Ruhrparlament zu wählen.

Bereits am 26.06.20 findet im Bürgerstübchen Gartenstraße 31 in 45772 Marl ein konspirativen Treffen der Nazis statt.

Derartige Veranstaltungen, bei denen Rassismus und rechte Hetze verbreitet werden, werden wir nicht tolerieren und unkommentiert geschehen lassen. Mit ihrer menschenverachtenden Politik steht die AfD in einem krassem Widerspruch zu einer freien, solidarischen Gesellschaft. Wir treten ein für eine Welt, in der alle Menschen gemeinsamen und solidarisch zusammenleben können, ohne Angst haben zu müssen, auf Basis ihrer Herkunft, Aussehens, Religion oder Geschlecht diskriminiert zu werden.

Deswegen kein Platz für Die AfD-Faschisten! Unsere Freund*innen in Marl brauchen Hilfe.Ruft den Wirt  auf  02365-21037 an und erklärt ihm, das Marl bunt und vielfältig ist. Wer Nazi's ins Haus läßt, macht sich mit schuldig an Hass, Hetze und Diskriminierung. Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda!

[S] No justice no Peace! Ein Wandbild über die Stuttgarter Nacht.

No justice no peace!

 

Heute vor einem Monat wurde George Floyd in den USA von Polizisten ermordet. Das Ereignis löste eine bis dahin ungekannte Dynamik in den USA aus. Auch in Deutschland gingen zehntausende Menschen auf die Straße in Solidarität mit George Floyd und gegen rassistische Polizeiwillkür und Gewalt in Deutschland.

In Stuttgart hat dieser Protest letztes Wochenende eine andere Form angenommen...

 

 

[K] OMZ-Besetzung bedroht von Räumung

Bild des Hauses

Gestern Abend machte ein Video aus der OMZ-Besetzung in der Kölner Südstadt die Runde. Dabei ging es um eine vermeintlich bevorstehende Räumung, heute am 25.06. um 5:30 Uhr.

[BO] Eine Abrechnung mit der Bochumer Polizei

Was haben die BlackLivesMatter-Proteste mit Bochum zu tun? Neben den überaus berechtigten Protesten gegen rassistische Polizeigewalt hat auch die generelle Infragestellung von Polizei und Autorität den allgemeinen Diskurs erreicht. Der Unmut über die Polizei bei jungen und marginalisierten Menschen wächst täglich! Wir möchten anhand lokaler Polizeiskandale und dem Umgang mit Kritik an Polizei verdeutlichen, dass Polizei als Institution das Problem ist. Aus diesem Grund haben wir die Initiative "All Cops Are Bad" ins Leben gerufen, die sich fortan der Beobachtung und Kritisierung der Polizei in Bochum, Witten und Herne verschrieben hat. Wir werden nicht mehr schweigen, wenn ihr Menschen erschießt, verprügelt, schikaniert, eure Macht missbraucht oder Ermittlungen verschleppt.

AKW Neckarwestheim im Dauer-Störungs-Modus

Themen: 
Atom
Militarismus
Ökologie
Repression
.ausgestrahlt protestiert gegen Atom-Bilfinger in Mannheim Atommüll-Bundesamt trickst Betroffene aus AKW Fessenheim: Abschied mit Kusshand

Polizeieinsatz im Hambacher Forst

Cops randalieren im Hambi

Keine Denkmäler für Kolonialverbrecher

Keine Denkmäler für Kolonialverbrecher!

Wir haben das (15-Meter große) Bismarck-Denkmal in Gießen verschönert.

stuttgart: identitäre bewegung bei aktionsplanung aufgeflogen

unter leitung eines stuttgarter ib-aktivisten führten mitgliedern der identitären bewegung (ib) am dienstagabend (23.06.2020) eine ortsbegehung am katharinenhospital durch. offensichtlich wollen die faschisten am baugerüst der vorderseite des größten stuttgarter krankenhauses eine transpiaktion durchführen. ein teil der nazis stieg dabei in die baustelle ein.
im katharinenhospital liegt momentan ein mitglied des nazi-vereins "zentrum automobil". der faschist wurde am rande einer verschwörungstheoretischen "querdenken-demo" bei einer auseinandersetzung mit antifas verletzt. die jetzt aufgeflogene aktion ist ein weiterer beleg für die verstrickung der nazi-gruppe "zentrum" mit der faschistischen "identitären bewegung".
unbeobachtet blieben die nazis dabei aber nicht. leider konnten wir im anschluss nur einen der drei erwischen und ihn zur verantwortung ziehen. die ansage hat aber gesessen (und die nase ist vermutlich durch).

wir machen unseren angriff nicht wegen irgendeinem dahergelaufenen nazi öffenlich. uns geht es vielmehr darum den ib'ĺern den letzten offensiven moment ihrer aktionen zu nehmen: den überraschungsmoment. der ist darmit für die aktion am stuttgarter krankenhaus erledigt.

nazi sein heißt immer noch probleme kriegen. fühlt euch nicht sicher. wir kriegen euch. gerade dann, wenn ihr nicht damit rechnet. sollte die aktion am katharinenhospital stattfinden, zieht das weitere konsequenzen nach sich.

Bundesweiter Aufruf

Bundesweiter Aufruf zum wütenden Räumungsauftakt // Räumungen – Abschiebungen – Faschisierung – Raus aus der Defensive  – Demonstration am 01.08.2020 - 20 Uhr - Berlin-Herrfurthplatz

Burgstädt: Polizist und Neonazi wollen sich AfD-Bühne teilen

Im Bild (von links): Neonazi Andreas Kalbitz, Polizist Lars Kuppi und Gewaltstraftäter Bernd Gwiadowski.

Am Freitag will der Neonazi Andreas Kalbitz erneut bei einer AfD-Kundgebung in Sachsen sprechen, diesmal im mittelsächsischen Burgstädt. Ebenfalls angekündigt wird der Landtagsabgeordnete Lars Kuppi – ein Polizeibeamter und langjähriger Funktionär der Deutschen Polizeigewerkschaft. Wie passt das zusammen?

 

StA Berlin: Adbusting ist straffrei, wenn man seine eigenen Poster mitbringt

Das wird der Wall AG und dem Staatsschutz überhaupt nicht gefallen: Die Staatsanwaltschaft Berlin hat erneut ein Ermittlungsverfahren wegen Adbusting eingestellt. Eine Person war in der Walpurgisnacht beim Aufhängen selbst gemachter Poster, die den Reinickendorfer Bezirksbürgermeister Frank Balzer wegen der Ausrichtung des Tags der Bundeswehr kritisierten, verhaftet worden. Die überraschende Begründung der Verfahrenseinstellung: Das Aufhängen von eigenen Postern in Werbevitrinen ist nicht strafbar.

Wilhelm II. - Völkermörder, Antisemit, Kriegsverbrecher

Reiterdenkmal Wilhelm II. Köln besudelt

[LE] Erklärung zum Prozess von Kevin J. am 23. Juni 2020

Heute wurde Kevin J. nach 174 Tagen U-Haft zu 14 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, da er in der Silvesternacht 2019 zwei Polizeibeamte tätlich angegriffen, danach Widerstand geleistet sowie drei weitere beleidigt und bedroht haben soll. Hinzu kommen ein weiterer tätlicher Angriff und Widerstand im Zentralen Polizeigewahrsam (ZPG) am Folgetag und eine Beleidigung im Dezember 2019. So weit, so bedrohlich.

Nach der Verhandlung ruft uns Kevin zu: „Es ist nicht rechtens, ich gehe in Berufung!“ Eine aus unserer Sicht gut nachvollziehbare Entscheidung. Die Einzelheiten der Verhandlung veröffentlichen wir zeitnah in unserem Prozessbericht. Zunächst lässt sich aber feststellen, dass der Verurteilung ein Tritt, ein Beamter mit schlechtem Gleichgewicht und ein paar betrunkene Beleidigungen (denen wir uns großteils anschließen können) zu Grunde liegen. Im folgenden beleuchte wir die Hintergründe des Urteils:

[K] Sülz: Platzumbenennung

 

Am 22.Mai haben wir in Köln-Sülz den Heinz-Mohnen-Platz in Gertrud-Koch-Platz umbenannt und werden das immer wieder tun. Den folgenden Text hängten wir in den Straßen drum herum auf und verteilten ihn in Briefkästen.

 

 

Sülzer Antifaschist*innen

 

 

 

 

Solidarische Nachbarschaft auf der Anklagebank - Erklärung zum Freispruch eines Herausgebers von „Umkämpftes Wohnen“:

Mit einem Freispruch vor dem Amtsgericht Berlin endete am 19. Juni ein Kriminalisierungsversuch eines der Herausgeber. Er war angeklagt worden, einen Kiezspaziergang am 17.11.2019 geleitet und nicht als Demonstration angemeldet zu haben. Am Ende musste selbst die Staatsanwältin auf Freispruch plädieren, weil ein Kiezspaziergang keine Demonstration ist und es auch keine Leitung gab. Hier zu den Hintergründen:

Elephant in The Room - Interview with Yossi Bartal on being a leftist from Israel in Berlin

In this episode of Elephant in The Room we talk with Yossi Bartal about politics in Israel and Germany and how those are interconnected. We dive into details about how german left exclude anarchists and leftists from Israel who live in Berlin. We also talk about obsession of german left with BDS topic and how attacks on the small pro-palenstinian groups comes both from mainstream politics and anti-authoritarian groups.

Yossi Bartal is an activist and journalist who is living in Berlin since 2004. He contributed to many leftists magazines. One of his essays was included in collection "Anarchist against the wall". He is also a member of "Jewish Voices for the Pece in the Middle East".

https://archive.org/details/elephant_in_the_room_yossi_bartal

[LE] Prozess wegen Silvester am Connewitzer Kreuz | 8:30 Uhr, Saal 207, Amtsgericht

Seit den Ausschreitungen am Connewitzer Kreuz zum Silvester 19/20 sitzt Kevin J. in der JVA Leinestraße in U-Haft. Die Verhandlung gegen ihn soll nun am kommenden Dienstag, 23.06. am Amtsgericht Leipzig stattfinden.

Kommt am Dienstag, 23.06. zur Verhandlung am Amtsgericht Leipzig und zeigt euch solidarisch: ab 8:30 Uhr im Saal 207!

Die Wahrheit wird uns nicht davonlaufen? So ganz sicher! Über Verrat und den Umgang damit

Anna und Arthur halten das Maul

Die Wahrheit wird uns nicht davonlaufen? So ganz sicher!

Über Verrat und den Umgang damit - Eine Erwiderung

Am 19. Juli 2020 veröffentlichten autonome Antifaschist*innen aus Wuppertal einen Text auf der Plattform „Indymedia“: „Die Wahrheit wird nicht davonlaufen!
Der Text möchte „unsere Genoss*innen und Mitstreiter*innen der neunziger Jahre (…) über den V-Mann Jan Pietsch informieren“, den viele in der autonomen und antifaschistischen Szene in Wuppertal und Solingen als „hilfsbereiten“ und schwulen Typ gekannt haben und gleichzeitig von 1991 bis 1999 als V-Mann des Verfassungsschutzes gearbeitet hatte.
Der ganze Anfang täuscht ein sehr spätes Outing eines V-Mannes vor, der vor allem in der autonomen Szene in Wuppertal und in antifaschistischen Zusammenhängen in Solingen aktiv war. Wer nicht rückwärts liest, bekommt den Eindruck, Wuppertaler Genoss*innen (aus den 1990er Jahren) haben den damaligen Genossen „Jan“ nun auch als V-Mann mit dem Decknamen „Kirberg“ enttarnt! Eine späte, aber dennoch lobenswerte Recherche, will man vermuten.
Genau das suggeriert dieser Text und damit fängt das Trauerspiel schon an, was ganz besonders makaber wird, wenn man in der Überschrift die „Wahrheit“ anruft, die angeblich den Verfasser*innen nicht davonlaufen kann.
Was man später, ziemlich verdeckt und nebenbei erfährt, ist die Tatsache, dass es sich um keine Enttarnung eines V-Mannes handelt, der über zehn Jahre das Vertrauen in der Wuppertaler und Solinger Szene genossen hatte. Diesen Eindruck erschleicht sich dieser Text lediglich.
Das Wissen, dass Johannes Pietsch über zehn Jahre unerkannt ein „Doppelleben“ als Genosse und Spitzel geführt hat, ist einzig und alleine dem ehemaligen V-Mann zu verdanken, der es nicht mehr ausgehalten und einen Weg gesucht hatte, dies öffentlich zu machen. Eine Entscheidung, die eine sehr weitreichend war und ist, wenn man weiß, dass man damit zwischen allen Stühlen sitzt und gegebenenfalls von allen Seiten fertig gemacht wird.
Dass das Wissen über diese V-Mann-Tätigkeit kein Werk einer gelungenen antifaschistischen Recherche ist, sondern einzig und allein dem Ex-V-Mann zu verdanken ist, ist kein nichtiger, zu unterschlagender Unterschied, sondern ein ganz wichtiger, um das Folgende zu verstehen.
Der Text hat noch eine zweite Ebene, die dazukommt und die ganze Angelegenheit kompliziert bis ekelig macht – erst recht, wenn man sie verschweigt.
Die Verfasser*innen unterschlagen nicht nur, wie sie zu diesem Wissen gekommen sind, sie verschweigen auch die Umstände, die dazu führten, dass die beiden im Text erwähnten „Journalisten“ sie nicht ins Vertrauen gezogen haben, warum „sie es nicht für nötig gehalten haben“, Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Ganz offensichtlich würde das dem blütenweißen Auftritt schaden, wenn man erklärt bekommt, warum man sie nicht vorzeitig miteinbezogen hatte. Wer den Text ohne Wissen dieser Unterschlagungen liest, darf und soll den Eindruck gekommen, dass sich Ganz Gut und Ganz Böse gegenüberstehen: Auf der einen Seite die wahrheitsliebenden und kämpferischen Antifaschist*innen mit den ehrenwertesten Absichten, die man sich vorstellen kann – und auf der anderen Seite zwei „Journalisten“, die einen V-Mann, eine Spitzel „hofieren“. Sagen wir doch einfach, Söldner der Medien, die nur ganz billige und niederträchtige Motive haben können. Ohne zu wissen, welchen Berufe die Unterzeichner*innen nachgehen, ist klar, wer hier die Guten und die Selbstlosen sind.
Wo alle Welt und die Linken erst recht beklagen, wie kompliziert und verwirrend die Welt (geworden) ist, hier ist sie so einfach, geradezu im archaischen Urzustand. So schön kann die Welt aufgeteilt sein, so viel Lüge und Verlogenheit kann auch mit „Antifaschismus“ einhergehen.
Mit der Ausweisung der beiden „Journalisten“ aus politischen Zusammenhängen und der Aberkennung politischer Motive, ist der Weg frei, die Sau rauszulassen. Denn, und so enden die Verfasser*innen auch am Ende ihres Textes: Der V-Mann, der Spitzel und die beiden „Journalisten“ haben alle dasselbe verdient: Nichts … plus die entsprechende Warnung an die wahren (längst verschwundenen) Genoss*innen:
„Uns kommen die Tränen ... Diese Selbstinszenierung machen wir, die Betroffenen von 10 Jahren Spitzelei und Verrat, natürlich nicht mit. Zeitpunkt und Umfang der Aufarbeitungen, der politischen Schlussfolgerungen und Aktionen bestimmen weder der Täter noch die beiden Journalisten, sondern wir Betroffene.“

Nachdem man die Front wie in einer Hollywood-Westernstadt aufgebaut hat, kann man mit einer breiten Palette an gezielten Geringschätzungen loslegen, um jenen niedrigschwelligen Zuspruch zu erhalten, den sie auch ernten, wenn man sich die Kommentare bei Indymedia dazu antuen will.
Alle in diesem Beitrag Aufgeführten sind Scheiße: der V-Mann mit richtigem Namen und Adresse, seine „Lebensbeichte“, die nur Anführungszeichen verdient (also seine zweite Täuschung), die beiden „Journalisten“ aus Berlin und Frankfurt, die man ganz leicht „enttarnen“ kann/soll und … ganz viel Selbstgerechtigkeit, die zum Himmel stinkt.
Obgleich Genoss*innen aus dem 1990er Jahren haben sie es nicht verlernt, mit den szene-gerechten Indices umzugehen: Den beiden „Journalisten“, die auch noch aus der linken Szene kommen, handelten „unterirdisch“ und „übergriffig“ – also genug Platz für jede Form des Igittigitts und noch mehr Platz für assoziationsschwangere, genreübergreifende Phantasien.
All das passierte nicht aus einer spontanen Erregung heraus, aus dem „Handgemenge“, sondern wohl überlegt und genau kalkuliert. Sie hatten genug Zeit, ihren Ton zu wählen, das recht komplizierte politische Verhältnis untereinander zu erwähnen, ihren Ärger (nicht eingeweiht worden zu sein) von dem zu trennen, was man als gemeinsames politisches Anliegen schützt.
Kein Wort über sich, über ihre Schwierigkeiten, in völlig zerrütteten und verloren gegangen Zusammenhängen zurecht zu kommen … und nun von der angestaubten Geschichte eingeholt zu werden.
Nur die (Mit-)verfasser*innen sind klasse, außerhalb der Wertung. Sie sind „Opfer“, „Betroffene“ und dürfen jetzt alles und behalten sich das auch vollmundig vor.

Was man alles auch „outen“ soll, wenn man mit der Wahrheit so eng ist
Was man in dem 11-seitigen Beitrag mit keinem einzigen Satz erwähnt, ist die Tatsache, dass sich zwei der Mitverfasser*innen mit einem dieser „Journalisten“ getroffen hatten, Ende April dieses Jahres. Es war ein recht langes und ausführliches Gespräch. Die Erwähnung dieses Treffens, die Wiedergabe des Besprochenen, hätte ganz offensichtlich gestört.
Das Wiedersehen war alles als freudig, denn der Mann aus Wuppertal und der besagte Journalist hatten sich vor etwa 15 Jahren ziemlich zerstritten. Es war kein Bruch zwischen zwei Männer, sondern ein Bruch, der durch die ganze Vorbereitungsgruppe ging, die die Aktionen gegen das jährliche „Traditionstreffen“ der Gebirgsjäger in Mittenwald organisiert hatten. Genau dieser Bruch stand auch am Anfang dieses Treffens fünfzehn Jahre später. Denn es ging nicht nur um einen massiven politischen Dissens, sondern auch um einen Vertrauensbruch. Sich also fünfzehn Jahre später zu treffen, mit diesem Gepäck, ist alles andere als leicht. Mehr noch: Genau dieses Zerwürfnis ist erst der Zugang zu den besonderen Umständen, die in die VS-Mann-Geschichte hineinspielen. Um diesen Bruch wussten beide aus Wuppertal Angereisten.
Die Beiden aus Wuppertal wissen also auch sehr genau um die Motive des „Journalisten“. Und die (Mit-)Verfasser*innen dieses Indymedia-Berichtes wissen um all die Details, die dazu führten, dass sie so spät von diesem V-Mann in ihren Reihen erfahren haben.
Warum verheimlichen sie dieses Treffen? Warum verheimlichen sie, dass sie das 30-seitige Interview bekommen haben? Warum erklären sie nicht in ihrem Text, wie es zusammenpasst, dass man Johannes Pietsch Äußerungen und Absichten als „Lebensbeichte“ abtut und gleichzeitig - ohne jede Kenntlichmachung - den Inhalt des Interviews ausschlachtet, also verwendet?
Über eine Freundin von Johannes Pietsch erfuhren die Beiden, dass „Jan“ ein V-Mann war und dass er diese V-Mann-Tätigkeit öffentlich machen will und über Umwege Kontakt zu mir aufgenommen hatte.
Der Mann aus Wuppertal nahm Kontakt zu mir auf und schlug ein Treffen vor, das dann auch Ende April zustande kam. In diesem Treffen stand verständlicherweise zuerst die Frage im Raum, warum ich sie nicht über das Vorhaben des V-Mannes informiert hatte. Ich nannte ihnen ausführlich die Gründe:
Der erste lag darin, dass ein sehr massiver Streit, der politische und persönliche Gründe hatte, meinen einzigen Kontakt (zu dem Mann) nach Wuppertal „verbrannt“ hatte. Das schloss für mich aus, diese Person zu kontaktieren bzw. diese Person ins Vertrauen zu ziehen.
Der zweite Grund lag in dem Vorhaben selbst begründet. Nach sehr langer Anlaufzeit und vielen Unterbrechungen war die Entscheidung getroffen worden, ein Interview zu machen, das seine Geschichte darlegt und die Gründe, warum er seine V-Mann-Tätigkeit öffentlich machen will. Mit der Veröffentlichung dieses Interviews sollte die Basis geschaffen werden, auf der Johannes Pietsch auf jene Personen zugeht, die er verraten hatte.
Der dritte Grund lag in meinen Lebensumständen. Ich hatte kaum noch Kraft und Zeit, mich mit diesem „Elend“ zu beschäftigten. Ich hatte mich fast ein Jahrzehnt mit dem NSU-VS-Komplex auseinandergesetzt und hatte schlicht die Schnauze voll – das hatte auch mit jenem Teil der „Linken“ zu tun, der es vorzieht „Verschwörungstheoretiker“ ausfindig zu machen, anstatt durch eigene Analysen zu überzeugen und unterschiedliche Analysen in einer solidarischen und öffentlichen Weise auszutragen, anstatt von Verschwörungstheorien zu schwadronieren.
Ich stimmte dem Kontakt zu dem Ex-V-Mann also dennoch zu, weil ich „Verschwörungstheorien“ über einen Verfassungsschutz, der „auf dem rechten Auge blind“ sei und/oder neonazistische Verbrechen nur aus Versehen und/oder Blödheit möglich mache, satthabe und lieber die Kraft und Anstrengung darauf verwende, Gelegenheiten zu nutzen, die helfen „Dark rooms“ auszuleuchten. Dazu gehört sehr naheliegend das Tun von V-Männern und das Tun von Geheimdiensten, die sie „führen“. Dazu gehört kein Raunen, sondern das Wissen von Ex-V-Leuten zum Beispiel oder auch von „Bullen“, die ausgestiegen sind und viel mehr zur Aufklärung beigetragen haben als all jene, die unentwegt „lückenlose Aufklärung“ fordern und sich damit endlos im Kreis drehen.
Alle drei Gründe habe ich sehr ausführlich und sehr verständlich den beiden „Wuppertaler*innen“ erklärt. Ich hatte ihnen einen Text mitgegeben, in dem all dies aufgeführt war, um zu vermeiden, dass man etwas „überhört“ oder „anders“ in Erinnerung hat.
Dieses Misstrauen sollte sich als sehr berechtigt herausstellen.
In dem Gespräch mit den beiden Wuppertaler*innen ging es folglich darum, wie man damit weiter umgeht. Wir einigten uns klar und deutlich darauf, dass ich ihnen die knapp 30 Seiten Interview zur Verfügung stelle, damit sie die Möglichkeit haben, die darin enthaltenden Details mit ihrem Wissen abzugleichen. Es wurde verabredet, dass sie mir ihr Wissen zukommen lassen, damit ich den Ex-V-Mann damit konfrontieren kann. Ein weiteres Treffen sollte dazu dienen, das weitere Vorgehen zu besprechen.
Trotz Nachfrage kam nichts zurück. Offensichtlich haben sie mich belogen, denn der Indymedia-Text zeugt davon, dass sie das Interview mit ihrem Wissen abgeglichen haben. Auf meine Nachfrage, warum ich noch keine Nachricht bekommen habe, bekam ich die hinhaltende und dämliche Antwort, dass man noch nicht soweit wäre.
In der Tat hat Johannes Pietsch das Vertrauen all deren missbraucht, die ihn für einen schwulen, netten, leicht besonderen Typ hielten. Aber die berechtigte Wut über hintergangenes Vertrauen wird fahl, wenn man genau diese Methode untereinander anwendet. Der Grund, diese Wuppertaler Kontakt nicht zu nutzen, bestätigt sich auf diese Weise abermals.
Aber wie niederträchtig ist es, wenn Genoss*innen zu einem kommen, um auf so hinterfurzige Art an das 30-Seiten langes Interview zu kommen?
Da klar war, dass die V-Mann-Geschichte in diffusen Kanälen und mit ganz unterschiedlichen Wissensständen durch die „Szene“ geistert, entschloss ich mich, anlässlich des 27. Jahrestag des Mordanschlages in Solingen (1993), ein Teil des Interviews zu veröffentlichen, der dies zum Thema hat.
Mit diesem Interview kann man deutlich belegen, dass der Verfassungsschutz weder anderswo noch in Solingen „auf dem rechen Auge blind“ war, sondern – ganz vorsichtig formuliert – tatbegünstigend gewirkt hat. Und das auf doppelte Weise: Mit dem Neonazi und V-Mann Bernd Schmitt und mit dem V-Mann „Kirberg“ aufseiten der Antifa. Genau das, was in den Kommentaren auf Indymedia mit „Verschwörungstheorie“ gebrandmarkt wird, ist am Beispiel Solingen Praxis des Verfassungsschutzes. Und wer immer noch behauptet, der Verfassungsschutz mache mit ein paar schwarzen Schafen sein eigenes Ding, der wird auch am Beispiel Solingen eines Besseren belehrt. Ohne den Schutz der regierenden und regierungswilligen Parteien, wäre eine solche Polizei- und Geheimdienstpraxis nicht möglich. Diese sichere Erkenntnis, um die geht es im Kern, stößt verständlicherweise auch und gerade bei jenen „Linken“ auf wütende Reaktionen, die eben über kurz oder lang „mitgestalten“, also mitregieren wollen.
Nach der Veröffentlichung des Beitrages: Der Mordanschlag in Solingen am 29. Mai 1993 und die halbe Wahrheit auf den NachDenkSeiten am 22. Mai 2020: https://www.nachdenkseiten.de/?p=61185
bekam ich von dem Wuppertaler Mann die Mail, dass das Interview voller „fachlicher“ Fehler sei und dass er mir dringend raten würde, ihn sofort wieder zu löschen. Über die Zusage und gemeinsame Absprache, die nicht eingehalten wurden, verlor er kein Wort.

Die (ganze) Geschichte ist ganz selten ein Schönheitssalon
Johannes Pietsch ist zu dem Schritt, seine V-Mann-Tätigkeit öffentlich zu machen, nicht gezwungen worden. Er hätte gefahrlos sein Doppel-Leben für sich behalten können. Einzig und alleine seine Entscheidung, sich dem zu stellen und denen gegenüberzutreten, die er als Freund*innen verraten hatte, hat zu dem geführt, womit wir es jetzt zu tun haben.
Mit diesem Schritt hat er keine „Selbstinszenierung“ betrieben, sondern sein Leben auf den Kopf gestellt, mit all der Ungewissheit, die mit einem solchen Schritt einhergeht. Sich denen stellen zu wollen, die ihn nur als netten hilfsbereiten schwulen Typen kannten, sich dem Verrat zu stellen, ist kein Spaß und keine „neue Rolle“, wie es höhnisch in der Erklärung heißt.
Soweit ich das beurteilen kann, ist Johannes Pietsch nicht daran zerbrochen, weil er in den zehn Jahren „Unruhestifter“ und „autonome Gewalttäter“ zur Strecke bringen wollte, sondern weil er sie als Freunde, vielleicht sogar als Genoss*innen verraten hat. Das hat er nicht mehr ausgehalten.
Wenn autonome Antifaschist*innen aus Wuppertal im Wissen um diese Umstände am Ende ihres Beitrages schreiben: „Uns kommen die Tränen …“ dann entspricht das vielleicht dem, was man von knallharten Autonomen erwartet, zeigt aber doch eher, wie schnell man die eigene Geschichte in einen Frisiersalon verwandelt.
Es gab (und gibt) für die Genoss*innen aus den 1990er Jahren (bis heute) zahlreiche Möglichkeiten, sich mit dem Thema Verrat auseinanderzusetzen. Das fängt mit dem Verrat von Ulrich Schmücker an, der 1974 von Mitgliedern des „2. Juni“ hingerichtet wurde. Ende der 80er Jahre gab es eine lange und vielschichtige Auseinandersetzung um Aussagen und Verrat im Zuge der tödlichen Schüsse and der Startbahn West 1987. Und mindestens genau so viel Material gibt es zu dem Verrat des Autonomen Tarek Mousli 1999, der in der Berliner Szene als „Märchenprinz“ gehandelt wurde. Dazu findet man einige unterirdische, aber auch sehr beeindruckende Reaktionen.
Dieser Beitrag aus dem Jahr 2020 gehört zu den „unterirdischen“.

Wolf Wetzel („Der Journalist aus Frankfurt“)

Quellen und Material:
Die Wahrheit wird uns nicht davonlaufen! Autonome Antifaschist*innen aus den Neunzigern - Wuppertal 19.6.2020: https://de.indymedia.org/node/90015
Gewalt und Solidarität. Zur Ermordung Ulrich Schmückers durch Genossen. Dokumente und Analysen. Peter Brückner/Barbara Sichtermann, Wagenbach Verlag, Berlin 1974 (Reihe: Politik 59)
Tod eines Märchenprinzen – Über den Umgang mit Verrat und das Schweigen über die RZ/Rote Zora aus: Die Hunde bellen … von A bis (R)Z – Eine Zeitreise durch die 68er Revolte und die militanten Kämpfe der 70er bis 90er Jahre, autonome L.U.P.U.S.- Gruppe, Unrast Verlag 2001
Der Beitrag kann hier nachgelesen werden: https://wolfwetzel.de/index.php/2007/08/01/von-a-bis-rz/

Anna und Arthur halten das Maul. Die Aussageverweigerungskampagne der Startbahnbewegung 1987-91 und ihre Folgen
Der Mordanschlag in Solingen am 29. Mai 1993 und die halbe Wahrheit, NachDenkSeiten vom 22. Mai 2020: https://www.nachdenkseiten.de/?p=61185

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