Organisierung in der Nachbarschaft / Ausgangssperre Corona - Ansätze und Tips aus den radikalen Stadtteilgruppen

Ein in den Raum geworfener Text aus Berlin. Aber eine Position, wie sich die aktuellen Gruppen positionieren können, die ihren Wirkungskreis bisher im Kiez/Stadtteil hatten.

 

 

 

 

"Wir sehen es als Aufgabe sich als außerparlamentarische Stadtteilgruppen jenseits staatlicher Bevormundung auch in Krisenzeiten zu verhalten und selber Entscheidungen zu treffen. Zuviele starren gerade wie das Kaninchen auf die Schlange und hoffen das alles gut geht. (...) Spätestens Montag kommt die Ausgangssperre und kein Schwein weiß wie lange die wirklich gehen wird. Nur Scheibchenweise werden wir informiert (Ältere Menschen kennen das übrigens von Tschernobyl zum Beispiel) . Um so wichtiger sich jetzt zu vernetzen und zu unterstützen. Es braucht einen langen Atem. Sprecht Euch mit Euren Projekten, tollen Nachbar*innen und Freund*innen ab."

Mehr unter:

https://karlapappel.wordpress.com/2020/03/21/wichtige-info-zur-organisie...

Wir würden ergänzen wollen:

Zwangsräumungsmoratorium sofort!
Kündigungsmoratorium sofort!
Mietenmoratorium sofort!
Vergesellschaftung sofort!

Es sind ja auf Indymedia weitere Artikel zum Ausnahmezustand und Ausgangssperre erschienen:

https://de.indymedia.org/node/72950

https://de.indymedia.org/node/72825

https://de.indymedia.org/node/72767

https://de.indymedia.org/node/72537

https://de.indymedia.org/node/71934

 

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Ergänzungen

Wir sollten vorsichtig sein welche Begriffe wir verwenden. Ausgangssperren sollen bisher nicht eingeführt werden. Es ist nicht gesagt, das sie nicht noch kommen wenn z.B. die Situation schlimmer wird und mehr Tote und Ansteckungen wie z.B. in Bergamo zu beklagen sind. Dort sterben die Menschen aktuell teilweise mangels medizinischer Grundversorgung.

Es ist dann schlecht, wenn bereits bei moderaten Ausgangsbeschränkungen, die Spazierengehen und Einkaufen noch erlauben, schon schon von Ausgangssperre gesprochen wird und damit ein politischer Gewöhnungseffekt einsetzt. Bitte genau sein in der Kritik. Gerade in diesen Zeiten der Pandemie.

Mich stört sehr zu sehen, wie eng die Sicherheits-/ Ordnungsbehörden mit der Sicherheitswirtschaft (Private Sicherheitsdienste) - wegen der Corona-Pandemie - zusammenarbeiten. Die Sicherheitswirtschaft wird für die zusätzlichen "Pandemie-Aufträge" (Ausschau nach Gruppen und Einzelpersonen in der Öffentlichkeit) der Stadtverwaltungen/ Ordnungsbehörden aus Steuermitteln finanziert; so gibt es - wie bei vielen Krisen - auch hier privatwirtschaftliche Profiteure. Diese enge Zusannenarbeit zwischen Sicherheits-/Ordnungsbehörden und Sicherheitswirtschaft nenn sich im Englischen: "police private partnership" bzw. "public private security".

Private Sicherheitsdienste die Identitätsfeststellungen durchführen und Platzverweise erteilen sind in Kreuzberg und in der Hafenstraße undenkbar - im Ländle aber längst Realität! 

https://de.indymedia.org/node/72936