Spontankundgebung für Maja auch in Freiburg

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Am 09. Juni 2025 kamen gegen 19 Uhr rund 90 Antifaschist:innen im Zentrum von Freiburg zusammen, um ihre Solidarität für die in Ungarn im Hungerstreik befindliche Antifaschist:in Maja zu zeigen, aber auch um ihrer Wut und und Entschlossenheit Ausdruck zu geben.

 

Maja im Hungerstreik

Seit dem 05. Juni 2025 befindet sich Maja in Ungarn im Hungerstreik. Vor rund einem Jahr wurde Maja in einer Nacht- und Nebelaktion nach Ungarn verschleppt, selbst die bürgerliche Justiz konzediert, dass die Überstellung verfassungswidrig ist. Abaer aus der entsprechenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts folgt- nichts!

Angesichts der fortdauerenden Entrechtung und Isolierung hat Maja sich entschlossen, nun ihr Leben in die Waagschale zu werfen und befindet sich im Hungerstreik.

Solikundgebung in Freiburg

So gab es dann auch im südbadischen Freiburg eine Spontankundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge, gegenüber vom Stadttheater und der Unibibliothek. Bei viel Sonne und warmen Temperaturen kamen rund 90 Antifaschist:innen. Es wurde auf die Hintergründe des Budapest-Verfahrens und den "Tag der Ehre" eingegangen, vor allem kam Maja zu Wort, in dem Majas Hungerstreikerklärung verlesen wurde. Immer wieder gab es Rufe "Free Maja! Free Maja", aber auch "Freiheit für alle Gefangenen". 

Aus einem Redebeitrag eines ehemaligen Gefangenen auf der Kundgebung

„Freudige Grüße ins sonnige Tal! Es ist doch ein Tal. Denke ich an Südwest-Deutschland sehe ich sonnige Tage. 

Ich glaube ich habe mir im Alltag ein paar Fixpunkte gesucht zu denen ich immer wieder zurückkehren kann und die stärken können: wie das abendliche 10 minütige auf dem Fenstersims sitzen (VERBOTEN) und den Sternen, die ich leider nicht sehen kann und allen Freud*innen die mich leider nicht hören können, von meinem Tag und den Plänen für den nächsten erzählen zu können.“ 

Das schrieb Maja vor wenigen Wochen in einem ihrer Briefe. Wir sind heute hier, weil an der Antifaschistin Maja ein Exempel statuiert wird.Seit elf Monaten sitzt Maja in Ungarn, in einem Land, in das die deutsche Justiz sie in einer Nacht und Nebel Aktion verschleppt hat. 

Sie sitzt dort nicht, weil sie ein Verbrechen begangen hätte, sondern weil man ihr zur Last legt Haltung gezeigt zu haben. Bei dem seit Jahrzehnten stattfindenden Naziaufmarsch in Budapest sind auch stets deutsche Nazis in erheblicher Zahl vertreten, darunter Neonazis aus militanten Strukturen wie „Der III. Weg“, „Die Rechte“, weiteren Jugendorganisationen und freien Kameradschaften. Dabei wird der jedes Jahr aufs neue stattfindende Aufmarsch von Neonazis, von wesentlichen Teilen der ungarischen Politik nicht etwa bekämpft, sondern mindestens geduldet oder sogar unterstützt. Die zu tausenden aus ganz Europa anreisenden Fachist:innen können sich sicher und von Polizei und Justiz geschützt fühlen! 

Seit dem 05. Juni wirft Maja ihr Leben in die Waagschale und ist im Hungerstreik. Denn seit elf Monaten ist sie in einem ungarischen Gefängnis eingesperrt, weit weg von Familie, von Freund:innen, von Genoss:innen. In Isolationshaft. Mit sich allein. Sich nicht länger entwürdigen zu lassen und jetzt den Schritt nach vorne zu tun, das ist unfassbar mutig- und wieder zeigt Maja Haltung. 

Wir können uns nicht vorstellen wie es Maja gerade jetzt, in diesen frühen Abendstunden in ihrer ungarischen Zelle in Budapest, ergeht, aber wir kennen die Videos aus dem Gerichtssaal, wir haben ihre Reden gehört, wir haben Majas Texte gelesen. Die innere Stärke und Aufrichtigkeit, die aus ihren Worten spricht, berührt mich ganz besonders.

(.....)

Und wir sagen und zeigen heute hier auf dem Platz der Alten Synagoge: Maja ist nicht allein!

Wir sind an Majas Seite und wir werden nicht stillschweigend hinnehmen, wenn jetzt Majas Leben auf dem Spiel stehen wird. s
Der staatliche Angriff auf jene, die für eine solidarische, antifaschistische Gesellschaft kämpfen ist ein Angriff auf uns alle. 

Unsere Antwort darauf ist SOLIDARITÄT. Klare, laute, unmissverständliche Solidarität.
Wir sagen:
Antifaschismus ist kein Verbrechen – Faschismus ist es.
Wir sagen:
Wer Nazis in Schutz nimmt und Antifaschist:innen verfolgt, muss mit unserer Antwort rechnen.

Wir sagen:
Unsere Genossin gehört nicht ins Gefängnis – sie gehört in Freiheit, in unsere Mitte, in unsere Bewegung und in unser Leben zurück.

Lasst uns ihren Namen laut sagen. Lasst uns ihre Geschichte erzählen. Lasst uns den Druck erhöhen.

Hier, in Deutschland. Dort, in Ungarn. Überall.
Solidarität kennt keine Grenzen. Und Widerstand auch nicht. 

Maja rufen wir zu:
Dein Mut bewegt uns und Du machst uns mit Deinem Kampf selbst Mut.
Dein Schmerz bleibt nicht ungesehen.
Dein Kampf ist unser Kampf.
Wir stehen an deiner Seite – bis du frei bist.

Freiheit für Maja!" 

Redebeiträge bei Radio Dreyeckland

Die Redebeiträge können bei Radio Dreyckland nachgehört werden.

Freiheit für Maja! Freiheit für alle Antifas! Freiheit für alle Gefangenen!

 

 

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