23.02. + 25.02.15 Großdemos in Düsseldorf gegen Dügida und Pegida NRW

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„DÜGIDA“–“Montagsdemo“ und am Mittwoch „PEGIDA“

Am Rosenmontag pausierte die extrem rechte Gruppierung „DÜGIDA – Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes“ einmal. Die aktionistische Anmelderin und Organisatorin der montäglichen Demonstrationen in Düsseldorf, Melanie Dittmer, zog es stattdessen mit ein paar Wegbegleiter*innen in die sächsische Landeshauptstadt, um dort an einer Veranstaltung der „PEGIDA – Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“–“Bewegung“ teilzunehmen. Als Gastredner*in trat Dittmers DÜGIDA-Anhang in Dresden nicht in Erscheinung – Für ein Foto in der Rechtsaußen-Wochenzeitung „Junge Freiheit“ reichte es dennoch.

Antimuslimische und rassistische Demo soll an Moschee vorbeiführen

In Düsseldorf steht die nächste DÜGIDA-Demonstration am 23. Februar an. Diesmal wollen Melanie Dittmer und Gefolge eine abgeänderte Strecke durch das Bahnhofsviertel laufen. Zuletzt verliefen die Aufmärsche vom Hauptbahnhof bis zum Graf-Adolf-Platz und zurück.
Die voraussichtliche Demo-Route sowie mehrere Protestveranstaltungen lassen sich hier einsehen.
An der Aderstraße – und damit auf dem geplanten Weg der DÜGIDA-Demo – befindet sich eine Marokkanisch-Islamische Moschee-Gemeinde.1
Vergangenen Samstag wurde die Fensterscheibe eines türkischen Cafes auf der Graf-Adolf-Straße von Unbekannt(en) beschädigt. Während einer DÜGIDA-Demo (26. Januar 2015) kam es vor dem Café zu tumultartigen Szenen bzw. Anfeindungen seitens der Demonstrant*innen gegenüber der Ladenbesitzer*innen/Gäste.

PEGIDA am 25. Februar vor dem Landtag

Zwei Tage nach der DÜGIDA-Demonstration soll der „1. Spaziergang“ von PEGIDA NRW vor dem Parlamentsgebäude stattfinden.

PEGIDA NRW bemüht sich im Vergleich zu DÜGIDA politisch gemäßigter zu sti­li­sie­ren und spricht ein vornehmlich rechts-konservatives und „bürgerliches“ Publikum an. Der Anmelder, Marco Carta-Probach, ließ jüngst verlauten, dass die Parteien NPD, DIE RECHTE und nationalsozialistische Bewegungen nicht erwünscht seien. Extrem rechte „Hooligans gegen Salafisten“ (HogeSa) seien hingegen willkommen, wenn auch ohne „Kutte“.
Xenophobie und Rassismus sind indes Bestandteile der PEGIDA-Veranstaltungen.
Exemplarisch dafür ist ein angekündigter Gastredner gegen den die Staatsanwaltschaft Kassel wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.
Der Organisator des extrem rechten Kasseler PEGIDA-Ablegers, Michael Viehmann, soll bei ‚Facebook‘ von „Judenpack“ gesprochen und Kanzlerin Angela Merkel wüst beschimpft haben.2 Das ehemalige AfD-Mitglied versuchte sich dort des Weiteren als „Nahost-Experte“: Auslöser von »neuem Antisemitismus« wäre der vermeintliche „Massenmord“ Israels an Palästinenser*innen.3

Ein weiterer Redner soll der Bundesvorsitzende der rechtspopulistischen Kleinstpartei „Die Freiheit“, Michael Stürzenberger, sein.
Der antimuslimische Blogger und Politiker wurde in der Vergangenheit mehrfach verurteilt, trat am 15. November 2014 in Hannover bei einer HogeSa-Veranstaltung als Redner auf und pflegt seitdem zunehmend die Nähe zum neonazistischen Spektrum.

Die PEGIDA-Veranstaltung soll um 19 Uhr auf der Wiese vor dem Landtag beginnen und beinhaltet einen Marsch zwischen Rhein und Hafenbecken.4
Beworben wird die Demonstration u.a. vom nordrhein-westfälischen Landesverband der Rechtsaußenpartei „Die Republikaner“ und dessen Düsseldorfer Kreisverband.
Letzterer war kürzlich durch xenophobe Stimmungsmache gegen Flüchtlingsunterkünfte und antiziganistische Politik lokal aufgefallen.

Proteste am 23. Februar

Das Bündnis ‚Düsseldorf stellt sich quer‘ plant für den 23. und den 25. Februar verschiedene Protestaktionen gegen die extrem rechten Veranstaltungen.

Eine Übersicht für den 23. Februar:

  • 18 Uhr Flashmob im HBF: Treffpunkt im Bahnhof – gemeinsamer Gang zur Kundgebung
  • 18 Uhr Proteste gegen die Auftaktkundgebung von Dügida, direkt vor dem HBF
  • 18 Uhr Protestkundgebung mit Livemusik auf der Friedrich-Ebert-Str. (DGB-Haus)
  • 18 Uhr Protestkundgebung Stresemannstraße Ecke Graf-Adolf-Straße
  • 18 Uhr Kundgebung auf der Mintropstraße

Die Antifa Bonn/Rhein-Sieg organisiert für den 23. Februar eine Anreise zu den Aktivitäten gegen DÜGIDA.
Treffpunkt ist um 16:45 Uhr am Bonner Hbf, Gleis 1.

Proteste am 25. Februar

Der ‚Düsseldorfer Appell‘ hatte zuletzt am 19. Januar mit symbolischen Protestaktionen gegen den damaligen DÜGIDA-Aufzug demonstriert. Seitdem veranstaltete der Appell keine eigenen Kundgebungen mehr und setzte fortan auf „Nichtbeachtung“ und Ba­ga­tel­li­sie­rung der xenophoben und rassistischen Aufmärsche.
Für den 25. Februar ruft das Bündnis über­ra­schend zu einer Demonstration gegen Ausgrenzung und Rassismus auf, die um 18 Uhr vor dem DGB-Haus (Friedrich-Ebert-Straße 34-38) beginnt. Anschließend soll gegen 19 Uhr eine Versammlung auf dem Johannes-Rau-Platz, Nähe Apollo Varieté stattfinden. Michael Szentei-Heise, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, wird hierbei die Hauptrede halten.5

Verschiedene Bündnisse haben zudem ab 17 Uhr Veranstaltungen rund um den Landtag angemeldet – die Aktionen stehen unter dem Motto „Düsseldorf ist bunt – gegen Ausgrenzung und Rassismus!“.
Nähere Beschreibungen der verschiedenen Protestveranstaltungen finden sich in einer Düsseldorfer Online-Zeitung.6

Weitere Informationen gibt es ggf. in Kürze als Update dieses Beitrags.
Überdies finden sich News auf ‚Twitter‘ unter dem Hashtag #nodügida

 

http://afaarea.blogsport.de/2015/02/20/duegida-montagdemo-und-am-mittwoc...

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Ergänzungen

zeigen wir den Leuten im Umfeld der Hausbar was wir von ihnen halten. nur dagegen sein reicht nicht auch die Verantwortlichen haben Namen und Adressen