(B) Vandalismus für Liebig34 und die 3 von der Parkbank

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Eine übliche Nacht in Berlin, die Polizei ist an bestimmten Orten sehr präsent, sei es durch Belagerung der Straßen oder ständige Überwachung bestimmter Menschen und Strukturen; dadurch entstehen Lücken an anderen Stellen, (zum Beispiel fackelt am Ostbahnhof in aller Ruhe ein Auto ab), da, wo sie uns nicht erwarten. Diese Lücken tragen viele Möglichkeiten in sich, uns in unseren lieblings- Ausdrucksformen zu Äußern.

 

 

 

 

Eine dieser Lücken haben wir in der Nacht zum 25. Juli zwischen Velodrom und Volkspark Friedrichshain entdeckt: Ein Büro und Verkaufspavillon des Investors Pandion 4 Living, der hier einen neuen Luxustempel für die Reichen baut.

 

 

 

"PANDiON 4LIVING is a residential complex boasting a clear architectural design and bursting with exciting new concepts. Every single square metre is the product of a smart design geared towards occupants looking to live their lives to the full. There is ample room for developing the body and mind plus no end of sport and leisure activities right on your doorstep to ensure you are energised and revitalised. PANDiON 4LIVING is ideal for anyone dreaming of an active life and looking for a dynamic investment opportunity. " https://pandion4living.de/

 

 

 

Zur Ecke Liebigstraße/Rigaerstraße „fährt man hin, holt sich seine Steine ab und fährt wieder nach Hause“ beklagen sich die Cops in der Bild Zeitung. Allerdings gibts auch an weiteren Orten der Stadt kostenlos Steine. Weil Pandion trotz überfälligem Lieferschein die Abholung der ihnen gesendeten Steine verweigert, haben wir sie ganz smart in ihr Büro geliefert.

 

Die Aktion war genauso, wie Pandion es sich wünscht: intelligent und effizient. Schnell einige witzvolle Worte dran geschmiert und die Scheiben eingeworfen (sehr hart und bestimmt sehr teuer).

 

Wenn unsere FreundInnen in Hamburg, in der Liebigstraße und woanders sich nicht sicher fühlen können, soll es so ein Scheißladen wie Pandion sowie alle anderen InvestorInnen auch nicht.

 

In einigen Monaten wird der Innensenator den Räumungsbefehl für die Liebig34 unterschreiben – dann wird das Knacken und Krachen in den Berliner Nächten erst richtig losgehen. Dann werden Bullen wochenlang nicht mehr aus ihren stinkenden Uniformen herauskommen. So soll unsere Aktion als Warnung an die Einen und als Aufmunterung an die Anderen verstanden werden.

 

In Gedanken waren wir auch bei den 3 von der Parkbank in Hamburg. Haltet durch – auf das die Justiz irgendwann an ihrer Verfolgungswut erstickt!

 

 

Ein namenloses Zerstörungsteam

 

 

 

 

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Ergänzungen

Pandion war es auch, von denen sich einige Graffitileute kaufen lassen haben und deren Haus nähe Breidscheidplatz vor der Sanierung zu einer Gallerie mit Schlagen zahlender Besucher*innen einmal um den halben Block umgestalten lassen haben. Das verhänge Fotoverbot (ausnahme galt für den Medienpartner Morgenpost) passte zu gut zum verlangten Eintrittspreis.

Eines Nachts nach Ende der Ausstellung wurde Pandions großes Sanierungsplakat zerschnitten nachdem kopfüber folgendes drangesprüht wurde, das Video ist leider nichtmehr zu finden:

„Es wurde geklatscht und gejubelt von den Schundblättern der Stadt. XI-Design, ihr seid der Ekel Berlins. Einer verrottenden Stadt und ihr tretet auch noch nach. Arglistig erschleicht ihr euren Vorteil auf dem Rücken der Berliner Graffitigeschichte und lasst sie unter eurem Konsumdreck verschwinden. Ja, einen tollen Erlebnispark hattet ihr geschaffen. Wo der sonst so intollerante Pöbel vom Ächter zum Versteher der ihnen so verhassten Kultur werden durfte. Doch das war kein Graffiti. Das war keine Kunst. Ihr habt nur eine stumpfsinnige und morallose Entertainmentversion fürs einfache Gemüt serviert. Merkt ihr nicht wie verlogen, wie aberkennend und primitiv das hier war? Graffiti fragt nicht nach Zustimmung. Graffiti passt sich nicht der Gesellschaft an. Graffiti ist ungehorsam. Graffiti ist keine Zutat für eure Kackgesellschaft, sondern drei Hände voll Salz, die eure Suppe ungenießbar machen.“

Leider haben die beteiligten Graffitiverkäufer*innen das damals schon nicht persöhnlich genommen und selber ernsthaft noch als Liebesbrief bezeichnet.

Mehr dazu auf http://urbanshit.de/kritische-intervention-der-toy-crew-an-der-the-haus-...

Bilder: