Newswire

(HH) Feuer für Alfredo Cospito und Lützerath

In Gedanken an den hungerstreikenden Anarchisten Alfredo Cospito haben wir in der Nacht auf den 5.1. LKW von Strabag in der Schanze in Brand gesetzt.
Strabag baut nicht nur Knäste. Spätestens seit dem Kampf um den Dannenröder Wald wurden sie auch oft zum Ziel von Angriffen weil sie aktiv die Natur zerstören. Unser Feuer soll auch den Kämpfenden in und um Lützerath Kraft geben. Tag X wurde bereits ausgerufen.

(B) #schautnichtweg - Solidarität mit Dilan!

Am 05.02.2021 wurde die damals 17-jährige Dilan von drei Männern und drei Frauen in der Straßenbahnlinie M4 rassistisch angepöbelt und nach Verlassen der Bahn an der Haltestelle Greifswalder Straße angegriffen. Niemand der umstehenden Passant:innen half ihr. Dilan musste im Anschluss an den Angriff im Krankenhaus behandelt werden. Sie erlitt eine Gehirnerschütterung, ein Bauchtrauma und etliche Prellungen. Die Polizei verschwieg zunächst das rassistische Motiv der Täter, die Antifaschist:innen schon lange als Teil des faschistischen Kneipenpublikums rund um die Greifswalder Straße bekannt sind. Stattdessen schrieb sie in einer ersten Pressemitteilung, dass Dilan wegen einer in der Bahn nicht aufgesetzten Maske (was nicht stimmte, Dilan trug während der Fahrt eine Maske) angegriffen wurde. Einen Teil des rassistisch motivierten Übergriffs konnte Dilan filmen. Sie veröffentliche die Aufnahmen später im Internet.

[ATH] SOLIDARITÄT MIT DEM GENOSSEN KOSTAS DIMALEXIS

HÄNDE WEG VON DEN KÄMPFENDEN - SOLIDARITÄT WIRD SIEGEN

Am 22.11.2022 wurde der Genosse Kostas Dimalexis, ein Bewohner der Nachbarschaft und Mitglied der Community des besetzten Prosfygika an der Alexandras Avenue, entführt und auf Grund einer erfundenen Anklage der Sicherheitsbehörden verhaftet. Seine Verhaftung und Strafverfolgung wurden als Alibi für die Invasion von Prosfygika benutzt, die das eigentliche Ziel der Operation war und ist, genauso wie der Versuch, unsere Community und unsere Nachbarschaft zu kriminalisieren.

Strukturen der Marburger Burschenschaft Germania umfangreich offengelegt

 

Im Sommer 2020 kam es zu einem bewaffneten Angriff von Mitgliedern der Marburger Burschenschaft Germania und ihr nahestehenden Personen auf eine Nachbarverbindung, die aufgrund ihrer vermeintlich zu liberalen Ausrichtung zum Ziel wurde. Ende Januar beginnt der Prozess gegen drei Beschuldigte in Marburg. Das haben wir zum Anlass genommen, die Strukturen und Mitglieder der Marburger Burschenschaft Germania umfangreich offenzulegen. Die Ergebnisse der Recherche werden mit dem Projekt „lebensbund.org“ der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

 

Let's take care of each other, so we can be dangerous together.

ENGLISH VERSION The Antifa-East trial is a far-reaching blow of the state against the entire left-wing radical and anti-fascist movement. We are aware of this and are generally in solidarity with those affected by repression. In the course of this trial and the Soli campaign, some shitty information about patriarchal behavior of some of the accused and their environment came to light, which stunned us. We have to draw a line here and ask, if a common basis in terms of content exists and whether we have it at all. We have to declare ourselves clearly and critically towards certain persons and their patriarchal behavior, towards perpetrators as well as the perpetrator-protecting environment. It is possible and necessary to criticize and to continue to fight against repression. In addition to the Soli-Antifa-Ost alliance, we also want to call other structures in different cities to account. With all the criticism, frustration and doubts that we have, this case of repression is one that must not remain unanswered by us and instead must be accompanied critically in solidarity. We take the slogan: "Althought some have been hit, all of us were meant" seriously! And we will also react together to every further repressive strike against antifascists. We commit ourselves to militant anti-fascism! We commit ourselves to an active anti-racism!We have decided to organize an anti-patriarchal block, which will be the front of the Day X demo at the end of the ongoing Antifa-East trail. We take the space we deserve and counter the image of the male antifa heroes (macker) with our ideas of feminist, anti-patriarchal and anti-state militancy and anti-fascism.The term anti-patriarchal bloc contradicts our actual assumption that the entire demo should have understood that positioning themselves anti-patriachal is a necessity. Even though we see the principles as a benchmark for the entire demo, the recent events have shown that the concept is still necessary.

Ihr seid die Krise - Farbe und Steine für den Bankenverband

 

Wir haben in der Nacht auf den 6. Januar bei der Finanzlobby vom „Bundesverband deutscher Banken (BdB)“ in der Burgstraße angeklopft und dort Farbe und kaputte Scheiben hinterlassen. Mit dieser Tat setzen wir die Reihe von Angriffen auf verschiedene Verantwortliche und Profiteur*innen gegenwärtiger Krisen fort, die im Herbst unter dem Slogan „Ihr seid die Krise“ seinen Anfang nahm und senden kämpferische Grüße an den Widerstand in Lützerath. Ihr seid nicht allein!

 

Glasbruch und Farbe für Kölner AfDler [K]

 

Am Abend des 05. Januar haben wir während des Neujahrsempfangs der AfD Christer Cremer zu Hause einen Besuch abgestattet und sein Balkonfenster zerstört und mit Farbe markiert

 

 

Anti-Knastdemo Ende 2022 – aus Gefangenensicht!

 

Am 31.12.2022 fand, wie nun seit vielen Jahren, eine Anti-Knastdemo vor den Mauern des Freiburger Gefängnisses in Südbaden statt. Im Gegensatz zu früheren Jahren muss der Polizeieinsatz dieses Mal wohl massiv gewesen sein und folgt man der Liveberichterstattung versuchte die Polizei offenbar das Abfeuern von Feuerwerk aus der Demo heraus zu unterbinden.

 

 

FIRST OF MAY IS EVERYDAY

Lützi Bleibt!

[FFM] Luxuskarren und Schaufenster der Hessengarage eingehauen

 

In Solidarität mit den akut räumungsbedrohten Projekten im Fechenheimer Wald und in Lützerath (ZAD Rheinland) haben wir heute Nacht die protzigen Autos und Schaufenster der Hessengarage in Frankfurt-Riederwald demoliert. Genutzt haben wir dafür möglichst schwere Werkzeuge, damit sich die Karosserie verzieht und ein höherer Schaden entsteht. Wir sind anschließend unerkannt verschwunden. Ein Schaden Unbeteiligter wurde ausgeschlossen.

 

[KA] Update Übersicht zum Aktionstag Beat the System am 07.01.2023 in Karlsruhe

Mit dem Aktionstag unter dem Motto „Beat the System – Solidarität statt Konkurrenz“ möchten wir unsere Kritik und unsere Wut über den Umgang mit stetig wiederkehrenden Krisen und den bestehenden ausgrenzenden gesellschaftlichen Verhältnissen auf die Straße tragen.

Gleichzeitig möchten wir solidarische Perspektiven aufzeigen und im Anschluss an die Demonstration mit einer Küche für Alle und einer abschließenden Party Momente des solidarischen Miteinander schaffen.

 

Tag X in Lützerath, Thütingenzeigt Flagge!

Wir fordern alle SPD und GRÜNEN Angehörigen dazu auf Druck auf ihre Parteien aus zu üben damit die rechtswidrige und verfassungswidrige Räumung gestoppt wird. Aus diesem Grund wurden das Büro der Grünen und weitere Standorte in der Stadt geschmückt l!

(B) Angriff mit Feuer für Thanos Chatziangelou

 

"Der Staat ist nicht etwas, das durch eine Revolution zerstört werden kann, sondern er ist eine Bedingung, ein bestimmtes Verhältnis zwischen den Menschen, eine Art des menschlichen Verhaltens; wir zerstören ihn, indem wir andere Beziehungen eingehen, indem wir uns anders verhalten."

 

 

 

– Gustav Landauer

 

Solidaritätserklärung von Dimitris Chatzivasileiadis

Internationalistische Solidaritätserklärung im Zusammenhang mit dem Prozess gegen die Organisation Revolutionäre Selbstverteidigung

NO PRISON, NO NATION, STOP ISOLATION – Demo und Kundgebung

ENGLISH BELOW!

Am Sonntag, den 8. Januar um 17 Uhr findet unter dem Neuen Kreuzberger Zentrum am Kotti - dort wo eine Polizeiwache gebaut wird - statt. Wir wollen ein minimales Zeichen der Solidarität an die Hunger- und Durststreiks in Italien, Griechenland und Frankreich senden und die Knastkämpfe auf der ganzen Welt verbreiten und unterstützen. Mit Anti-Knast- und antiautoritären Inhalten wollen wir an diesem Tag auf die Straße gehen. Während der Demo wird es ein offenes Mikrophon geben, um mehr Inhalte und Gedanken auf die Straße zu bringen. Am Freitag, den 6. Januar um 18 Uhr wird es eine offene Versammlung in Solidarität mit Alfredo Cospito und Thanos Chatziagelou im Zielona Gora geben, um weitere Soliaktionen zu planen.

Happy 13.12 (ja, wir wissen das war vor nem Monat)

Mit gewohnter autonomer Pünktlichkeit wurde in der Nacht vom 14.12 auf den 15.12 ein lebensgroßer Bulle in Straßenschild Format mit Hitlerbärtchen versehen und an einen, aus unserer Sicht besser passenden Ort verfrachtet: einem Baum gegenüber vom Super C.

 

Sponti an der JVA in Solidarität mit den politischen Gefangenen!

 

Sponti an der JVA Stadelheim in Solidarität mit den politischen Gefangenen!

 

Am Silvesterabend versammelten sich einige Antikapitalist:innen und Revolutionär:innen in München, um den Gefangenen im Knast in Stadelheim einen Besuch abzustatten. Mit einer lauten Spontandemonstration, viel Pyrotechnik und einer Rede, wurden die Gefangenen gegrüßt und klar gemacht das sie hinter den grauen Knastmauern nicht alleine sind.

 

 

Lützi-Soli: Die Ausweitung der Aktionszone!

 

Im Falle der Räumung von Lützi bleiben wir unberechenbar und möchten hier Tipps geben, wie wir strategisch intervenieren können.

 

 

[Kolumbien] Bilateraler Waffenstillstand auch durch FARC-EP angekündigt

Die aufständische Organisation FARC-EP erklärt ihrerseits den bilateralen Waffenstillstand und die Einstellung aller Feindseligkeiten gegen die staatlichen Sicherheitskräfte.

Silvester zum Knast: Spaziergang und Repression

In der Silvesternacht 2022/23 fand unter dem Motto „Freiheit für alle Gefangenen“ der traditionelle Spaziergang um den Knast in Bremen Oslebshausen statt. Das Wetter war richtig beschissen und trotzdem spazierten etwa 30 Menschen.

[OG] Solidarität mit Jo – Knastspaziergang an der JVA Offenburg

Free Jo!

Am 28. Dezember haben wir unseren inhaftierten Genossen Jo mit einer Demonstration, einer direkten Ansprache und einer Pyro-Show vor der JVA Offenburg gegrüßt. Während der Demo am Knast wurden die Parolen „Free Jo“ und „Gegenmacht aufbauen“ sowie Hammer und Sichel großflächig an eine Gefängnismauer gesprüht. Außerdem wurden dutzende Farbkugeln geworfen.

Jo sitzt nun seit 4,5 Monaten im Knast, weil er an einem Angriff auf Nazis im Rahmen der Querdenken-Proteste 2020 beteiligt gewesen sein soll, bei dem einer der Rechten, der als Teil einer Schutztruppe selbst mit Schlagringen ausgestattet war, schwer verletzt wurde. Inhaftiert ist er eigentlich in der JVA Ravensburg, wurde aber wegen einer ihm auferlegten „Sozialmaßnahme“ kurzzeitig in den Offenburg Knast verlegt.

 

Versuch einer Einschätzung und Analyse zur Situation am Gaudenzdorfer Gürtel

Seit mehreren Wochen kämpfen wir gemeinsam mit den Bewohner*innen am Gaudenzdorfer Gürtel 41, 1120 Wien, gegen die Geschäftspraktiken der Immobilienfirma Pecado GmbH und der Hausverwaltung Omega. Denn seit dem 23. November 2022 müssen die Mieter*innen dort ohne Strom, Heizung und Warmwasser mitten im Winter ausharren. Aufmerksam auf die scheußlichen Bedingungen für die Mieter*innen vor Ort wurden wir nur, da benachbarte Häuser an ebendiesem Tag beobachtet hatten, dass der Stromlieferant mit großem Polizeiaufgebot den Strom für das Haus abdrehte. Erst dieses Ereignis machte darauf aufmerksam, welche Praktiken hier zur Profitmaximierung bereits seit Monaten betrieben wurden.

Gemeinsam mit den Bewohner*innen schaffen wir mediale Öffentlichkeit für das Thema, begleiteten die Mieter*innen zu Terminen um rechtlich dagegen vorzugehen und organisierten einen gemeinsamen Protest vor dem Firmensitz der Pecado GmbH in Simmering. Dabei ergaben sich für uns ein paar Problemstellen, Unsicherheiten und Fallstricke, die wir mit diesem Text thematisieren wollen. Fest steht jedenfalls, die Situation für die Bewohner*innen ist weiterhin unerträglich. Vor mehreren Tagen musste ein Bewohner sogar von der Rettung wegen der Kälte ins Krankenhaus gebracht werden. Seit über einem Monat werden die Mieter*innen von den Verantwortlichen im Dunkeln und Kalten sitzen gelassen. Telefonisch ist die Hausverwaltung schwer zu erreichen, auf Emails antworten sie selten und Öffnungszeiten oder persönliche Termine vor Ort gibt es gar nicht. Der Verdacht drängt sich hier auf, dass es sich bei Omega und Pecado nur um ein Firmenkonstrukt handelt, um solche schäbigen und teils illegalen Geschäftspraktiken abzuwickeln. Und wir haben schon Informationen erhalten, dass Omega und Pecado nicht nur beim Haus am Gaudenzdorfer Gürtel für solche Schweinereien verantwortlich sind, sondern dass es mehrere Häuser in Wien gibt, die davon betroffen sind. Dabei werden immer wieder Menschen in prekären Lebenslagen für eine Zwischennutzung der Häuser ausgenutzt, danach rausgeekelt, damit schlussendlich die Immobilien für den hochpreisigeren Wohnungsmarkt umgebaut werden können. Doch neben den Verantwortlichen spielt auch die Stadt Wien eine eher unrühmliche Rolle, die zur jetzigen Situation geführt hat. Denn es waren die Wiener Netze, die den Bewohner*innen am 23. November gemeinsam mit der Polizei den Strom abstellten, obwohl sie gesehen haben, dass Menschen in diesem Haus wohnen. Der Umstand, dass von den Vermietern 150.000 Euro an Stromrechnungen nicht beglichen wurden führte dazu, dass die Mieter*innen *nun bestraft wurden. Zudem fühlte sich keine Stelle zuständig, kein Mensch schaltete sich ein. Verantwortungen wurden hin- und hergeschoben - nur langsam und zäh kam durch die von uns angestoßene mediale Berichterstattung etwas in die Gänge.

Klar ist aber auch, wir führen unsere Kämpfe nicht aus karitativen Zwecken, wir sind kein humanitärer Verein, wie man uns teilweise in den Medien darstellen wollte, sondern kämpfen gegen die kapitalistische Wohnpolitik, gegen Miete, Teuerung und Eigentum. Das sind nämlich die Grundlagen dafür, dass es überall zu solchen Fällen wie jenen am Gaudenzdorfer Gürtel kommt. Wer diese Gründe, die in einem kapitalistisch organisierten Wohnungsmarkt wurzeln und von gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen, patriarchalen und rassistischen Strukturen durchzogen sind, nicht benennen will, der betreibt nur Symptombekämpfung an der Oberfläche und bewegt sich auf dem Kritikniveau einer Staatsanwaltschaft. Uns geht es nicht nur ums Aufdecken illegaler Praktiken, auch wenn diese von Eigentümer*innen oft angewandt werden und es deshalb wichtig ist, dass wir als Mieter*innen unsere Rechte kennen. Uns geht es vielmehr darum zu zeigen, dass schon innerhalb des vom Staat gesetzten rechtlichen Rahmens, Mieten ständig erhöht werden, dass wir den Großteil unseres Einkommens für das Grundbedürfnis ein Dach über den Kopf zu haben aufwenden müssen, dass täglich Menschen in Wien ihren Wohnraum verlieren weil sie zwangsgeräumt werden und, dass wir uns alle zunehmend das Leben nicht mehr leisten können. Ausbeutung und Unterdrückung vollziehen sich im Kapitalismus nach Recht und Gesetz, und nicht abseits davon.

Das ist auch ein Grund, warum im Kampf für das gute Leben für alle auf den Staat kein Verlass ist. Hier zeigt sich auch die Schwierigkeit in der Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und Einrichtungen. Natürlich ist es von Vorteil für uns, wenn es das Angebot einer kostengünstigen Rechtsberatung gibt, die sich für die Mieter*innen einsetzt. Diese Arbeit können und wollen wir nicht leisten, wenn Andere das professioneller machen und dafür auch noch bezahlt werden. Andererseits sind Strukturen wie die Mietervereinigung nicht ganz so zugänglich, wie es auf den ersten Blick scheint. Selten gibt es Mehrsprachigkeit oder Übersetzer*innen, viele Menschen wissen garnicht, dass sie das Angebot annehmen können, geschweige denn, dass es sowas gibt. Es dreht sich lediglich um ein spezifisches Milieu, während Andere, die es am notwendigsten bräuchten, davon eher ausgeschlossen sind. Man muss zudem einen (geringen zweistelligen) Beitrag für die Mitgliedschaft zahlen, aber für die anwaltliche Begleitung sind Zusatzkosten fällig usw. Durch die mediale Berichterstattung wurde auch noch die politische Funktion dieser Stellen sichtbar: Ein Geschäftsführer beharrte in einem Interview darauf, dass es sich bei dem Haus am Gaudenzdorfer Gürtel um einen unglücklichen Einzelfall handeln würde, sonst wäre im Roten Wien alles bestens. Auch das Tätigwerden für die Mieter*innen, welches medial immer wieder transportiert wurde, lässt noch auf sich warten, die Situation ist nach wie vor unverändert. Vermutlich können sich die Mieter*innen auf einen jahrelangen Rechtsstreit einstellen, was immer auch eine ständige Belastung darstellt, Ungewissheit mit sich bringt und vor allem an der aktuellen Situation wenig ändert. Zumindest ist rechtlich klar, dass trotz Räumungsdrohung die Mieter*innen bis zum Ablauf des Vertrags in drei Jahren in den Wohnungen bleiben können, wenn sie wollen. Für den Strom und damit die Heizung gibt es nach wie vor keine Lösung.

Auch das medial kolportierte Angebot einer städtischen Stelle, Notquartiere für die Mieter*innen zur Verfügung zu stellen und das vor laufenden Kameras als endgültige Lösung der Misere zu präsentieren, erwies sich einen Tag später als bloßer Schein. Mit den Mieter*innen wurde davor kein Kontakt aufgenommen, wir wurden angerufen, ob wir hier vermitteln können. Auch wenn wir uns nicht in eine solche Position begeben wollten, leiteten wir das Angebot an die Mieter*innen weiter, es würde schließlich zu einer schnellen Besserung ihrer Situation beitragen. Doch die Sache hatte einen Haken, denn neben der monatlichen Miete von 440 Euro, müsste noch eine Kaution in der Höhe von 2.500 Euro bezahlt werden – eine Summe, die fast keine*r der Mieter*innen einfach mal so in kurzer Zeit auftreiben kann, zumal Pecado und Omega vor ein paar Monaten eine Provision von 1.400 Euro und einem Kautionsbetrag, bei dem unklar ist ob sie ihn jemals wiedersehen, gefordert haben. Und wenn die Mieter*innen das Haus verlassen, weil es dort weiterhin unerträglich ist zu wohnen, haben die Verantwortlichen rund um Pecado das erreicht, was sie wollten: Die Mieter*innen sind schlussendlich raus und das Gebäude kann nun anderen profitablen Zwecken zugeführt werden.

Aber natürlich stehen hier die Interessen der Bewohner*innen im Vordergrund und deshalb fordern wir, dass Pecado und Omega für die Kaution der neuen Wohnungen aufkommt! Denn das ist nicht nur das Mindeste an Entschädigung für die Menschen, schließlich haben sie für eine Wohnung mit Strom, Warmwasser und Heizung bezahlt. Die Forderung an Pecado zu stellen bietet für uns auch die Möglichkeit, den Konflikt wieder Richtung Kapital zu verschieben. Denn davor dominierte in der Berichterstattung die subjektive Situation der Betroffenen, die sich medial gut aufbereiten ließ, mit all den Verkürzungen und rassistischen Darstellungen, die die österreichische Medienlandschaft so mit sich bringt. Die politische Dimension ging unter der Maßgabe einer vermeintlich „objektiven Berichterstattung“ oft verloren, unsere Kapitalismus- und Gesellschaftskritik konnten wir kaum medial vermitteln. Mit der neuen Konfliktlinie, die die Forderung nach 2.500 Euro aufbringt, lässt sich der Kampf wieder politisieren und setzt die Richtigen unter Druck. Denn bis jetzt gibt es noch kein Happy End, wie es sich manche Medien schon herbei geschrieben haben, wenn es so etwas wie ein Happy End unter den herrschenden Verhältnissen überhaupt geben kann.

Jedenfalls bleibt es weiterhin notwendig, dass wir uns zusammenschließen, um gegen die Zumutungen von Staat und Kapital und für ein gutes Leben für alle kämpfen zu können. Vernetzt euch mit euren Nachbar*innen im Grätzl, schreibt uns eine E-Mail an zwangsraeumung@riseup.net wenn ihr Hilfe braucht oder wenn ihr etwas wahrnehmt, wogegen ihr etwas machen wollt. Oder helft uns Druck auf Pecado und Omega aufzubauen, um der Forderung nach 2.500 Euro für die Mieter*innen am Gaudenzdorfer Gürtel Nachdruck zu verleihen, damit sich diese die Kaution für die neuen Notquartiere leisten können.

Anbei findet ihr eine Liste an Liegenschaften und Objekten, die Pecado gehören. Vielleicht ergeben sich dort weitere Interventionsmöglichkeiten oder es passieren dort ähnliche Dinge, wie am Gaudenzdorfer Gürtel. Jedenfalls sind Immobilienfirmen und Hausverwaltungen nicht so unangreifbar, wie es den Anschein hat, wenn sie uns einzeln gegenübertreten und uns in eine ohnmächtige Position drängen. Wenn wir uns zusammentun, können wir aus dieser Ohnmacht ausbrechen und sind handlungsfähig. In diesem Sinne: Immo-Firmen stressen! Nachbarschaften organisieren! Kapitalismus, Staat und Patriarchat abschaffen! Für die soziale Revolution!

 

Objektliste von Pecado:

 

  • Abt-Karl-Gasse 19/Schulgasse 51, 1180 Wien

  • Goldschlagstraße 155, 1140 Wien

  • Hardtmuthgasse 67, 1100 Wien

  • Rennweg 15, 1030 Wien

  • Hagenmüllergasse 13, 1030 Wien

  • Karl-Löwe-Gasse 16/Malfattigasse 18, 1120 Wien

  • Ziegelofengasse 13, 1050 Wien

  • Liechtensteinstraße 24/Thurngasse 14, 1090 Wien

  • Senefeldergasse 52/Schröttergasse 11, 1100 Wien

  • Columbusgasse 79/Schröttergasse 13, 1100 Wien

  • Klosterneuburger Straße 104, 1200 Wien

  • Tichtelgasse 28, 1120 Wien

  • Ratschkygasse 52/Schwenkgasse 25, 1120 Wien

  • Grimmgasse 1/Sechshauser Straße 80, 1150 Wien

  • Rinnböckstraße 23/Schneidergasse 2, 1110 Wien

  • Mautner Markhof Gasse 100, 1110 Wien

  • Reschgasse 16, 1120 Wien

  • Gaudenzdorfer Gürtel 41, 1120 Wien

Berlin grüßt Athena

Kriegt raus, wo die Heime sind und die kinderreichen Familien und das Subproletariat und die proletarischen Frauen, die nur darauf warten, den Richtigen in die Fresse zu schlagen. Die werden die Führung übernehmen. Und lasst euch nicht schnappen und lernt von denen, wie man sich nicht schnappen lässt – die verstehen mehr davon als ihr.

Die Klassenkämpfe entfalten. Das Proletariat organisieren.

Gudrun Ensslin – Die Rote Armee aufbauen, Juni 1970

 

 

 

NO PRISON, NO NATION, STOP ISOLATION – SOLIDARITY WITH PRISON STRUGGLES GATHERING & DEMO 08.01, 17:00 KOTTI

On Sunday 08.01, 17:00 there is a gathering and demo at Neues Kreuzberger Zentrum for the hunger and thirst strikers in Italy, Greece and France.

Victory for Alfredo Cospito, Thanos Chatziangelou and the 11 prisoners from Turkey!

Solidarity with all the struggles of prisoners all over the world.

Besetzt! Kein guter Rutsch für ANF Framatome ins neue Jahr!

„Shut down“ – „Stilllegen“ steht auf einem großen gelben Banner an der Uranfabrik im niedersächsischen Lingen.

Zur Stunde besetzen Antiatomaktivist*innen das Dach eines Gebäudes der Brennelementefrabrik von ANF/Framatome. Die Besetzung erfolgt symbolisch zu Silvester um Mitternacht: die Aktivist*innen wünschen der Atomindustrie keinen guten Rutsch ins neue Jahr und fordern die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Sie kritisieren den politisch motivierten gefährlichen Weiterbetrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim und Isar – die ursprünglich zum 31.12.22 hätten abgeschaltet werden sollen – sowie der Versorgungstransporte und Anlagen der Atomindustrie.

Denn: Nicht nur die Atommeiler laufen weiter. Die Versorgungstransporte und die Produktion von atomaren Brennelementen bei ANF/Framatome in Lingen sowie die Anreicherung von Uran in der Uranfabrik von Urenco in Gronau sind vom Atomausstieg gänzlich ausgeschlossen. Für diese Anlagen gibt es kein Abschaltsdatum.

Der Handel mit Uran aus und nach Russland ist zudem von den Sanktionen im Rahmen des Ukraine-Kriegs ausgeschlossen. Regelmäßig erreichen derzeit Uranfrachtschiffe aus Russland die Häfen Rotterdam (NL) und Dünkirchen (F), mit Uran aus Russland für die Brennelementefabrik in Lingen. Handelspartner ist der von Putin selbst gegründete Atom-Staatskonzern Rosatom. Hier wird Putins Kriegskasse gefüllt. Dazu koordiniert Rosatom die fachliche Besatzungsverwaltung im militärisch eroberten AKW Saporischschja in der Ukraine – ist also für den Kreml direkt am Ukraine-Krieg beteiligt. Es drohen nicht nur die Gefahr eines Atomschlages, sondern Atomkraftwerke selbst werden zur Waffe.

Atomenergie und Atomwaffen sind die zwei Seiten ein und derselben Medaille. Wie Frankreichs Präsident Macron es einst in der Atomschmiede Le Creusot formulierte: „Ohne zivile Atomenergie gibt es keine militärische Nutzung der Technologie – und ohne die militärische Nutzung gibt es auch keine zivile Atomenergie.“

Anfang Dezember 2022 wurde bekannt gegeben, dass der französische Atomkonzern Framatome ein Joint Venture zur Brennelementeproduktion mit Rosatom plant. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die von Framatome betriebene Brennelementefabrik in Lingen/Emsland. Das Joint Venture soll nicht – wie noch vor einem Jahr geplant – in Deutschland registriert werden, sondern in Frankreich.

„Mit diesen neuen Joint Venture will Frankreichs Präsident Macron von dem innenpolitischen Debakel seiner eigenen Atomindustrie ablenken. Wie „erfolgreich“ Frankreichs atomkraft-fokussierte Politik ist, zeigen die riesigen Defizite des Staatskonzerns edf und der unzuverlässige, störanfällige Betrieb etlicher rissiger Atomkraftwerke. Frankreich importiert infolgedessen massiv Strom, es drohen kontrollierte Blackouts“ Erklären die Beteiligten

Das Uran für die deutschen Uranfabriken stammt neben Russland und den Gebieten unter seinem Einfluss zudem häufig aus ehemaligen Kolonialgebiete wie Niger oder Namibia. „Die Förderung von Uran ist eine Form von Neo-Kolonialismus. Uran muss in der Erde bleiben!“ fordert die Aktionsgruppe.

Durststreik von Thanos Chatziangelou!

Durststreik von Thanos Chatziangelou. Die Infos zusammengefasst.

Strafprozess wegen Abseilaktion über der A9 (IAA) - neue Abseilaktion geplant!

SharePic zum Prozess und zu Begleitaktionen

Am 16.1 startet am Amtsgericht Freising der Strafprozess gegen drei Aktivistis, die zu Eröffnung der IAA am 7.9.2021 eine Schilderbrücke über die A9 umgestalteten, um so auf den Klimawandel hinzuweisen, die Greenwashingshow IAA zu entlarven und eine Verkehrswende einzufordern. Die Bilder gingen durch alle Medien, die A9 war stundenlang gesperrt, weil die Staatsmacht ihre Schilder unbedingt von den kritischen Tönen befreien wollte. Nun geht es also vor Gericht – aber die Angeklagten und Unterstützer*innen reagieren offensiv. Sie wollen nicht nur die Möglichkeiten der offensiven Strafverteidigung nutzen, sondern am Tag vor dem Prozess eine als Versammlung angemeldete Abseilaktion über der A9 auf Münchener Stadtgebiet durchführen.

[HH] Antiautoritäre Knastspaziergänge zu Silvester

Am Hamburger Untersuchungsgefängnis Holstenglacis gab es am Silvesterabend unangemeldete Versammlungen, um den Gefangenen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind und die Isolation und Einsamkeit, die an solchen Abenden noch einmal mehr schmerzen können, ein wenig zu brechen.

Berlin: Silvester vorm Knast 2022

Radio Aktiv Berlin

Seit über 40 Jahren gehen manche an Silvester vor Gefängnisse, um ihre Verbundenheit mit denjenigen auszudrücken, die von der kapitalistischen und patriachalen Ausbeutung am stärksten betroffen sind: den Gefangenen. Auch in diesem Jahr kamen ca. 300 Menschen vor die JVA Moabit. Es gab zahlreiche Redebeiträge und Livemusik. Gefangene reagierten begeistert. Trotz einer eigens von der Berliner Polizeichefin verkündeten "Böllerverbotszone" war es unüberhörbar, dass die Gefängnisse nicht von allen akzeptiert werden und dieser Ort der Bedrohung in einer befreiten Gesellschaft nicht mehr existieren wird: Free Them All!

Selbstbestimmte Aktion gegen ihre Klassenjustiz am Hamburger Untersuchungsknast

Am Silvester- Abend haben wir, mit etwa 30 Genoss:innen, eine selbstbestimmten Sponti bis vor den Hamburger Untersuchungsknast durchgeführt.

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