Der erste Tag des Internationalistischen Hungerstreiks in Berlin

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Der Bericht schildert die Sichtweise und Eindrücke der Hungerstreikenden Internationalist*innen. Mit guter Stimmung geht der erste Tag des 72 stündigen Hungerstreiks in Solidarität mit Leyla Güven und den 7000 anderen Menschen, die sich im unbefristeten Hungerstreik befinden, zu Ende. Für zehn Stunden wurde eine Kundgebung mit internationaler Widerstandsmusik, Tanz und Redebeiträgen auf dem Heinrichplatz gehalten. Die Reaktionen der vorbeilaufenden Menschen waren sehr positiv.

 

Es zeigt sich, dass die Kreuzberger*innen ein Bewusstsein für internationalistische Kämpfe haben. Zahlreiche Anwohner*innen besuchten uns und fragten, wie sie sich beteiligen können und boten ihre Unterstützung an. Im Kiez hängten solidarische Menschen mehrere Transparente mit Parolen der kurdischen Freiheitsbewegung und den Hinweis auf die Aktion auf dem Heinrichplatz an die Häuser. Insgesamt wurden über 1500 Flyer verteilt, in der die Nachbarschaft über die Situation der Hungerstreikenden in der Türkei und weltweit informiert wurde. In den entstehenden Gesprächen erzählten wir von den Forderungen der Hungerstreikbewegung.

Die Schilderungen der Haftbedingungen auf Imrali und der Repression gegen die kurdische Bewegung empörte die Menschen. Viele hatten bisher noch nichts von der aktuellen Situation wahrgenommen. Auffällig ist das fortgesetzte Schweigen der deutschen Presse. Zu der Pressekonferenz heute morgen erschienen trotz breit gestreuter Einladungen nur kurdische Medien. Dies ist ein weiterer Ausdruck der andauernden Medienblockade und zeigt einmal mehr, dass wir direkt an der Basis ansetzen müssen, um in der Gesellschaft das Bewusstsein für revolutionäre Kämpfe zu erweitern. Wie die nächsten Tage auch, besuchten heute zwei Delegierte von uns die vier Hungerstreikenden im kurdischen Verein und erkundigten sich nach ihrem Zustand, diskutierten über die politische Situation und berichteten von der Kundgebung. Nach Beendigung der Kundgebung bekamen wir noch Besuch von einer Delegation des Frauenrates Dest Dan. Der Abend klang mit den Freund*innen bei Tee und Diskussionen aus.

Unsere solidarischen Grüße gehen an die Hungerstreikenden und alle kämpfenden Menschen auf der Welt. Wir grüßen auch die Besetzer*innen der Großbeerenstraße 17A, deren Situation wir hier mitverfolgen.

Widerstand heißt leben

Jin Jiyan Azadi

Hoch die internationale Solidarität

 

 

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