Berlin-Mitte 9.8.2023 - Spontane Demo gegen Security-Terror und Räumungsversuch in der Habersaathstraße
Ein kurzer Bericht zur versuchten Räumung und der spontanten Soli-Demo am Abend mit Links zu Infos über die beteiligten Firmen und zu weiteren Berichten.
Am 9.8. drohte die Spekulations-Firma Arcadia Estates GmbH mit Hilfe von angeheuerten Schläger-Securities und Handwerkern mit Auszug aller Bewohner:innen in der Habersaathstraße 40 bis 48 und es wurde mutwillig Inventar zerstört, Strom gekappt und Warmwasser abgestellt. Der kalte Räumungsversuch scheiterte vorerst nach zahlreichen Solidaritätsbekundungen vor Ort.
Am Abend zog lautstark eine Demo von der Habersaathstraße durch Berlin-Mitte, zu der solidarische Menschen noch am selben Tag spontan aufgerufen hatten, um gegen den Angriff auf die Bewohner:innen zu protestieren.
Lasst uns auch in Berlin zeigen, dass wir wissen, was Solidarität bedeutet! Nur gemeinsam können wir die Herrschenden, die Reichen und ihre Lakeien in ihre Schranken verweisen!
◼ ◼ ◼ KALTER RÄUMUNGSVERSUCH VON ARCADIA ESTATES GMBH VORERST GESCHEITERT – SOLIDARITÄT VOR ORT
Nach Räumungsdrohung (Auszug innerhalb von zwei Stunden) und Gewalt-Terror der vom Spekulanten Arcadia Estates GmbH angeheuerten "K&K-Sicherheit & Service"-Security und Handwerkern der QFM (➥LINKS und INFOS zu diesen Firmen siehe unten), bei der Stromzähler und Fenster ausgebaut wurden und Inneneinrichtung von Wohnzimmern, Küchen und Bädern mutwillig zertrümmert wurden, Warmwasser abgedreht wurde und Haustürschlösser ausgetauscht wurden, gab es den ganzen Tag über Solidaritätsbekundungen in der Habersaatstraße.
Noch während die Secu-Krawallos endlich abziehen mußten ohne eine der angedrohten Räumungen wahr machen zu können, wurden die Fenster von den Bewohner:innen gleich wieder reingetragen und installiert. (➥BERICHTE: rbb Abendschau - Video + Umbruch Bildarchiv - Fotos // weitere Links zu Presseartikeln siehe unten)
◼ ◼ ◼ SPONTANTE SOLI-DEMO AM ABEND GEGEN DEN ANGRIFF
Für 20:00 wurde am selben Tag spontan von solidarischen Menschen zu einer Demo aufgerufen unter dem Motto „Euer Angriff bleibt nicht unbeantwortet – Habersaath bleibt (Link: Indymedia)“.
Auftakt der Demo, die sich explizit gegen die Verdrängung ALLER Bewohner:innen der Habersaathstraße 40 bis 48 richtete, von Langzeitmieter:innen bis zu ehemals Wohnungslosen und den in einem Block untergebrachten ukrainischen Geflüchteten, war die Habersaathstraße 46, wo es mehrere selbstverwaltete Etagen ehemals wohnungsloser FLINTA gibt.
Dies aus gutem Grund, wie es in Redebeiträgen auf der Demo hieß: 27% Flinta-Personen sind statistisch wohnungslos, die Dunkelziffer dürfte höher sein. Gerade Wohnungslose weiblich gelesene Menschen sind häufig Übergriffe ausgesetzt. Es braucht ein Safespace für Flinta-Menschen. Nicht eine Übernachtungs-Unterkunft bei der Mensch Glück haben muss noch ein Platz zu bekommen, sondern eine wirkliche Perspektive.
Nach ein paar Redebeiträgen aus einem selbstorganisierten PKW-Lauti von solidarischen Menschen und einem gelungenen Feuerwerk und Pyro-Aktion vom Dach des Gebäudes mit den meisten Transpis ging die Demo dann los:
Habersaathstr 46 — Friedrichstraße — Oranienburger Straße — Rosenthaler Straße — U-Bhf Rosenthaler Platz.
Circa 75 bis 100 Personen aus unterschiedlichen Berliner Spektren beteiligten sich trotz des typischen Berliner Sommerlochs an der sehr dynamischen Demo mit -- mal gemessen an der Anzahl der Teilnehmenden -- verhältnismäßig vielen Transparenten, auf denen Parolen gegen Spekulation und Räumungsterror und für Solidarität mit der Habersaath standen.
In den Redebeiträgen hieß es: Nie eine dauerhafte Bleibe, keinen Rückzugsort. Die Habersaathstraße ist eine Möglichkeit wieder ein Leben zu haben, und den, (Zitat) "Tampon nicht in der Öffentlichkeit zu wechseln". Sicherheit, ein Zuhause.
Wir gehen auf die Straße weil es für jeden wichtig ist eine warme Wohnung zu haben, dass wir diesen Versuch der kalten Räumung nicht unwidersprochen lassen.
Einige Bewohner kennen es sehr gut immer nur nen Pennplatz auf der Couch oder auf der Straße.
Und Sprechchöre gegen Wohnungslosigkeit, gegen Spekulation, für mehr bunte Häuser, gegen Kapitalismus, etc.
„Räumungen, Enteignungen, ihr klaut uns den Platz zum pennen“
„Schlafen auf der Straße ist nicht fair gebt den Leerstand endlich her“
◼ ◼ ◼ SOLIDARITÄT VOR ORT IST GEWÜNSCHT
Weiterhin haben die meisten Bewohner:innen der Habersaathstraße kein Warmwasser und Strom, und vieles muss wieder repariert werden. Alle, die sich solidarisch zeigen wollen, können gerne vor Ort vorbeikommen und sich tatkräftig einbringen oder nach Benötigtem fragen.
Es wird außerdem weitere Aktionen in Solidarität mit den Bewohner:innen der Habersaathstraße und gegen den Spekulantions-Terror geben. Informiert euch bei den bekannten Kanälen.
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➥ Presseartikel:
https://www.berliner-kurier.de/berlin/streit-um-wohnungen-eskaliert-bewo...
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175413.haeuserkampf-habersaathstrasse...
https://www.t-online.de/region/berlin/id_100222174/berlin-zwangsraeumung...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/im-auftrag-des-eigentumers-privater-s...
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➥ Beteiligte Firmen:
Arcadia Estates Habersaathstraße 40-48 GmbH, Birkbuschstraße 18, D-12167
https://www.northdata.de/Pichotta,+Andreas,+Berlin/d2e
Rechtsanwalt Malte Johannes Drengenberg. Johannes-Müller-Str. 44. 50735 Köln.
https://www.northdata.de/Drengenberg,+Malte+Johannes,+K%C3%B6ln/3k3
K&K Sicherheit und Service:
https://www.kk-sicherheit.de/
https://www.northdata.de/K+%26+K+Sicherheit+und+Service+GmbH,+Teltow/Amt...
Prokurist: https://www.facebook.com/king.king.king.king.kin?locale=de_DE (Kreuzberger)
(K&K Munitionsbergung - https://www.kk-munitionsbergung.de/)
QFM Fernmelde- und Elektromontagen GmbH:
https://www.qfm.eu/ Großbeerenstraße 136, 12277 Berlin
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FOTOS:
Image1: Transpi einer solidarischer Initiative
Image2: Sharepic Aufruf zur spontanen Demo
Image3: K&K Security vor einem Hauseingang mit Bewohner:innen-Listen
Image4: K&K Munitionsbergung - Fahrzeuge der Security
Image5: Handwerker von QFM tragen Stromzähler weg
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