Mach das mal Anders - Antiautoritärer 1. Mai in Hamburg-Harburg
Auf die Straße für eine Perspektive jenseits von Kapital, Nation und Autorität!
Burn-Out, Konkurrenzdruck, kaum freie Zeit. Das sind die Arbeitsbedingungen für die überwältigende Mehrheit der Lohnabhängigen in dieser sogenannten sozialen Marktwirtschaft. Obwohl in letzter Zeit auch Begriffe wie „Work-Life-Balance“ und „Flexible Arbeitszeiten“ modern werden, geht es bei alledem doch immer nur darum, möglichst große Profite aus unserer Arbeitskraft zu schlagen. Denn auch wenn gerne darauf hingewiesen wird, dass die Wirtschaft boomt; bei uns, der absoluten Mehrheit, die diesen Boom erarbeitet, kommt nichts davon an. Letztendlich ist diese soziale Marktwirtschaft eben auch nur knallharter Kapitalismus, dessen übelste Auswüchse zumindest hierzulande durch hart erkämpfte Rechte minimal abgefedert werden. Doch auch diese Rechte stehen auf wackeligen Füßen und werden von Regierungen und Kapital immer wieder angegriffen.
Während die gewerkschaftliche und soziale Organisation unter Lohnabhängigen immer mehr unter Druck gerät, boomt die Selbst-optimierung. Während Solidarität für viele ein Fremdwort zu sein scheint, zwingt uns der Arbeitsmarkt, untereinander um schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika, prekäre Arbeitsplätze und Leiharbeits- oder Teilzeitverträge zu konkurrieren.
Wir vergessen, wer für unsere beschissenen Lebenssituationen wirklich verantwortlich ist und was wir mit solidarischer und kollegialer Wut auf die kapitalistischen Verhältnisse ändern können.
Während die Mehrheit sich abrackert und hofft, dass Politik und Kapital ein paar Krümel für uns vom Tisch fallen lassen, werden Rechte aller Couleur stärker und wollen uns weismachen, dass Menschen, die vor Krieg, Hunger und Terror auf der Flucht sind, das eigentliche Problem seien, oder die, die aus den verschiedensten Gründen nicht arbeiten können. Humanitäre Hilfe darf keine Grenzen kennen. Solidarität kann nie zu viel sein. Nicht jene in der Gesellschaft, die die wenigsten Privilegien und den geringsten Einfluss haben, sind schuld an der Ungerechtigkeit, vor der sie selbst fliehen, sondern die, die die Macht haben und sich die Taschen vollstopfen und den Kapitalismus mit all seinen mörderischen Folgen erhalten.
Wir Lohnabhängigen, Erwerbslosen, Student*innen, Schüler*innen und Rentner*innen sind keine Konkurrent*innen im Spiel der Arbeitgebenden und der Politik! Wir haben mehr gemeinsam als uns trennt. Egal welche Hautfarbe oder Religion wir haben, wo wir geboren wurden und welche Zertifikate in unserer Bewerbungsmappe stecken. Denn wir sind die, die mit unserer Arbeit überhaupt erst Gewinn erwirtschaften. Und wir sind die, die täglich um ihre Existenz kämpfen müssen, während die Chef*innen und Eigentümer*innen der Unternehmen die Gewinne einstreichen.
Das Interesse aller Lohnabhängigen muss einer solidarischen Wirtschaft jenseits des Zwangs zur Lohnarbeit gelten. Einer Wirtschaft, in der wir alle über Produktion und Verteilung der geschaffenen Reichtümer mitentscheiden können und in der wir alle bestimmen, wie gearbeitet wird. Nach unseren Bedürfnissen und nicht nach den Bedürfnissen einiger weniger.
Das aktuelle kapitalistische Wirtschaftssystem widerspricht den Interessen aller, die von ihrer Arbeit leben müssen.
Die künstliche Spaltung der Arbeitnehmer*innen in „Einheimische“ und „Fremde“ schwächt jeden Kampf um bessere Arbeits-bedingungen. Sie nutzt niemandem, außer denen, die von der aktuellen Arbeitsrealität profitieren. Und das sind nicht wir!
Für eine bessere Welt brauchen wir keine Chefs, keine Regierungen, keine Parteien und erst recht keine Führer*innen. Wir alle können zusammen, gleichberechtigt, solidarisch und selbstbestimmt eine Welt erkämpfen, in der unsere Arbeit uns selbst nützt, Ressourcen umweltschonend verbraucht werden und in der niemand Angst vor sozialem Abstieg, Arbeitslosigkeit oder Ausgrenzung irgendeiner Art haben muss.
Komm deshalb zur antiautoritären 1. Mai Demonstration um 12:30 Uhr zum Herbert-Wehner-Platz in Harburg!
Die Demo soll für alle da sein, die sich für eine fortschrittliche Gesellschaft einsetzen wollen, jenseits von Kapitalismus und Nationalismus mit all ihren Schattenseiten. Kommt deshalb bunt und vielfältig, dass wir die Straßen mit Leben füllen können. Parteilogos und Nationalfahnen wollen wir aber explizit nicht auf der Demo haben. Denn wir brauchen niemanden, der*die uns sagt, wo es lang geht. Das machen wir anders...
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