(B) Polizeikongress: Protest mit Adbusting am Alex

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Gerade erst musste die Berliner Polizei mangels geeigneter Bewerber*innen die Bewerbungsfrist zum nächsten Ausbildungstermin verlängern. Eine Gruppe junger Kreativer hat sich zum Ziel gesetzt, die Polizei zu unterstützen: „Anlässlich des Polizeikongresses präsentieren wir am Alex eine verbesserte Plakatserie der Image-Kampagne @Da_fuer_Dich,“ sagt Steffi Henkel, der kreative Kopf der Gruppe. „Wir haben die Plakate so verbessert, dass sie die richtigen Leute ansprechen. In unserer Gesellschaft steht Polizei für Gewaltausübung und institutionellen Rassismus. Und wer ein Problem mit sexistischen Übergriffen hat, sollte sich gar nicht erst bewerben.“

Gerade erst musste die Berliner Polizei mangels geeigneter Bewerber*innen die Bewerbungsfrist zum nächsten Ausbildungstermin verlängern. Eine Gruppe junger Kreativer hat sich zum Ziel gesetzt, die Polizei zu unterstützen: „Anlässlich des Polizeikongresses präsentieren wir am Alex eine verbesserte Plakatserie der Image-Kampagne @Da_fuer_Dich,“ sagt Steffi Henkel, der kreative Kopf der Gruppe. „Wir haben die Plakate so verbessert, dass sie die richtigen Leute ansprechen. In unserer Gesellschaft steht Polizei für Gewaltausübung und institutionellen Rassismus. Und wer ein Problem mit sexistischen Übergriffen hat, sollte sich gar nicht erst bewerben.“

Da für Ausbeutung
Wie gelungen die neue Plakatserie ist, kann man sich auf dem Weg vom Bahnhof Alexanderplatz zum im bcc stattfindenden Polizeikongress ansehen. So hängt direkt vor dem bcc ein blaues Plakat, auf dem folgender Slogan steht: „Da für 100% Repression. Damit die Herrschaftsverhältnisse so bleiben, wie sie sind“ Und damit auch wirklich jeder versteht, welche Funktion die Polizei im Kapitalismus hat, ist der ursprüngliche Slogan „Da für Berlin“ in „Da für Ausbeutung“ umbenannt worden. Falls sich wer mehr für die Rolle von Gewalt in demokratischer Herrschaft interessiert, gibts hier eine Analye:
maqui.blogsport.eu/2018/01/26/alle-ford.../

Da fürs Patriachat
Als Bewerber*in für den Polizeidienst sollte man auf keinen Fall all zu viel Probleme mit Unterdrückungsmechanismen aller Art mitbringen. Denn Sexismus und Übergriffe sind in dieser stärkedominierten auf körperliche Durchsetzungsfähigkeit getrimmten Welt an der Tagesordnung. Das macht auch ein Plakat deutlich: „Da für 1 282 695 mal mackeriges Auftreten, sexistische Sprüche und Übergriffe. Da fürs Patriachat“. Wer es nicht glaubt findet auf dem Blog https://polizeiundsexismus.wordpress.com/ jede Menge entsprechende Schilderungen von Betroffenen.

Da für Gewalt
Außerdem sollte man kein Problem damit haben, auf Befehl Menschen zusammenzuschlagen.
Deshalb haben die jungen Kreativen das bisherigen Motiv zum angeblichen Schutz der Meinungsfreiheit auf Demonstrationen ebenfalls bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Es lautet nun: „Da für 5003 Schlagstockeinsätze und die beste G20-Party. Da für Gewalt.“ Aktuelle Beispiele von Polizeigewalt finden sich z.B. unter g20-doku.org und selbst das Vice-Magazin hat sich der Problematik angenommen: broadly.vice.com/de/article/9kap8a/poli... .

Da für Rassismus
Eine gehörige Portion Rassismus sollten Bewerber*innen ebenfalls in den Polizeidienst mitbringen. Den von ihnen werden Ermittlungstaktiken verlangt werden, die vor allem dazu dienen, Nicht-Weiße zu kriminalisieren. Das wird mit folgendem Slogan deutlich gemacht: „Da für 32300 Einzelfälle von nicht verfolgtem Racial Profiling. Da für Rasssismus“. Wer mehr über Racial Profiling wissen will, findet mehr bei der Kampagne gegen Polizeigewalt: www.kop-berlin.de/beitrag/die-berliner-...
Wer nur Polizist*innen glaubt, findet hier einen Bericht von einem betroffenen Polizisten www.jetzt.de/politik/rassismus-in-der-p...

Da für Ausgrenzung
Als Bewerber*in sollte man außerdem bereit sein, rassistischen Ausgrenzungsfantasien auch mit Gewalt zur Geltung zu verhelfen. Wer das nicht möchte, ist bei der Polizei falsch, denn diese ist „Da für 23966 Abschiebungen weil Reisefreiheit is nich für Alle. Da für Rassismus“. Ein Text, warum Abschiebungen scheiße sind: http://breakdeportation.blogsport.de/2015/04/27/abschiebungen-fangen-nic...

Da für Einschüchterung
Das geeignete Bewerber*in für den Polizeidienst außerdem eine latente Neigung zum Stalking haben sollten, verdeutlicht ein Plakat zum Thema Überwachung: „Da für 3574830 Berliner, die nichts zu verbergen haben und die wir trotzdem rundum überwachen. Da für Einschüchterung“.
Mittlerweile hat die Bespitzelung ein derartiges Maß angenommen, das sogar die Zeit mitunter lichte Momente hat und Überwachung kritisiert: www.zeit.de/2017/42/ueberwachung-leipzi...

Da für Deals
Und auch der Polizeikongress bekommt sein Fett weg: „Da für 1 Polizeikongress damit unsere Skills autoritären Regimen helfen. Da für Deals“. Wie treffend diese Kritik ist, zeigt ein Blick ins Kongress-Programm: Jede Menge Firmen, die Unterdrückungstechnologien an egal wen verkaufen. Und jede Menge Polizei- und Kriegsminister*innen, die sich für Unterdrückungstechnologien interessieren. Bei Interesse für die Dealz, die da so laufen: http://maqui.blogsport.eu/2016/02/27/impressionen-vom-polizeikongress/

Auch auf Twitter
Nicht nur am Alex suchen die jungen Kreativen nach geeigneten Bewerber*innen für die Polizei. Auch auf Twitter ist die neue Imagekampagne unter @Da_fuer_Dich zu finden. „Anders als der Propaganda-Account @polizeiberlin verbreiten wir keine Fake News,“ sagt Alex Geißel, der Social-Media-Agent der Gruppe. „Wir haben alle Zahlen und Fakten aufwendig recherchiert. Ihr könnt euch also freuen zu erfahren, wieviel Rassismus und Sexismus in euch stecken sollte, um ein guter Hauptstadtbulle zu werden.“ In den nächsten Tagen wird die Gruppe die #DAfürDICH-Kampagne der Berliner Polizei auf Twitter begleiten und dort Hintergrundinfos liefern, was Polizeiarbeit wirklich heißt.

Fake News?
„Bei @polizeiberlin kann man ständig von unter Strom stehenden Türknäufen oder Säurekonfetti lesen. Und auch die Geschichten zu Mordanschlägen mit Müllbeuteln und Kohlebrikettbrandsätzen hatten zwar enormen Unterhaltungswert, waren aber auch erstunken und erlogen.“ Deswegen hat die Gruppe auf ihren Plakaten nur akribisch recherchierte Fakten und Zahlen verwendet.

Mehr Infos:

Der Twitter-Account mit den neuen Slogans:
@da_fuer_dich

Gibts Polizeigewalt in der Demokratie?
maqui.blogsport.eu/2018/01/26/alle-ford.../

Was ist der Polizeikongress?
maqui.blogsport.eu/2016/02/27/impressio.../

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