1. Mai - mietenfrei

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Wie eine Pandemie uns die Krise des Systems verdeutlicht

Die aktuelle Situation und die Corona-bedingten Maßnahmen treffen uns alle, manche aber härter als andere. Viele haben massive Einkommensverluste und deshalb Probleme ihren Lebensunterhalt und die Miete zu zahlen. Während Großunternehmen sich einer Unterstützung durch die Regierung gewiss sein können und weiter unverhältnismäßige Dividenden und Boni auszahlen, haben die durch die Krise am stärksten Betroffenen die geringsten Druckmittel.  Die Krise ist eine Herausforderung und die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen, dass wir denen helfen müssen.  Nicht die Rettung von Banken und Konzernen, sondern die Rettung von Menschenleben muss im Mittelpunkt stehen.Wir fordern deshalb:

  • Sofortiger Stopp von Räumungsklagen + Zwangsräumungen und somit Lebenssicherheit für alle
  • Erlass von Mietschulden + sofortiger Mietenstopp, damit der Wohnraum in und nach der Krise finanzierbar bleibt sowie das Aussetzen von Mietzahlungen für von der Krise betroffene Menschen - soziale Sicherheit ist zur Zeit mehr denn je essentiell
  • Auflösung aller Ferienwohnungen und Umwandlung in Sozialwohnungen, denn Berlin braucht jetzt und überhaupt mehr sozialen Wohnungsraum
  • Legalisierung von Besetzungen, denn vorhandener Wohnraum sollte genutzt werden und nicht nur für Spekulationen oder als überteuerte Airbnb-Ferienwohnung verwendet werden
  • Stärkere finanzielle Förderung von Nachbarschaftstreffs und gemeinnützigen Projekten
  • Aufnahme aller Geflüchteter und Auflösung von Geflüchtetenlagern an den EU-Außengrenzen - insbesondere in Zeiten einer Krise müssen wir zusammenhalten und uns solidarisch um diejenigen kümmern, denen aktuell nicht mal Wasser für hygienische Grundmaßnahmen zur Verfügung steht
  • Dezentrale Unterbringung von Geflüchteten und Obdachlosen in Wohnungen bzw. Hotels und Hostels (die derzeit sowieso kein

 Die Krise fordert radikale Maßnahmen - wir fordern eine sofortige Umverteilung.  Seit Jahren werden mit Steuergeldern Banken und Firmen finanziert, jetzt ist es an der Zeit, staatliche Maßnahmen für alle zu entwickeln und zu testen. So könnten beispielsweise

  • die Banken ihre "Rettungsgelder" von 2008 zurückzahlen,
  • die Vergemeinschaftung von Wohnungsgesellschafte sowie der lebensnotwendigen Infrastruktur wie Krankenhauskonzernen,
  • eine Zusatzsteuer für die Profiteure der Krise (amazon, paypal,...)
  • und eine Zwangsabgabe für Reiche und Spitzenverdienende

dabei helfen für die Folgen der Pandemie zu zahlen und solidarische Wege aus der Krise zu finden. Wir alle erleben aktuell eine Ohnmachtssituation, in der wir ständig darauf warten zu erfahren, ob wir arbeiten gehen müssen, unsere Kinder in die Kita gehen dürfen, Abschlussprüfungen geschrieben werden, wir Mundschutz tragen sollen und wen wir wann, wo und wie sehen dürfen. Was können wir aktuell tun?

  • Tausche dich mit anderen aus! Ihr seid nicht die einzigen, die sich gerade vor ungeahnten Herausforderungen sehen. Gemeinsam geht alles besser.
  • Rede mit deinen Nachbar*Innen und den Leuten im Kiez - Solidarität ist eine Waffe! Organisiert euch zum Beispiel gegen Vermieterschweine, denn gerade jetzt ist rechtlich auch oft mehr möglich als man denkt.
  • Zeige deine Solidarität durch kleine Spenden von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln oder Kleidung bei den vielen Gabenzäunen, die aktuell in der Stadt entstanden sind (https://gabenzaun.de/ ).
  • Verbreite deine Meinung in den sozialen Medien und gucke, wo du aktuell (politische) Organisationen unterstützen kannst. #umverteilung #leavenoonebehind 
  • Hänge ein Schild oder Transparent von deinem Balkon oder verteile kleine Nachrichten auf deinem Weg zur Arbeit bzw. beim Spaziergang - damit kannst du auf Themen aufmerksam machen und zeigst anderen, dass sie nicht alleine sind.

Lasst uns gemeinsam neue Aktionsformen austesten, damit wir trotz allem gehört werden! Lasst uns zusammen Strategien entwickeln, um uns trotz Corona für eine bessere Gesellschaft  einzusetzen. Nur dann kann eine so schwierige Ausgangssituation eventuell doch neue Möglichkeiten und Handlungsspielräume eröffnen. Für eine bessere Welt für alle nach Corona! 

 

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