Pressemitteilung 21.1.20: Besetzung des Audimax und Gründung der Transformations-Universtität (TU) Freiburg

Emailadresse: 
SPAMSCHUTZtu-freiburg@riseup.netBITTEENTFERNEN

Der Audimax der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wurde besetzt. An dieser Stelle wurde die Transformations-Universität Freiburg gegründet, welche als Ort kritischer Bildung einen Gegenpol zur wirtschaftsgeleiteten ALU Freiburg bilden soll. Hierbei sollen basisdemokratisch und hierarchiefrei alternative Konzepte von Bildung erarbeitet werden.

Am Abend des 21.1.20 wurde aus einer Demonstration heraus das Audimax der Albert- Ludwigs Universität besetzt und in diesem Rahmen die neue „Transformations-Universität Freiburg“ gegründet.

Während der antikapitalistischen Klimawoche an der Albert- Ludwigs- Universität hatten sich anlässlich der Demonstration unter dem Slogan „Tanzen gegen Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung“ rund 200 Demonstrierende auf dem Platz der alten Synagoge versammelt, um gegen den momentan stattfindenden Kongress des World Economic Forum (WEF) in Davos und die dort propagierte zerstörerische, profitorientierte und ungerechte Wirtschaftsweise zu protestieren.

Um diesem Kongress einen anderen Entwurf (Alternativinstitution) entgegen zu setzen, wurde im Anschluss feierlich die Transformations- Universität Freiburg eröffnet. Laut der Gründer*innen sei in Zeiten der Klimakrise ein grundsätzliches Umdenken notwendig, um aus den Logiken herauszukommen, die eben diese verursacht haben und den gesellschaftlichen Herausfordernugen der Klimawandelfolgen begegnen zu können. Um diese Inhalte zu gewährleisten sei ein neuer Raum für andere Bildung notwendig.

„Die Klimakrise hat uns einiges deutlich gezeigt: Unsere Wirtschaftsweise ist nicht nur ungerecht, sondern basiert auf der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage. Wenn wir so weiter machen wie bisher, werden wir die Krise nur verschärfen statt beheben. Wir müssen also schnell umdenken, denn wir haben nicht mehr viel Zeit. Und dafür brauchen wir Wissen, wie so ein Wandel und ein neuer Gesellschaftsentwurf aussehen kann. Eben diese Inhalte zu Transformation sind trotz ihrer Brisanz sehr wenig in der Forschung oder Öffentlichkeit präsent und auch die Uni hat in diesem Bereich noch einiges an Nachholbedarf. Also müssen wir Bildung selber machen, mit Inhalten, die für unsere Zukunft notwendig und von Bedeutung sind!“ so Marie, eine der Gründungsmitglieder.

Aus der Kritik am WEF und mit der Gründung der Transformations- Universität ziehen die Gründer*innen der Transformations- Universität konkrete Konsequenzen für ihr direktes Umfeld und wollen Veränderung praktisch werden lassen. Auch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sei nicht frei von kapitalistischer Logik und würde nicht die notwendige Bildung bieten, um der Klimakrise zu begegnen. Die Gründer*innen der Transformations- Universität kritisieren, dass neben der Forschung über Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien, weiterhin die neoklassische Wirtschaftslehre vorherrschend sei. In der Eröffnungsrede wird verkündet: „Wir brauchen einen Ort an dem wir lernen können, die Welt nicht nur verschieden zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Darum ist es höchste Zeit, Bildung so zu gestalten, dass sie den vielfältigen Krisen unserer Zeit gerecht werden kann: selbstorganisiert, antikapitalisch, herrschaftskritisch und zukunftsweisend. Deshalb gründen wir heute die Transformations-Universität Freiburg (TU Freiburg) im besetzten Audimax – nicht, weil wir nicht lernen wollen, sondern weil wir anders lernen wollen.“

In den kommenden Tages soll es ein vielfältiges Programm mit Workshops, Vorträgen und Diksussionsrunden geben. Gemeinsam soll überlegt werden, welcher Inhalte und welcher Bildung es bedarf, um der Klimakrise zu begegnen. Der Raum ist offen, um sich einzubringen.

Die Besetzung des Audimax und Gründung der Transformations- Universität Freiburg findet im Rahmen der zweiten Welle der Kampagne #By2020WeRiseUp statt.

Kontakt:
Mail: tu-freiburg@riseup.net (PGP verfügbar)
Website: tufreiburg.noblogs.org
Twitter: tufreiburg

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen