Soziale Revolution statt "Krieg dem Krieg"! Zum Rheinmetall-Entwaffnen Camp

Schwarze Fahne

Krieg dem Krieg?

Gegen die Militarisierung des antimilitaristischen Widerstandes.

Wir halten von der Parole: "Krieg dem Krieg" nichts.

Sie ist für uns auch nicht revolutionär.

 

bSie führte schon in den 80ern in die Militarisierung autonomer Gruppen und hatte ihren Preis.

Sie ist auch heute nicht besser.

Wir gehen davon aus: Der Beitrag auf Indymedia wurde von einer kommunistischen Gruppe veröffentlicht, die sich eher als die Speerspitze der Revolutionären versteht und andere Kräfte zu vereinnahmen versucht. Wir reden von dem Beitrag "Krieg dem Krieg – Jetzt erst recht!" auf Indymedia.

http://dvqlamnbbzli62qfyt5faspxunueqdxc4csrslhcp2z3haiflnrn6dqd.onion/no...

Wir haben den Eindruck, hier versuchen Personen Ihre zweifelhafte Ideologie durchzudrücken. In der Veröffentlichung wird suggeriert, es handele sich um die gemeinsame Position der Camp-Vorbereitungsstrukturen.Das würden wir auch kritiseren.

Wir tragen "Krieg dem Krieg" nicht mit!

Nicht weil wir etwas gegen Entschlossenheit hätten, um die weltweiten Kriegsvorbereitungen zu stoppen. Auch nicht, weil die Idioten von der Polizei und die Gerichte uns angreifen und wir jetzt klein bei geben sollten. Sie interessieren uns nur am Rande.

Wir finden die Parole schlichtweg politisch falsch. Sie ist martialisch. Sie konterkariert eine militante sozialrevolutionäre, feministische und antimilitaristische Perspektive auf Krieg. Sie grenzt pazifistische und andere Gruppen aus. Sie bleibt in militaristischer Logik verhaftet. Sie militarisiert soziale Auseinandersetzungen.

Wir finden es falsch, deren Text zentral bei Indymedia zu setzen.

Wir finden es falsch über das Stöckchen zu springen, welches die Polizei und die Gerichte uns hinhalten. Das mögen autoritäre Gruppen gerne so handhaben. Aber das ist Ihr Problem, welches wir uns nicht zu eigen machen. Sie sollen für sich sprechen. Und nicht vorgeben, sie sprächen für das Camp. Und schon gar nicht für alle, die das Camp besuchen werden. Denn es wird stattfinden.

Konkret schreiben die Autoritären folgendes:

"Auch wenn in Bezug auf das Verbot das letzte Wort noch nicht gesprochen und der juristische Kampf noch nicht ausgefochten ist, so ist dies dennoch eine Kampfansage an alle antimilitaristischen Kräfte, an alle, die Nein sagen zur Kriegstreiberei der Herrschenden. An alle, die für eine sozialistische Zukunft kämpfen und die wissen, dass „Krieg dem Krieg!“ eben das bedeutet."

Wir, die Antimilitarist*innen sollen uns jetzt, unter dem Druck des Verbotes, "Krieg dem Krieg" als zentrale Parole annehmen? Drauf geschissen. Wir, die wir für eine Gesellschaft ohne jede Herrschaft kämpfen, sollen jetzt für eine „sozialistische Zukunft“ kämpfen? Verarschen können wir uns selbst. Wir kämpfen für die Anarchie. Wir wissen, was einige Gruppen auf dem Camp darunter verstehen. Und wir wissen auch, warum wir deren Revolutionsvorstellung als Machtpolitik ablehnen. Für uns gibt es kein geschlossenen „Wir“ auf dem Camp. Wir lehnen hegemoniale Bestrebungen, auch über die Hintertür, über das Camp ab. Einige Positionen auf dem Camp stehen einer von Herrschaft befreiten Gesellschaft diametral entgegen.

Wenn das Camp auf der Webseite schreibt: „Bekennen wir uns gemeinsam zum Aufbau einer breiten und schlagkräftigen antimilitaristischen Bewegung“ dann sind wir dabei. „Krieg dem Krieg!“ ist mit uns nicht zu haben, weil besagte autoritäre Gruppen nicht Kurt Tucholsky oder das heftige Buch „ Krieg dem Kriege“ im Kopf haben, sondern einer militaristischen Denke folgen.

 

Wir rufen dazu auf, das Camp politisch durchzusetzen.

Wir rufen dazu auf, die Stadt lahmzulegen, wenn das Camp verboten bleibt.

Wir rufen auf dazu auf, sich nicht die Agenda von dem Bullen bestimmen zu lassen. Wir bestimmen unsere Inhalte und Perspektiven selbst. Dafür braucht es keinen trotzigen Verbalradikalismus in pseudorevolutionären Duktus.

Wir rufen dazu auf, jeder Militarisierung, jedem Machismo und Verbalradikalismus eine Absage zu erteilen.

Wir rufen auf, in die Veranstaltungen von Autoritären zu gehen und sie in den Diskussionen politisch zu stellen.

Wir rufen ferner dazu auf, einen radikalen Antimilitarismus zu entwickeln, der demilitarisierende Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Und nicht in kriegerische Logik verfallend, wie auf Knopfdruck, auf Bullenpropaganda anspringt.

Zersetzen – Desertieren – Verweigern – Sabotieren - Blockieren

Soziale Revolution gegen jeden Krieg, gegen jedes Militär!

Und wer sich interessiert wo „Krieg dem Krieg“ eigentlich herkommt, der*die schaue hier mal rein:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_dem_Kriege

 

Krieg dem Kriege ist ein erstmals 1924 erschienenes Buch des Antimilitaristen Ernst Friedrich. Es beleuchtet die Folgen des Ersten Weltkriegs und wollte das wahre Antlitz des Krieges (Verwundete, Verstümmelte, Hinrichtungen, Leiden, Elend und Sterben) zeigen. Das originär viersprachig (deutsch, französisch, englisch und niederländisch) erschienene Buch wurde in etwa 50 weitere Sprachen übersetzt.

 

 

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