B: Achtung - rassistisch Polizeikontrollen! - Adbusting gegen die Berliner Polizei

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Am 10.12.2019 hat die Aktionsgruppe - Sista Mimi - an verschiedenen Orten in Berlin auf die Gewaltbelastung von Schwarzen Menschen und People of Colour durch die Polizei hingewiesen. Sie haben an Orten wie dem Görlitzer Park, der Warschauer Straße und dem Leopoldplatz neonfarbene Markierungen auf die Straße gesprüht, um die tagtäglichen Schikanen, denen nicht-weiße Menschen ausgesetzt sind, öffentlich sichtbar zu machen.

Die Aktion sind vor allem auch ein Widerspruch gegen die neuesten Sprühaktionen der Berliner Polizei selbst, die an verschiedenen Orten der Stadt, wie der Warschauerstraße, neuerdings selbst mit Stenciln vor „pick-pocketing“ warnt. Stattdessen findet die Aktionsgruppe es viel sinnvoller vor der Polizei und ihrer Gewalt zu warnen.

 

Achtung - rassistische Polizeikontrollen

Die Gruppe benennt sich nach der Aktivistin und Künstlerin Sista Mimi, die sich gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Isolation und für Selbstbestimmung einsetzte. Sista Mimi war ein Teil des Refugee Strike Movement, dessen zentrale Forderungen Bewegungsfreiheit, Abschaffung aller Lager, Bleiberecht für Alle und das Recht auf Ausbildung und Arbeit, welche leider bis heute aktuell sind.

Mimi ist heute vor fünf Jahren gestorben. Sie starb an dem Tag, an dem die Polizei sie verhaften wollte, weil sie ihr selbst gewähltes zu Hause in der damals besetzte Schule in der Ohlauer Straße verteidigt hatte.

 

"Wir leben in keiner 'farbenblinden' Gesellschaft!"

Der 10. Dezember ist nicht nur der Todestag von Sista Mimi, sondern auch der Tag der Menschenrechte. Am 10. Dezember 1948 wurde die allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet.

Ein Tag, den wir feiern könnten, wenn die Erklärung nicht nur aus losen Phrasen bestehen würde. Denn was bedeutet es, dass Menschen frei und gleich seien und überall Schutz gegen Diskriminierung haben sollen, wenn unsere Realität durch rassistische Zustände bestimmt wird? Laut Artikel 9 darf niemand willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden. Ja, willkürlich - im Sinne von beliebig - ist das Vorgehen der Exekutive nicht, sondern es ist systematisch.

Die vorsätzlichen Eingriffe in das Privatleben Schwarzer Menschen und People of Colour sind in der Struktur des Systems begründet. Legitimiert werden die Kontrollen durch sogenannte Gefahrengebiete, Residenzpflicht und den Markt mit illegalisierten Genussmitteln.

 

Until all are free, no one is free!

Diese fremdbestimmt diskriminierende Struktur wollen wir nicht schweigend tolerieren. Wir wollen nicht warten, ob irgendwann ein Ungetüm von Staat anfängt Menschen zu respektieren, egal wann und wo und von wem sie wie geboren wurden und auch egal wie sie dann selber aussehen, denken, sprechen, laufen oder nicht.

Lasst uns zusammen Abschiebung, Isolation und rassistische Kontrollen jetzt angreifen! Für eine freie und selbstbestimmte Welt für alle!

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