Aufruf: "Ich habe eine Würde und die bewahre ich mir"
"Ich bin in den unbefristeten Hungerstreik getreten, um zu verdeutlichen, was hier schief läuft und dass ich nicht mehr kann. Ich kann dieses Spiel nicht mehr mitspielen und diese Missstände nicht mehr aushalten. Ich habe eine Würde und die bewahre ich mir." (Maja am 6.6. vor Gericht)
Unser*e Freund*in und Genoss*in Maja ist seit dem 5.6.2025 im Hungerstreik.
Nach der brutalen Festnahme im Winter '23, der Untersuchungshaft in Deutschland bis zum Juni '24 und der Verschleppung am 28.6.2024 in den Budapester Knast, läuft seit Januar '25 der Prozess gegen Maja vor dem ungarischen Gericht. Sie werfen Maja vor, in Budapest Nazis angegriffen zu haben.
Angriffe gegen Nazis sind doch eigentlich 'ne gute Sache...
Aber selbst Menschen, die (anders als wir) mit den Füßen fest auf dem Boden des Rechtsstaates stehen, müssen zugeben, dass das Verfahren gegen Maja nicht fair abläuft. Das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgericht, dass die Auslieferung durch Soko Linx und Berliner Kammergericht rechtswidrig war, hat bis heute keinerlei Konsequenzen.
Als nicht binäre Person, die außerdem von Presse und Justiz als linksextrem bezeichnet wird, ist der ungarische Knast für Maja besonders hart. Maja sagte vor Gericht:
"Vor vier Monaten stand ich schon einmal hier und sprach aus, was ich im ungarischen Gefängnis erlebe: die weiße Folter der Isolationshaft, das Entzug menschlicher Nähe, das Fehlen von Sonne und Licht, die mangelnde Gesundheitsfürsorge, die Ignoranz gegenüber meinem Wunsch zu lernen und zu studieren, die tägliche Erniedrigung, mich nackt auszuziehen und durchsuchen zu lassen, die psychische Gewalt, das Herausreißen aus menschlichen Beziehungen und das Verbot, um den Verlust eines geliebten Menschen zu trauern. Ich fragte nach meinem verfassungsmäßigen Recht auf Gleichberechtigung, nämlich die vollständige Übersetzung meiner Akten. Ich fragte, was diese Art, mich in Ketten zu legen und hier vorzuführen, bezwecken soll?! Nicht erst seit heute Nacht weiß ich: Das ertrage ich nicht mehr."
Im Knast bleibt nur der eigene Körper. Mit dem Hungerstreik wirft man sein Leben in die Waagschale.
Doch wir sind draußen. Und draußen gibt es viele Möglichkeiten, zu handeln.
Wir zeigen Maja und allen Antifas, die vor Gericht stehen, die im Knast oder im Untergrund sind, dass wir hinter ihnen stehen.
Lasst uns den Druck erhöhen und unserer Solidarität Ausdruck verleihen. Möglichkeiten gibt es viele.
- Greift Bullen, Justiz und Soko Linx an!
- Besetzt Parteizentralen und macht Majas Forderungen laut!
- Knallt Banken ein!
- Tragt antifaschistische Grüße in die CSDs, denn The first Pride was a Riot!
- Jagt Nazis und macht ihnen das Leben schwer!
- ...
In den letzten Tagen gab es schon Aktionen von anderen Leuten und wir hoffen, dass es noch mehr werden:
Steine und Farbe, Beschädigung von Werbeflächen, Auto angezündet, Solifoto, Noch eins, Und noch eins, Haus von AfD Kandidat angegriffen, Denkzettel für Grünenbüro, Bank eingeklatscht, Noch eine, ...
Und lasst uns daran denken - Würde, wie Maja sie mit dem Hungerstreik einfordert, geht nur mit gegenseitiger Hilfe und der Fürsorge, die wir einander zeigen. Soli-Arbeit ist Care-Arbeit. Wir haben keinen Bock auf patriarchale Vorstellungen von Militanz!
Maja, wir geben keine Ruhe, bis wir dich wiederhaben.
Und wir sind Antifaschist*innen, weil es Notwendigkeit dazu gibt. So lassen wir nochmal Maja zu Wort kommen:
"Was auch passiert, ich vergesse nicht: Ich bin Antifaschist*in, weil es die Notwendigkeit dazu gibt; ich bin Maja, weil es das einzige ist, was ich sein kann; und ich werde darum kämpfen, dieser Welt erhalten zu bleiben als Kind, Freund*in und Gefährt*in."
FREE MAJA!
FREE THEM ALL!
