Leipzig: Broschüre - Hausdurchsuchungen in Klein-Paris

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Spontandemonstration nach Hausdurchsuchung in Leipzig

police partout – justice nulle part

Am 13. März haben wir unsere Broschüre vorgestellt, wir wollen sie hier auch als PDF-Datei anderen zugänglich machen (Download PDF). Gedruckte Ausgaben der Broschüre finden sich in Leipzig bei Bambule, ProxyStore und im Index. Solltet ihr Fragen, Anregungen und Kritik haben, schreibt gern.

 

In unserer Einleitung der Broschüre haben wir zu unserer Motivation und zum Aufbau folgendes geschrieben:

When they kick at your front door…

Zwischen 2020 und 2025 kam es in Leipzig zu 90 dokumentierten Hausdurchsuchungen (Stand Januar 2025). Diese Zahl umfasst Hausdurchsuchungen bei Antifaschist*innen, Linken und antirassistischen Fußballfans. Basierend auf der Broschüre „Die Polizei als politische Akteurin – Hausdurchsuchungen. Wie die Polizei in Bremen Hausdurchsuchungen als politische Waffe einsetzt!“ von der Gruppe NIKA Bremen, kam die Überlegung auf, sich detaillierter mit dieser Form der Repression auseinander zu setzen und dabei den Fokus auf Leipzig zu richten.

Welche Auswirkungen und Folgen hat die Repression auf die Betroffenen, ihre Umfelder, die linke Bewegung in der Stadt und darüber hinaus? Gibt es konkrete regionale Unterschiede beim staatlichen Handeln? Lässt sich eine „Best Practice“ im Umgang mit der Repression anhand von Erfahrungen ableiten?

All das haben wir uns im Vorhinein gefragt und versucht, so viele Perspektiven und Beiträge wie möglich zu sammeln. Das Ergebnis lest ihr auf den folgenden Seiten.

Spoiler: Es war nicht möglich einen klassischen Leitfaden im Umgang mit Hausdurchsuchungen (HD) zu erstellen. So unterschiedlich wie jede Hausdurchsuchung in den einzelnen Wohnungen abgelaufen ist, so vielfältig war der individuelle Umgang der Betroffenen, ihrer Umfelder und linker Strukturen damit.

Was sich aber aus den Texten ableiten lässt, ist die Notwendigkeit eines solidarischen Umgangs mit von Repression betroffenen Personen. Wir hoffen durch die Sammlung der Texte in dieser Broschüre einen Überblick zu ermöglichen und mit den aufgeworfenen Fragen und Debattenbeiträgen mögliche Anknüpfungspunkte für eine weitere Auseinandersetzung mit Repression anzuregen.

Die Broschüre ist inhaltlich in zwei Hälften geteilt, im ersten Abschnitt gibt es Interviews mit Betroffenen von Hausdurchsuchungen und Perspektiven von Unterstützer*innen. In der zweiten Hälfte finden sich Debattenbeiträge über Hausdurchsuchungen und wie mit ihnen umgegangen werden kann, welche politische Antworten es geben kann, sowie weitere Berichte anderer Formen von Repression.

Wir danken allen, die mit uns gesprochen haben und ihre Texte eingereicht haben. Wir wissen, dass es nicht einfach ist, über das Erlebte zu sprechen und was es mit einem persönlich macht. Umso dankbarer sind wir allen, die ihre Gedanken und Emotionen mit den Leser*innen teilen.

…how you gonna come

Wir hoffen, dass die unterschiedlichen Beiträge und (persönlichen) Perspektiven von Betroffenen der Repression in dieser Broschüre zu einem Austausch anregen. Wir haben versucht aus den Texten einige Thesen abzuleiten, über die wir gerne in die Diskussion kommen würden.
Nicht nur mit den Autor*innen auf möglichen Veranstaltungen, sondern auch mit euch als Leser*innen der Broschüre. Wir freuen uns daher, wenn ihr weitere Beiträge verfasst und auf die hier gesammelten Texte eingeht. Kommt dazu gerne auf uns zu oder organisiert eigene Veranstaltungen.

 

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