[S] Spontandemonstration „Jetzt erst recht: Feministisch, antifaschistisch und internationalistisch kämpfen“
In Reaktion auf die Ergebnisse der Bundestagswahl, haben wir uns am Abend des 24. Februars 2025 mit einer unangemeldeten Demonstration selbstbestimmt die Straße genommen. Das Ergebnis der Wahlen kommt zwar nicht überraschend, aber trotzdem ist es wiedereinmal erschreckend zu sehen, wie groß die Zustimmung für rechte und reaktionäre Parteien und Politik ist. Mit der Spontandemonstration haben wir gezeigt, dass wir uns nicht von Ohnmacht oder Angst lähmen lassen, sondern selbst aktiv werden. Dabei fragen wir nicht um Erlaubnis, um die bestehenden Verhältnisse anzuprangern. Wir nehmen uns den Raum, der uns zusteht!
Die Demonstration mit rund 60 Personen wurde von einer feministischen Spitze angeführt. Auf dem Weg haben wir Plakate und Parolen unter anderem mit den Aufschriften „die antifaschistische Bewegung aufbauen“, „Jin Jiyan Azadi“ und „Protect trans* kids“ hinterlassen.
Der Weg der Demonstration führte durch die Alexander- und die Blumenstraße – in denen früher Gerda Taro und Clara Zetkin wohnten. Gerda Taro war Antifaschistin und erste weibliche Fotografin im spanischen Bürgerkrieg. In der Blumenstraße wohnte Clara Zetkin – Revolutionärin, Mitbegründerin des 8. März und entschlossene Kriegsgegnerin. Beide haben aktiven Widerstand gegen Faschismus und Krieg geleistet und organisiert. Ihren Widerstand haben sie dabei als Kampf für soziale Gerechtigkeit und Sozialismus verstanden. Sie sind bis heute Bezugspunkt für feministische Bewegungen weltweit. Die Entschlossenheit und der Mut beider Revolutionärinnen geben uns Kraft und Zuversicht. An ihre Kämpfe wollen wir anknüpfen und dazu schließen wir uns zusammen!
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Wir schließen uns zusammen und organisieren Selbstschutz: Gegen die zunehmenden, organisierten Angriffe von Faschist:innen auf alle die nicht in ihr Weltbild passen– insbesondere auf Migrant:innen, Geflüchtete und queere Personen.
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Wir organisieren uns antifaschistisch um die Akteur:innen der Rechtsentwicklung zurückdrängen – ob AfD, faschistische Gruppen oder die bürgerlichen Parteien, die in die rechte Hetze einsteigen und rechte Politik schon vor der Wahl praktisch umgesetzt haben.
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Wir organisieren internationale Solidarität und kämpfen antimilitaristisch – gegen die massive Aufrüstung und Militarisierung, mit der Deutschland „kriegstüchtig“ gemacht werden soll und gegen Waffenexporte, mit denen weltweit Menschen für die Profite der Herrschenden ermordet werden.
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Wir werden klassenkämpferisch und feministisch aktiv – gegen die Kürzungen im Sozialen Bereich, sei es beim Bürgergeld, Migrationsberatungsstellen, queeren Bildungsprojekten oder Frauenhäusern, mit denen versucht wird, die Folgen der kapitalistischen Krise auf unserem Rücken abzuwälzen.
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Wir kämpfen für Selbstbestimmung und Befreiung – gegen den Backlash gesellschaftlicher Rollenbilder, die Frauen zurück an den Herd drängen wollen, jegliche Identität jenseits der binären Geschlechterordnung leugnen und körperliche Selbstbestimmung verunmöglichen.
Wir wissen: Wir sind dieser Entwicklung nicht ausgeliefert, sondern nehmen unsere Geschichte selbst in die Hand! Wir schließen uns zusammen und kämpfen feministisch, antifaschistisch und internationalistisch – jetzt erst recht! Unser Kampf ist nicht vorbei – gemeinsam auch am 8.März auf die Straße: 15 Uhr | Schlossplatz (Stuttgart)
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