[K] Women defend Rojava: Turkish Airlines am Flughafen Köln/Bonn von FLINT*-Aktivistinnen* blockiert

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Heute blockierten Aktivistinnen* am Flughafen Köln/Bonn den Schalter von Turkish Airlines.

Unter dem Motto „Kein Flug in die Türkei“ haben die Kampagnen Women Defend Rojava und
Riseup4Rojava in der Woche vom 21. bis 26. Oktober 2019 dazu aufgerufen, Flüge der
Fluggesellschaften Turkish Airlines, Pegasus und Sun Express zu blockieren. In Deutschland haben
bereits Blockaden der CheckIn-Schalter in Berlin, Düsseldorf, Hannover und Nürnberg in den letzten
Tagen statt gefunden. Weltweit kam es schon in 13 Städten in 9 Ländern zu erfolgreichen Aktionen.

Bei der Aktion in Köln wurden die Internationalistinnen* schnell von türkischen Faschisten angegangen, blieben aber standhaft. Die Polizei war verwirrt und musste durch lange Telefonate erts einmal herausfinden, ob die Fahne der kurdischen Frauenselbstverteidigungseinheiten verboten ist. Zu guter letzt konnten alle Aktivistinnen* nach dem selbstbestimmten Ende der Aktion abreisen.

Kein Urlaub für Erdoğan! – Solidarität mit den Menschen in Rojava! Kein Urlaub für Erdoğan! – Solidarität mit den Menschen in Rojava!

Während für die Einen die Türkei einen entspannten Urlaub am Strand bedeutet,
steht für die Menschen Nord-Ost-Syriens (Rojava) der türkische Staat für Faschismus
und Tod!
Seit dem 9. Oktober lässt Erdoğan und sein AKP-Regime die Städte, Dörfer und
Landstriche der demokratischen Konföderation Nord- und Ost-Syriens in einem
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg angreifen. Es sind jetzt schon unzählige, zivile
Opfer zu beklagen! Mit Unterstützung der islamistischen Milizen wird die türkische
Armee versuchen, die Errungenschaften der dortigen basisdemokratischen,
feministischen und ökologischen Revolution zu Nichte zu machen. Die in Rojava über
die letzten 7 Jahre aufgebaute, multiethnische und demokratische
Gesellschaftsstruktur ist nun wieder akut von Unterdrückung durch den türkischen
Staat, sowie von dem wiedererstarken der dschihadistischen Milizen bedroht. Wie
sich das Leben der Menschen in von dem türkischen Staat besetzten Gebieten
entwickelt, lässt sich anhand des ehemals kurdisch-selbstverwalteten Distrikts Afrin
erahnen. Die selbstverwalteten, freiheitlichen Gesellschaftsstrukturen wurden im
Frühjahr 2018 Großteils aufgelöst, die Lebensgrundlage der dortigen Bevölkerung
wie Bauernhöfe etc. abgebrannt, hunderttausende Kurd*innen und Menschen
anderer Ethnien vertrieben. Ein solches Schicksal für Rojava gilt es zu verhindern –
ein zweites Afrin darf es nicht geben!

Mit freundlicher Unterstützung von Turkish Airlines

Turkish Airlines ist nicht nur eine der größten Fluglinien der Welt, sondern gehört
auch zur Hälfte dem türkischen Staat. Da verwundert es nicht, dass sich für eine
Vielzahl von Vorständen von Turkish Airlines direkte Verbindungen zur AKP und
Erdoğan nachweisen lassen. Auch die Beziehung zum Militär ist dadurch nicht weit.
Der ehem. CEO Temel Kotil verließ 2016 die Fluglinie um Präsident der militärisch
ausgerichteten Turkish Aerospace Industries zu werden. Die Wartungsstelle von TA,
Turkish Technic ist nicht nur für die Wartung derer Urlaubsflieger zuständig, sondern
auch für die Flugzeuge des türkischen Militärs, mit welchen gerade Rojava zum
geopolitischen Schlachtfeld gemacht wird.

Neben den Flughafenblockaden und täglichen Demonstrationen kam es seit Kriegsbeginn am 9. Oktober
2019 bereits zu zahlreichen Aktionen: Blockaden von Kriegsprofiteuren wie Waffen- und
Automobilkonzernen, Besetzungen von Verkehrsknotenpukten sowie Go-Ins bei öffentlichen
Veranstaltungen, Presseagenturen und Rathäusern.

In den nächsten Tagen und Wochen wird es mit Aktionen in Köln und bundesweit weitergehen.

Kein Urlaub in der Türkei – Kein Flug mit Turkish Airlines!
Für eine sofortige Flugverbotszone in Nordsyrien!
#RiseUp4Rojava! Smash Turkish Fascism!

Kölner Internationalist*innen

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