AUFRUF ZUR DEMO AM 2.11.19 - Feministisch, entschlossen, unversöhnlich

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Über ein Jahr nach unserer letzten Demo am 29.09.18 wollen wir wieder zusammen mit euch und den anderen bedrohten Projekten auf die Straße gehen.

Am 2.11.19 wollen wir vom Lausitzer Platz und der Köpi am Schlesischen Tor zusammenkommen und dann kraftvoll und laut von Kreuzberg nach Friedrichshain ziehen.

 

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AUFRUF ZUR DEMO AM 2.11.19 - Feministisch, entschlossen, unversöhnlich

Über ein Jahr nach unserer letzten Demo am 29.09.18 wollen wir wieder zusammen mit euch und den anderen bedrohten Projekten auf die Straße gehen.

Am 2.11.19 wollen wir vom Lausitzer Platz und der Köpi am Schlesischen Tor zusammenkommen und dann kraftvoll und laut von Kreuzberg nach Friedrichshain ziehen.

Die Situation der Liebig34 hat sich nicht verändert. Sie ist nur noch bedrohlicher geworden.

Wir haben uns in den letzten Monaten nicht durch die Dominanz und die Verhandlungen beschissener Cis-Typen unter- oder kleinkriegen lassen. Daran wird sich nix ändern. Padovicz hat vor nun über 10 Jahren das Haus der Hausgemeinschaft in der letzten Minute vor der Nase weggeschnappt und dann einen Pachtvertrag ausgestellt, der den im Haus lebenden Menschen deutlich weniger Rechte als regulären Mieter*innen verschafft. Unser Fall, der am 15.11.19 um 9:00 im Tegeler Weg verhandelt werden soll, reiht sich ein in eine Reihe von Mietskandalen. Nur wir haben aufgrund dieses Tricks weniger Chancen und Möglichkeiten und waren überhaupt nur deshalb kündbar. Drei Wochen nach dem womöglich verlorenen Prozess kann die Liebig34 geräumt werdenUnsere Antwort darauf ist, auf das Ende des Pachtvertrags zu scheißen und hier zu bleiben. Damit zeigen wir uns solidarisch mit den Besetzungen der letzten Jahre, wollen aktiv einen rebellischen Kiez gestalten und Eigentum und Miete hinterfragen.

Der Kampf um Berlin als Stadt von unten geht also in die nächste Runde und spitzt sich immer weiter zu. Auch die Meldungen um neue räumungsbedrohte Projekte häufen sich und zeigen, dass immer mehr selbstorganisierte, linke und widerständige Freiräume von der Bildfläche verschwinden sollen. Alteingesessene Hausprojekte und Kulturräume, die in ihre Kiezen integriert sind, sollen schicken und aufwertenden Yuppieburgen weichen und gated communities bilden. Syndikat, Potse, Meuterei, die Kad(t)erschmiede und nun auch die Köpi samt Wagenplatz sollen aus dem Stadtbild verschwinden. Unsere Stärke liegt darin, dieser Bedrohung nicht vereinzelt entgegenzutreten. Es sind nicht nur die Räume, die sie uns nehmen wollen – wir sollen individualisiert und ohne aufzubegehren verschwinden.

Unser Kampf gegen diese Schweinereien ist einer, den wir gemeinsam und kompromisslos führen müssen.

In unserer Solidarität zueinander sehen Bullen und Repressionsorgane eine Gefahr, mit der sie nicht umgehen können. Das sehen wir auch an der unverhältnismäßigen Gewalt, dem willkürlichen Vorgehen und dem Hagel von Anzeigen gegen rebellische Strukturen. So saß die Gefährt*in Primbo nach der Besetzung in der Landsberger Allee fast zwei Wochen in U- Haft und das wegen einem Hausfriedensbruch und einem herbeigedichteten gemeinschaftlichen Widerstand.Menschen aus unseren Kollektiven werden von Repression überhäuft. Die Bullen üben ihre paramilitärische Clownsshow vor unserer Haustür und zeigen, was auf uns zukommen könnte, wenn sie den Dorfplatz belagern und mit 7 Helikoptern über unseren Kiez schwirren.

Wir lassen uns nicht in die Ecke drängen und auch nicht spalten. Wir sind entschlossener als jemals zuvor unser geliebtes Haus zu verteidigen und für unsere Leidenschaften und Ideen zu kämpfen. Die Liebig34 ist nicht ein Schöner-Leben-Hausprojekt im schicken und angesagten Friedrichshain. Es ist ein Ort, der widerständig gegen Bullen, Spekulation und patriarchale Gewalt ist. Wir haben uns jahrelang als Schutzraum verstanden. Die Bullen und die drohende Räumung haben uns in dieser Möglichkeit eingeschränkt. Das macht uns jedoch nicht schwächer und gerade nur noch unversöhnlicher mit Staat und Patriarchat. Sie werden es niemals schaffen uns zu brechen.

In den letzten Monaten häufen sich die Bekenner*innenschreiben von FLINT*-Gruppen, die sich unter anderem mit unserem Struggle solidarisieren. Wir sehen es als notwendige Schritte den Druck auf der Straße zu erhöhen und dem kapitalistischen Patriarchat klar und deutlich den Kampf anzusagen. All diese Aktionen empowern uns und zeigen, dass wir nicht alleine sind. Militant agierende feministische Gruppen sind gerade jetzt, wenn patriarchale Strukturen unsere Utopien angreifen, wie es in Rojava passiert, nötig. Das Patriarchat ist kein Nebenwiderspruch und der Feminismus darf nicht durch kapitalistische Vereinnahmung an Schlagfertigkeit verlieren. Worte reichen schon lange nicht mehr aus, auch Feminist*innen können das System zu Fall bringen.

 

Lasst uns feministische Banden bilden und radikale anarchafeministische Praxis leben!

 

Kommt am 2.11. nach Kreuzberg und seid laut, kreativ und chaotisch!

Wir bleiben unserer Linie treu – feministisch, entschlossen und unversöhnlich.

 

 

CALL-OUT TO DEMO AM 2.11.19 - feminist, determined, irreconcilable

More than one year after our last demo on 29.09.18 we want to go to a demonstration together with you and the other threatened projects.
On 2.11.19 we want to come together from the Lausitzer Platz and the Köpi at the Schlesischen Tor and then move from Kreuzberg to Friedrichshain powerfully and loudly.

The situation of the Liebig34 has not changed. It has only become more threatening.
In the last few months we have not let ourselves be undermined or small-minded by the dominance and the negotiations of crappy Cis types. Nothing will change about that. More than 10 years ago Padovicz snatched the house of the house community in the last minute in front of their nose and then issued a lease contract which gives the people living in the house considerably less rights than regular tenants*. Our case, which is to be negotiated on 15.11.19 at 9:00 a.m. in the Tegeler Weg, joins a series of rental scandals. Only we have less chances and possibilities due to this trick and were only therefore terminable at all. Three weeks after the possibly lost trial the Liebig34 can be cleared.
Our answer is to shit on the end of the lease and stay here. With this we show solidarity with the occupations of the last years, want to actively shape a rebellious neighborhood and question property and rent.

So the battle for Berlin as a city from below is entering the next round and is getting worse and worse. Also the reports about new projects threatened with evictions are accumulating and show that more and more self-organized, left-wing and resisting spaces should disappear from the surface. Long-established house projects and cultural spaces that are integrated into their neighborhoods are to give way to chic and upgrading yuppie castles and form gated communities. Syndikat, Potse, mutiny, the Kad(t)erschmiede and now also the Köpi including Wagenplatz are to disappear from the cityscape. Our strength lies in the fact that we do not face this threat in isolated cases. It is not only the spaces that they want to take from us - we are to disappear individualized and without rebelling.
Our fight against this injustice is one that we must conduct together and uncompromisingly.

 

In our solidarity with each other, cops and repressive organs see a danger they cannot deal with. We also see this in the disproportionate violence, the arbitrary action and the amount of charges against rebellious structures. After the squatting of Landsberger Allee, for example Primbo was imprisoned for almost two weeks because of a trespass and a invented communal resistance.
People from our collectives are overwhelmed by repression. The cops practice their paramilitary clown show in front of our front door and show us what could happen if they besiege the Dorfplatz and buzz over our neighbourhood with 7 helicopters.

We don't let ourselves be pushed into a corner or split. We are more determined than ever to defend our beloved home and fight for our passions and ideas. The Liebig34 is not a beautiful life house project in the chic and trendy Friedrichshain. It is a place that is resistant to cops, speculation and patriarchal violence.
For years we have seen ourselves as a shelter. The cops and the threat of eviction have restricted us in this possibility. However, this does not make us weaker and just more irreconcilable with the state and patriarchy. They will never be able to break us.

In the last few months there have been more and more texts of FLINT*-groups, who among other things show solidarity with our struggle. We see it as necessary steps to increase the pressure on the streets and to clearly declare war on the capitalist patriarchy. All these actions empower us and show that we are not alone. Militant feminist groups are necessary right now, when patriarchal structures attack our utopias, as it happens in Rojava. Patriarchy is not a side contradiction and feminism must not lose its quick-wittedness through capitalist appropriation. Words are no longer enough, also feminists* can bring down the system.

Let us form feminist gangs and live radical anarchafeminist practice!
Come to Kreuzberg on 2.11. and be loud, creative and chaotic!

We remain true to our line - feminist, determined and irreconcilable.

 

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Ergänzungen

Außerdem schließen wir uns dem Aufruf von RiseUp4Rojava und WomenDefendRojava an, den diesjährigen 2. November zu einem Tag des globalen Widerstands gegen den türkischen Angriffskrieg zu machen. Weitere Infos findet ihr hier und werden folgen:

https://riseup4rojava.org/de/startseite/

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We also join the call of RiseUp4Rojava and WomenDefendRojava to make this year's 2nd of november a day of global resistance against the Turkish war of aggression. More information you can find here and will follow:

https://riseup4rojava.org/de/startseite/

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