Wagenplatz Oelhafen (Bremen) Breaking Borders Nachtrag

Regionen: 

Letzte Woche am Donnerstag den 05.09 ist bei uns eigentlich das Breaking Borders Punk Fest angedacht gewesen, dessen Einnahmen an Seenotrettung und Geflüchtetenhilfe gehen. Wie aus heiterem Himmel kam jedoch von Polizei und Bauresort ein Veranstaltungsverbot reingeflogen, das schafft keine gute Grundlage für Verhandlungen, dennoch haben wir uns entschieden nicht auf Konfrontationskurs zu gehen.

Doch nach unseren eigenen Regeln zu spielen lassen wir uns nicht nehmen.
Wir sind um 18.00 Uhr vom Ølhafen am Hagenweg (Bremen) losgezogen, haben uns am Waller Bahnhof mit 100 Menschen zusammen gefunden und sind mit Musik aus dem Lauti zum Afd Büro gezogen. Dort haben wir unsere Pressemitteilung vorgelesen und waren gemeinsam laut. Weiter ging es zum Wartburgplatz, wo eine Band gespielt hat (Cholera Tarantula).

Zu unserem bedauern hat die Polizei mit massiver Gewalt eingegriffen und wieder einmal gezeigt, wozu sie eigentlich da ist. Das Konzert wurde abgebrochen und die Demo aufgelöst es gab einige verletzte auf Seiten der Demonstranten.

 

Pressemitteilung:

Wir sind viele und wir werden immer mehr!

Was ist das Breaking Borders Festival? Das Breaking Borders ist ein selbstorganisiertes, subkulturelles und politisches Punk-Fest, welches über vier Tage an verschiedenen selbstorganisierten Orten in Bremen stattfindet und sich gegen „die  Abschottungspolitik, die Festung Europa und die tödlichen Grenzen weltweit“ richtet. Alle Einnahmen des Festivals gehen an Seenotrettungs Projekte und Geflüchtetenhilfe.

Der Wagenplatz Ölhafen wollte in diesem Jahr das erste Mal als ein Veranstaltungsort an diesem Festival teilnehmen und gemeinsam mit den anderen Projekten und Menschen sich offen gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft positionieren. Wir wollen gemeinsam kämpfen, gegen menschenfeindlich agierende Institutionen, wie zum Beispiel Frontex, die Polizei oder die AfD. Was ist passiert? Am 4. September 2019 bekamen wir auf dem Ölhafen Besuch von drei Vertreter*innen des Bauamts in Begleitung der Polizei. Sie überbrachten uns einen Brief mit einem Verbot unser Gelände für Veranstaltungen zu nutzen. Wenn wir diesem nicht nachkämen, würde „das Verbot im Rahmen des unmittelbaren Zwangs durch die Polizei Bremen durchgesetzt“.  Das bedeutet, dass das Breaking Borders bei uns offiziell nicht stattfinden darf und bei Zuwiderhandlung ein Durchgreifen der Polizei zu erwarten ist. Da unsere Bemühungen um einen Vertrag nach über einem halben Jahr noch immer nicht erfolgreich waren, bieten wir offensichtlich genügend Angriffsfläche, um mit wenigen vorgeschobenen Argumenten ein Veranstaltungsverbot erteilt zu bekommen. Wir sehen dieses Verbot nicht nur als Angriff auf unser Projekt, sondern auch auf das Breaking Borders Festival und damit auf seine politischen Inhalte.

Deswegen möchten wir unsere Veranstaltung und unseren Protest heute auf die Straße bringen. Wir stehen gemeinsam gegen menschenverachtende Politik und Hetze, gegen Repression und gegen die geltende Ordnung, die Privilegien schafft indem sie marginalisiert. Wir stehen gemeinsam für Solidarität und ein menschenwürdiges selbstbestimmtes Leben für alle und überall!

TAZ Artikel:

https://taz.de/!5621434/

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen