BERLIN, STUTTGART & KÖLN: Werbung ausgetauscht - Aktivisten fordern Verbot von Flugwerbung

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Adbusting vor Bundestag
  • Aktivist*innen von Scientist Rebellion und anderen anonymen Klimagruppen aus Berlin, Stuttgart und Köln tauschten Werbung an Bushaltestellen aus und fordern deutsche Städte auf, Werbung für klimaschädlichen Flugverkehr zu verbieten.

  • Mehr als 30 Gruppen in Frankreich, Portugal, Großbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz nahmen an einer von Stay Grounded und Badvertising koordinierten Aktionswoche gegen Werbung, Sponsoring und Greenwashing der Flugindustrie teil.

  • Poster “Stoppt Werbung für Bullshit-Flüge” direkt im Flughafen BER aufgehängt

In Deutschland tauschten Klimaaktivist*innen ohne Genehmigung Werbung in Berlin, Stuttgart und Köln aus und forderten die Stadtverwaltungen auf, Flugwerbung nicht länger zu unterstützen.  

In Berlin tauchten an Orten wie dem Flughafen BER ebenso wie vor dem Bundestag und dem Hauptbahnhof Plakate auf, auf denen zu lesen war: "Keine Werbung für Klimakiller" und "Stoppt Werbung für Bullshit-Flüge". In Köln waren die neuen Plakate vor der Universität und dem Dom zu sehen. 

Aktivist Magda Bahn aus Berlin sagte: 

"Deutschland war zwar eines der letzten Länder, das die Tabakwerbung verboten hat. Wir hoffen, dass es nicht das letzte sein wird, Werbung für den Klimakiller Luftverkehr zu untersagen. Wir finden es absurd, dass Städte wie Berlin aktiv die Zerstörung unseres Planeten fördern, indem sie Werbung für die klimaschädlichste Aktivität, das Fliegen, zeigen und unter direkter Beteiligung der Stadtverwaltungen sogar davon finanziell profitieren. Lasst uns diesen Raum nutzen, um die Bahn und andere, klimaschonende Aktivitäten zu fördern. Berlin muss den 15 Jahre Vertrag mit der Werbefirma Wall ändern und diese Werbung nicht mehr erlauben. Die Stadt gehört uns.”

Hannah Lawrence von Stay Grounded sagte:

"Die Luftfahrtindustrie versucht, uns mit ihrer Werbung vorzugaukeln, dass Fliegen klimafreundlich sein kann. Dabei ist das einzige klimafreundliche Flugzeug jenes, das am Boden bleibt.Während die Industrie durch Greenwashing sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen verzögert, tragen diejenigen, die noch nie einen Fuß in ein Flugzeug gesetzt haben, die größte Last des Klimakollaps.Wir brauchen dringend ein Werbeverbot für Fluggesellschaften und Maßnahmen, um die Zahl der Flüge, die abheben, gerecht zu reduzieren."

Der Druck auf die Behörden und die Regierung, fossile Werbung zu verbieten, wächst und zeigt erste Erfolge. Zum Beispiel kündigte im März 2024 der Stadtrat von Sheffield (UK) an, dass Werbung von Fluggesellschaften und Flughäfen auf städtischen Plakatwänden nicht mehr erlaubt sein wird. 

Die Forderungen kommen außerdem zu einer Zeit, in der Fluggesellschaften wegen Greenwashing zunehmend mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert werden. Die britische Advertising Standards Authority (ASA) hat vor kurzem Werbespots von Lufthansa, Air France und Etihad Airways wegen irreführender Aussagen in Bezug auf die Umweltbelastungen des Fliegens untersagt. Ein niederländisches Gericht entschied, dass KLM seine Kunden durch die Behauptung, dass die verwendeten Kraftstoffe nachhaltig seien, in die Irre geführt habe. Und im April untersagte ein Gericht der deutschen Fluggesellschaft Eurowings, Flüge als CO2-neutral zu bewerben.

 

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