Mehr Wagen, Selbstorganisierte Aussenflächen von und für das Viertel schaffen!

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Heute eröffnen wir die ca. 10.000 m² grosse Fläche rund um das „Soul Kitchen“ neu. Kommt vorbei, lasst uns einander kennenlernen und diese Fläche gemeinsam bespielen. Seit Jahren schauen wir dabei zu, wie diese Fläche umzäunt brach liegt und sich vonseiten der Eigentümer*innen kein Interesse erkennen lässt, sie trotz ihrer kulturellen Vergangenheit für das Viertel wieder nutzbar zu machen.

 

Heute eröffnen wir die ca. 10.000 m² grosse Fläche rund um das „Soul Kitchen“ neu. Kommt vorbei, lasst uns einander kennenlernen und diese Fläche gemeinsam bespielen. Seit Jahren schauen wir dabei zu, wie diese Fläche umzäunt brach liegt und sich vonseiten der Eigentümer*innen kein Interesse erkennen lässt, sie trotz ihrer kulturellen Vergangenheit für das Viertel wieder nutzbar zu machen. Die politische Entscheidung, dem Projekt „Soul Village“ (2013) keine Chance zu geben und die dauerhafte Umzäunung des Geländes machen das seit Jahren sichtbar. Wir finden, nach all der Zeit ist heute ein guter Tag, neben dem demonstrieren für ein bezahlbares und lebenswertes Hamburg auch in eine konkrete Auseinandersetzung zu treten und eine Möglichkeit zu finden, die Fläche möglichst langfristig für Alle nutzbar zu halten. In den letzten Jahren hat die Stadt Hamburg immer wieder gezeigt, dass ein expliziter Unwille besteht unkommerzielle Nutzung auf städtischen Grundstücken zuzulassen. Deshalb haben wir uns heute dazu entschieden, Fakten zu schaffen. Wir verfolgen die aktuellen Debatten, um die Frage nach Enteignung in Berlin und halten es für folgerichtig, sich öffentlicher und verwahrloster Gelände nicht nur auf Papier zu nähern.

Diese Aktion hat nichts mit früheren Aktivitäten auf dem Gelände zu tun, wir möchten aber alle herzlich Grüssen die sich im Laufe der letzten Jahrzehnten für die Fläche eingesetzt haben und euch einladen, zu uns zu stossen und die alten Kämpfe unter neuen Bedingungen gemeinsam fortzusetzen. Es gab schon viele Gute Ideen dafür, was auf dem Gelände passieren könnte. Insbesondere das Konzept des „Soul Village“ dient uns hierbei als Bezug. Aber halt doch auch ein bisschen anders:

Wir möchten das riesige Gelände im groben in 3 Projekte teilen, die sich miteinander verweben und aufeinander Bezug nehmen sollen. Eine Veranstaltungsfläche für Kultur und Politik, ein grosser urbaner Garten und ein Wagenplatz.

 

Veranstaltungsfläche für Kultur und Politik

Es wird sich eine nach aussen offene Gruppe bilden, die auf dem Gelände Veranstaltungen durchführt und verwaltet. Dazu zählen zum Beispiel Info- und Diskussionsveranstaltungen über Konzerte bis hin zu Workshops. Es könnte ein Freilichttheater, Grillplätze zum begegnen, eine zusätzliche Freebox, vielleicht sogar einen selbstverwalteten Bootsanleger mit Kanus, Tanzveranstaltungen, Viertelcafe und ein Solarkino geben. Den Ideen sollen dabei keine Grenzen gesetzt sein. Hier bei soll auf die Bedürfnisse der Nachbar*innnenschaft und anderer Nutzenden Rücksicht genommen werden. Diese grosse Fläche bietet dabei die Möglichkeit den Bedürrfnissen nach umgestaltet zu werden und soll einen Raum schaffen für ein unkommerzielles und selbstorganisiertes Kultur- und Politikprogramm, zu dem sich möglichst viele Menschen eingeladen fühlen. Ziel ist es eine Stimmung zu erzeugen, die nicht unterscheidet zwischen Konsument*innen und Veranstalter*innen. Alle tragen gemeinsam Verantwortung und der Geldbeutel schafft nicht die Voraussetzung zur Teilhabe. Ein Ort an dem Menschen sich begegnen und kennenlernen, gemeinsam etwas auf die Beine stellen und neues ausprobieren.

 

Ein urbaner Garten

Menschen in Wilhelmsburg und woanders bauen sich Beete am Strassenrand und auf Balkonen, in Hinterhöfen und auf Kreisverkehren. Das Grossstadtleben weckt in vielen Menschen Sehnsucht, die Hände in Erde zu stecken, sich der Natur zu nähern und etwas konstruktives zu schaffen. Im Bezug auf die anwachsenden Proteste gegen Ökonomie und Klimaerwärmung, möchten auch wir in einer ökologisch und nachhaltig funktionierenden Stadt wohnen, in der Zwiebeln nicht nur aus dem Regal kommen und Kids wissen, dass Kartoffeln unter der Erde wachsen. Wir möchten einen kollektiven Garten ermöglichen, in dem grosse und kleine Menschen aufeinander treffen, blanke Erde bepflanzen und in Austausch treten über das eigene Potenzial, dem Klimawandel entgegen zu treten. Es gibt viele Möglichkeiten, wie so etwas in der schon an vielen Stellen in Hamburg bereits erprobten Praxis aussieht. Was genau hier entsteht, sollte ein fortlaufender Prozess derer sein, die hier ihren Bedürfnissen nachgrünen gehen. Mittelfristig könnte am Kanal eine Begrünung und Naturierung stattfinden, um eine Verbesserung der Wasserqualität zu erreichen.

  

Ein Wagenplatz für Wilhelmsburg

Viele Menschen, auch in diesem Viertel, wohnen aus idiellen oder auch pragmatischen Gründen in ausgebauten Lastwägen, Bauwägen oder ähnlichem. Jahrelang sind sie Randerscheinungen auf Wilhelmsburger Parkplätzen oder unsichtbar zwischen den LKW‘s der Hamburger Hafenindustrie. Oft ist dieses Leben gekoppelt an Repressalien und mangelnde sanitäre Versorgung. An vielen Orten gehört diese Lebensform aber sichtbar mit zum städtischen Erscheinungsbild. In Wilhelmsburg gibt es bisher keine (legale) Möglichkeit dafür. Dies wollen wir ändern. Wir streben an, mit etwa 20 Menschen auf einem Teil des Areals dauerhaft zu leben. Ausserdem sind Liegeplätze für Hausboote denkbar. Die dauerhaft anwesenden Menschen sollen dafür sorgen, dass es keine schmalen Öffnungszeiten oder dergleichen geben muss. Sie sollen sich für die anderen beiden Projekte mit Verantwortlich fühlen, um das Gelände langfristig zu einem Ort des Begegnens, Lernens und Wohlfühlens zu transformieren.

 

An die Sprinkenhof und die Stadt Hamburg

Eins ist klar: Wir sind hier und wir bleiben! Lasst ihr uns räumen, kommen wir wieder! Deshalb fordern wir die Stadt Hamburg und die Sprinkenhof Ag auf sich bei uns direkt zu melden um in Verhandlung zu treten. Wir sind auf der Telefonnummer 015252060331 rund um die Uhr zu erreichen. Wir sind an konstruktiven Lösungen interessiert!

 

An alle anderen kommt vorbei, werdet Teil dieses Prozesses, bringt eure Ideen ein!

Die Stadt gehört uns allen!

 

 

 

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