(B) Feuer gegen ThyssenKrupp, DB Schenker, Dr. House und Wisag – Kämpfe verbinden

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brennender wisag transporter

 

Wieder einmal stehen nicht diejenigen mit dem Rücken zur Wand, die es verdient haben. Die Politik gefällt sich in der Rolle des Moderators zwischen Padovicz und der Liebig34 und Padovicz gefällt sich in der Rolle als einflussreicher Großkapitalist, der ein paar aufsässige Mieter*innen und Besetzer*innen drangsaliert. Diejenigen, die im Friedrichshainer Nordkiez eine Keimzelle für ein besseres Leben sehen, stehen da wie immer. Hinter ihnen nichts als die Wand. Da ist keine starke, helfende Hand und auch kein Ausweg.

 

 

 

Wenn etwas dazugewonnen wurde in den letzten Jahren der Rebellion gegen die Stadt der Reichen, dann ist es nur der Mut, trotzdem zu kämpfen. Und die Zuversicht, dass die autonom Kämpfenden Seite an Seite mit vielen Anderen stehen, die in einer ähnlich miserablen Lage sind. Zum Beispiel Seite an Seite mit vielen Berliner Mieter*innen. Oder mit der Bevölkerung in Rojava. Wir alle haben die Wahl: Assimilierung oder Konspiration. Militärisch werden die Schweine so oder so immer gewinnen. Und die, die gewinnen, werden immer die Schweine sein. Deswegen ist unser Ziel auch kein militärische Sieg sondern die Zersetzung der Macht, die Subversion.

 

 

 

Die Idee, den Staat mit Gewalt zu bekämpfen und dabei Orte, Momente der Freiheit zu schaffen ist trotzdem Teil unserer Strategie. (Materieller) Schaden ist notwendig, als Schrecken im Häuserkampf, für die Unruhe in den staatlichen Territorien. Es ist jedoch eine besondere Herausforderung, dass der vielschichtige soziale Krieg nicht in eine einfache militärische Auseinandersetzung zweier Lager transformiert wird. So wie der türkische Soldat ein Prolet sein kann, kann die Hausbesetzerin einen deutschen Pass besitzen. Darum ist unsere Parole immer noch „Krieg dem Krieg“!

 

 

 

Doch was spielt das für eine Rolle? Wir agieren nicht als militärischer Arm der Liebig34 oder der YPG/YPJ. Wir sind keine Dienstleistung, abrufbar in einem Moment der Enge. Wir verbünden uns mit denjenigen, bei denen wir den gleichen Hass, den gleichen Drang nach Zerstörung des Bestehenden, den gleichen unbändigen Wunsch nach einem würdevolleren Leben für die Menschen verspüren. Oder mit denjenigen, die uns die Hoffnung geben, dass doch nicht jegliche Menschheit verrottet ist, die plötzlich den Glanz der ganz persönlichen Rebellion gegen die tägliche Unterdrückung in den Augen blitzen lassen, vollkommen unerwartet. Statt den Aufbau einer Gegenmacht und Militarismus befürworten wir den wahrhaft revolutionären, geduldigen Charakter, der den Aufstand und die Rebellion verinnerlicht und alltäglich praktiziert. Daher sehen wir das Einstimmen militanter Gruppen in Kampagnenpolitik als kritisch, falls diese grundlos wieder auslaufen und nicht Basis weitergehender kontinuierlicher Praxis sind, so wie es bei Fight4Afrin der Fall war, während in Kurdistan die Gefechte täglich weitergehen.

 

 

 

Wir stehen für den fortdauernden Angriff auf die Feinde der Freiheit, unabhängig von militärischen Logiken wie einer Mäßigung der Türkei durch die Anwesenheit der US Truppen oder runden Tischen der Politik. Unsere volle Solidarität gilt den Menschen in Rojava. Danach erst kommt die kritische Solidarität für die YPG/YPJ als Schutzmacht dieser Menschen, deren Legitimität wir weder anzuzweifeln noch zu untermauern wagen, deren hehre Ziele wir jedoch für glaubhaft halten. Genauso wenig wie die militärischen Kampagnen in Kurdistan berühren die Verhandlungen der Liebig 34 mit Padovicz oder Florian Schmidt die Ausrichtung unserer Angriffe.

 

 

 

Mit einem Brandanschlag auf einen Transporter der Fahrzeugflottevon Dr. House am 16. Januar 2019 in Pankow unterbreiten wir den Vorschlag, den Kampf gegen Padovicz durch massive Angriffe auf sein Firmenkonsortium und sein Eigentum zu verschärfen. Die Aktionen sollten sich dabei in erster Linie auf den Kampf im Friedrichshainer Nordkiez und in der Rummelsburger Bucht beziehen, um nicht die diversen Auseinandersetzungen von Hausgemeinschaften mit Padovicz ungefragt zu vereinnahmen. Bei Angriffen auf die Liebig34 befürworten wir Reaktionen mit erheblichem Sachschaden. Padovicz und Schmidt sollen sich an uns die Zähne ausbeißen!

 

 

 

Mit Brandanschlägen auf je ein Fahrzeug von ThyssenKrupp (14. Januar Prenzlauer Berg), DB Schenker (15. Januar Lichtenberg) und Wisag (21. Januar Lichtenberg) rufen wir dazu auf, sich durch Bezugnahme zwischen den verschiedenen globalen sozialen Kämpfen gegenseitig zu stärken und nicht in vermeintlichen Teilbereichen stecken zu bleiben. ThyssenKrupp und DB Schenker wurden als Profiteure der türkischen Aggression in Rojava getroffen, die Sicherheitsfirma Wisag ist an der Vertreibung von Obdachlosen in der Rummelsburger Bucht zu Gunsten der Investitionen von Padovicz dort beteiligt.

 

 

 

Die Phrase der Solidarität und des gemeinsamen Kampfes wird nur dann praktisch, wenn sie sich auch in der Radikalität unserer Brüche mit den herrschenden Verhältnissen ausdrückt. Die autoritären Regime sollen den Zorn der Menschen fürchten, die Eliten Angst vor unseren Straßen haben, ihre Bullen und Materialien in Flammen aufgehen!

 

 

 

Kämpfe verbinden!

 

Padovicz, Schmidt und Bullen raus aus unseren Straßen!

 

Solidarität mit Rojava!

 

Orte der Freiheit schaffen und gemeinsam verteidigen!

 

 

 

Autonome Gruppen – Zelle „Soledad Casilda Hernáez Vargas

 

 

 

 

 

 

 

P.S.:

 

So geht eine Woche der Brände in Berlin zu Ende. Außer den vier zuvor genannten, zu denen wir uns ausschließlich bekennen, brannte es auch gestern beim Ordnungsamt in Neukölln. Nach den Übergriffen der letzten Tage gegen Obdachlose und den Razzien gegen als Clanmitglieder stigmatisierte und zur Jagd freigegebenen Menschen finden wir das Feuer aber genau die passende Antwort.

 

 

 

 

 

 

 

Pressemeldungen:

 

 

 

21.01.2019

 

Zwei Fahrzeuge in Lichtenberg in Flammen

 

Berlin (dpa/bb) - Nach dem Brand zweier Fahrzeuge im Bezirk Lichtenberg hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Am frühen Montagmorgen standen ein Auto in der Schulze-Boysen-Straße und ein Transporter einer Sicherheitsfirma in der Rudolf-Seiffert-Straße in Flammen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Feuerwehr konnte beide Brände löschen. Die beiden Fahrzeuge wurden allerdings zerstört, daneben geparkte Autos durch die Flammen beschädigt.

 

Eine politische Tat könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es weiter. Aus ermittlungstaktischen Gründen konnte die Polizei jedoch keine näheren Angaben zu den Haltern der Fahrzeuge machen. Wenige Stunde zuvor brannten neun Fahrzeuge des Neuköllner Ordnungsamtes in der Juliusstraße. Zusammenhänge zwischen dieser und den Taten in Lichtenberg seien nicht erkennbar, sagte ein Polizeisprecher.

 

 

 

 

 

16.01.2019

 

Brennender Transporter: Polizei vermutet Brandstiftung

 

In Pankow brannte in der Nacht zu Mittwoch ein Kleintransporter. Es könnte ein politisches Motiv hinter der Tat stecken.

 

Berlin. In Pankow hat in der Nacht zu Mittwoch ein Kleintransporter gebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Es wird geprüft, ob ein politisches Motiv hinter der Tat stecken könnte, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt.

 

Ein Taxifahrer hatte in der Tiroler Straße am frühen Morgen Feuer an dem Transporter bemerkt. Alarmierte Einsatzkräfte der Feuerwehr bekamen den Brand schnell unter Kontrolle. Anfangs hatten die zuerst eingetroffenen Polizisten den Brand bekämpft. Verletzt wurde niemand.

 

 

 

 

 

15.01.2019

 

Feuerschein an Lkw bemerkt

 

Heute früh brannte es an einem Lkw in Alt-Hohenschönhausen. Ein Anwohner bemerkte gegen 3.25 Uhr einen Feuerschein an dem Fahrzeug, das an der Kreuzung Heldburger Straße Ecke Arendsweg geparkt war, und alarmierte Polizei sowie Feuerwehr. Brandbekämpfer löschten die Flammen. Der Laster eines Transport- und Logistikunternehmens wurde leicht beschädigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin prüft zur Brandstiftung das Vorliegen einer politischen Motivation.

 

 

 

14.01.2019

 

Transporter brannte

 

In der vergangenen Nacht hat ein Transporter in Prenzlauer Berg gebrannt. Eine Anwohnerin der Einsteinstraße hörte kurz vor 3 Uhr zunächst einen lauten Knall und entdeckte dann Flammen an dem geparkten Fahrzeug eines Industriekonzerns. Alarmierte Feuerwehrleute löschten den Brand. Zwei neben dem Transporter geparkte Autos, ein Peugeot und ein Opel, wurden beschädigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin führt die Ermittlungen.

 

 

 

 

 

 

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