Solidatität mit den Verletzten und dem Hanseat
Heute, den 09.09.2018, sind wir aus dem oben genannten Anlass durch Salzwedel gelaufen. Wir waren über 80 Menschen und sind sehr zufrieden über den Verlauf der Demo, die unterschiedlichste Reaktionen hervorrief. Von Zustimmung, bis hin zu Unverständnis, gab es wieder einmal alles.
Redebeitrag:
"Aus Solidarität mit den Verletzten und dem Hanseat haben wir uns heute hier, spontan versammelt.
In der Nacht vom Freitag, dem 07. September, zum Samstag haben mehrere vermummte Nazis das soziokulturelle Zentrum Hanseat überfallen und dabei mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt. Eine betroffene Person wurde beim Verlassen des Hanseats zu Fall gebracht und als er am Boden lag mit einem Baseball-Schläger auf den Hinterkopf geschlagen. Für uns ist das versuchter Totschlag.
Beim Hanseat sind mehrere Scheiben zu Bruch gegangen und auch das Kim Hubert blieb wieder nicht verschont.
Diese Gewalttat steht in direktem Zusammenhang mit dem Überfall auf einen Menschen im City Club aus rassistischen Motiven. Dort haben in der Nacht zum 26. August mindestens 10 vermummte Rechte, zum Teil aus dem City Club kommend, den Menschen krankenhausreif geprügelt, sodass er stationär behandelt werden musste.
Obwohl der Polizei bekannt war, dass bei dem Überfall stadtbekannte Nazis, z. B. Fabian M., beteiligt waren, gibt es natürlich erst mal keinen politisch motivierten Hintergrund.
Ohne jetzt weiter auf Nazi-Sprühereien, Pöbeleien und die alltägliche Bedrohung einzugehen.
Dagegen steht eine Pressekonferenz vom 07. August, die der Landrat Ziche, die Bürgermeisterin Blümel und der Revierleiter Heutig gegeben haben um auf den offenen Brief der Kampagne „Salzwedel Augen Auf!“ zu reagieren, in dem die Zustände in Salzwedel kritisch benannt wurden. Sie halten den Brief für rufschädigend, leugnen eine rechte Szene, zweifeln den Überfall auf das Autonome Zentrum Kim Hubert an und behaupten, Salzwedel wäre kein Ort für Rechte. Sie üssen aber in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinweisen, dass es natürlich Linksextreme in der Stadt gibt - allerdings aus dem Wendland gesteuert.
Die Gefahr ist wirklich nicht zu unterschätzen.
Wir fordern:
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Sich vor die Opfer rechter Gewalt zu stellen
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Rechte Gewalt als solche zu benennen
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Endlich die Verbindung von Naziszene und AfD zu thematisieren (z.B. Marvin J. ist in der Jugendorganisation der AfD und war mutmaßlich bei dem Überfall auf das Hanseat beteiligt)
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Antifaschismus zu unterstützen, statt zu kriminalisieren (Extremismus-Klausel)
Wir lassen uns nicht einschüchtern und wir werden weiterhin auf rechte Gewalt und organisierte Nazis hinweisen, egal ob sie sich auf der Straße zusammenrotten, Menschen angreifen und/oder sich in der AfD verstecken, wie in Chemnitz.
Unsere Antwort kann nur sein: „Alle zusammen gegen den Faschismus“!
[Autonomes Zentrum Kim Hubert]"