Erdogan versenken!

Regionen: 

Am 28. Und 29 September wird Erdogan Berlin besuchen. Dieser Besuch ist für ihn, für seine Komplizen bei der EU und der NATO und für die Völker der Türkei und Kurdistans von großer Bedeutung.

Erdogan bedeutet:

  • Massenrepression gegen die Völker der Türkei, gegen Progressive, RevolutionärInnen, GewerkschafterInnen, AktivistInnen von nationalen Minderheiten, Frauenkämpferinnen, etc.
  • direkte und massive Unterstützung der schlimmsten islamistischen Banden im syrischen Bürgerkrieg.
  • Unterstützung der feudalen und reaktionären kurdischen Kräfte (vor allem im irakischen Kurdistan).
  • direkte militärische Aggression gegen Rojava wie z.B. beim Einfall der türkischen Armee in den Kanton Afrin, der daraufhin islamistischen Milizen (die aus dem Islamischen Staat hervorgingen) übergeben wurde, die die Bevölkerung terrorisieren, erpressen und massakrieren.
  • wachsende militärische Präsenz in der Region Kandil im irakischen Kurdistan, mit Drohnen und Kriegsjets, die von den USA geliefert wurden
  • ein neuerliches Aufkommen und eine Entwicklung von AKP-Milizen bei Exil-TürkInnen in Europa, mit denen den Gemeinschaften reaktionäre, patriarchale und chauvinistische Positionen eingetrichtert werden sollen und die bis zu antikurdischen Pogromen führen
  • unzählige rechtliche Schritte (internationale Haftbefehle, Aufträge an Interpol, Abschiebungsbegehren), die auf die Opposition in Europa zielen, sowie die weltweite Entsendung von Todesschwadronen, um Oppositionelle zu ermorden
  • eine der brutalsten Fraktionen in diesem reaktionären, chauvinistischen und kriegslüsternen Sumpf der europäischen Länder und der USA.

Die Existenz von Rojava im Norden Syriens, sorgt für soziale Gerechtigkeit, berücksichtigt nationale und religiöse Minderheiten, bietet einen Rahmen für die Selbstbefreiung der Frauen und ist damit ein Lichtblick im Mittleren Osten, der in der tiefsten Dunkelheit durch Militärdiktaturen, feudalistischen oder religiösen Regimes steckt.

Diese positive Erfahrung muss verteidigt werden!
Seit dem Sieg über das Kalifat des IS, stellt Erdogan die grösste Bedrohung für Rojava dar.

In der Türkei besteht der Widerstand weiter, trotz Massenverhaftungen und Verboten von Massenorganisationen oder kritischer Medien. Und dieser muss auch weiter unterstützt werden.
Vom Widerstand der Kurden, zu den Kämpfen der entlassenen LehrerInnen, den Demonstrierenden der LGBT*-Community unter dem Prügel der Polizei, zu den revolutionären Guerillas in Dersim, all diese Formen von Widerstand erkennen Erdogan als ihren Hauptfeind.

Daher muss der Besuch von Erdogan im September in Berlin ihm und allen anderen vermiest werden.
Seine Komplizen, also alle Staaten, Unternehmen und internationalen Organisationen, die Profit aus seiner Diktatur ziehen z.B. durch die Übereinkommen über Flüchtlinge, Waffenlieferverträge oder der transanatolischen Pipeline zwischen Baku und Italien, müssen an den Pranger gestellt und bekämpft werden. Wir dürfen nicht erst erneute Massaker abwarten!

Die Rote Hilfe International ruft auf, sich den Berliner Mobilisierungen gegen den Besuch von Erdogan anzuschliessen.
Wenn ihr nicht nach Berlin kommen könnt, dann nehmt die beiden Tage zum Anlass, um auf lokaler Ebene gegen Erdogan, den Krieg in Kurdistan und gegen seine Repression ein Zeichen zu setzen.
Vermiesen wir gemeinsam den Besuch von Erdogan.

Solidarität mit den Völkern der Türkei und Kurdistans!
Alle gegen Erdogan am 28.-29. September!

Rote Hilfe International
Brüssel-Zürich, 10. August 2018

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Wenige Tage vor dem Treffen mit AKP/MHP Anfuehrer Erdogan findet ein informelles Treffen von Regierenden in der EU in Oesterreich statt.

"Am 20. September 2018 soll in Salzburg im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ein informelles Treffen der Staats- und Regierungschef_innen stattfinden. Als zentrale Themen sind unter dem Motto „ein Europa, das schützt“ die sogenannte „innere Sicherheit“, der sogenannte „Schutz“ der EU-Außengrenzen und die sogenannte „Cybersicherheit“ gesetzt. Diese begriffliche Schönfärberei kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein Gipfel der Herrschaft stattfinden soll: ein Haufen Arschgeigen wird in einem pseudo-demokratischen Spektakel über repressive Maßnahmen entscheiden, die ihre Position im Ringen um wirtschaftliche und militärische Macht verbessert, zu unseren Lasten. „Innere Sicherheit“ heißt Aufrüstung derer, die uns einsperren und bespitzeln. „Schutz der EU-Außengrenzen“ ist die bewaffnete Abwehr von Flüchtenden und Migrant_innen. „Cybersicherheit“ bedeutet digitale Kontrolle über unsere Daten und unser Handeln."

 

aehnlich wie zu G20 wir es (un]sicherheitszonen geben.

 

siehe auch https://nos20.blackblogs.org/call-aufruf/deutsch/