Bure ist überall – Solidarität kennt keine Grenzen
Am Samstagvormittag haben wir – ca. 50 Menschen aus dem Wendland und der Altmark – uns in Lüchow spontan versammelt, um unserer Solidarität mit dem Widerstand im französischen Bure Ausdruck zu verleihen. Vehement erklärten wir unseren Unwillen gegenüber den Hausdurchsuchungen und Ingewahrsamm-Nahmen am Mittwochfrüh.
Am Samstagvormittag haben wir – ca. 50 Menschen aus dem Wendland und der Altmark – uns in Lüchow spontan versammelt, um unserer Solidarität mit dem Widerstand im französischen Bure Ausdruck zu verleihen. Vehement erklärten wir unseren Unwillen gegenüber den Hausdurchsuchungen und Ingewahrsamm-Nahmen am Mittwochfrüh.
In der Region rund um das Atomendlager in Frankreich, zudem schon bald der erste strahlende Müll über Schienen transportiert werden soll, stürmten die Bullen mehrere Häuse, Projekte und Höfe. In Paris wurde zeitgleich der Anwalt der Bewegung arrestiert und seine Kanzlei durchsucht! Die Repression richtet sich auch gegen Legal-Strukturen, zielt jedoch auf das widerständige Leben insgesamt ab. Denn in die Dörfer rund um Bure ziehen immer mehr Menschen und gründen Projekte und WGs. Die Demo, die am vergangenen Sonnabend in Bar-Le-Duc stattfand („Ein Tag gegen den nuklearen Müll“), kann als ein starkes Zeichen für ein Erstarken einer breiten Bewegung gewertet werden. Der Widerstand „droht“ sich zu verfestigen. Der Atomstaat versucht dies durch eine Militarisierung der gesamten Region zu verhindern: Besatzung, Überwachung, Kontrollen, Hausdurchsuchungen und abstruse Verurteilungen gehören mindestens seit der Räumung des besetzten Waldes auf der Endlagerbaustelle im Februar zum Alltag.
Auch erneute Vorwürfe im Zusammenhang mit den G20-Protesten in Hamburg 2017 dienten als Begründung für die Polizeimaßnahmen am Mittwoch. Beamte der Soko „Black Block“ waren erneut vor Ort, nicht nur bei den Durchsuchungen, auch auf der Demo am Samstag in Bar-Le-Duc.
Wir wollen uns davon durchaus nicht einschüchtern lassen, und die Zeichen dafür stehen nicht schlecht, dass wir und die Leute in Bure das auch schaffen werden. Aber wir sagen ganz klar, dass es weiterhin zunehmend mehr Unterstützung für den Kampf in Bure braucht. Noch ist nichts entschieden. Und also taten wir das Mindeste und zogen kreuz und quer durch unsere Stadt, und machten auf die Situation aufmerksam. Wir lauschten den Redebeiträgen zur Situation in Bure:
- den Entwicklungen am künftigen atomaren Endlager CIGEO
- dem Stand der Bewegung
- den Reiseberichten von der großartigen Demo in Bar-Le-Duc (Regionalhauptstadt) am vergangenen Samstag
- den erneuten Repressionsschlägen am Mittwoch
- und vor allem zu der Frage, wie Solidarität praktisch werden kann. Denn die Parallelen zwischen der „alten“ Widerstandsbewegung in Gorleben (Wendland) und der „neuen“ in Bure sind präsent! Es gilt für uns alle auszuformen, wie wir uns konkreter verbinden können.
Wir gedachten auch Francis Althoff, Freund und langjähriger Mitstreiter im Gorleben-Widerstand, der letzte Woche verstarb. Er selbst redete einst auf der Anti-Atom-Demo in Bar-Le-Duc vor 25 Jahren. Auch in seinem Sinne werden wir weiter für das Leben – für die Ergreifung des eigenen Lebens - und gegen die zerstörerischen und verbrecherischen Machenschaften der Atomlobby kämpfen.
Musik wurde gehört und Sprechchöre skandiert:
„Kein Endlager – nirgendwo. Bure und Gorleben ins Klo!“
„Gegen die Zerstörung dieser Welt, unser Widerstand zusammenhält“
„Bure ist überall – bringt den Atomstaat zu Fall!“
„ANDRA degage – Resistance et Sabotage“
„Das kennen wir doch schon – zusammen gegen Repression!“
Auch die Freiheit aller Gefangenen wurde gefordert.
Wo gibt es eine sicheres Endlager? NIRGENDWO !
Wir wollen kein... ATOMKLO
Sicher ist nur... DAS RISIKO
Grenzenlose Solidarität – HEY HO, LET'S GO !
Solidarische Grüße von dem einen zum anderen unruhigen Hinterland.