Sabotage am Vortrag von Dr. Hiesinger (ThyssenKrupp) in Halle (Saale) am 8. Mai

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Die Ignoranz und Arroganz der Martin-Luther-Universität mit militaristischen Firmen, wie der ThyssenKrupp AG, zu kooperieren, verstehen wir als Angriff auf die humanistischen Werte! Weshalb dem Vortrag Dr. Hiesingers eine autonome Aktion voraus ging, bei der er und seine Begleiter*innen mit kunst Blut besudelt wurden.

 

!!!DEN KRIEG SABOTIEREN WO ER BEGINNT!!!

 

 

Die Martin-Luther-Universität veranstaltete am 8. Mai 2018 – dem Tag der Befreiung vom Faschismus – die 46. Halleschen

Wirtschaftsgespräche unter dem Titel „Der globale Wandel und seine Bedeutung für einen globalen Industriekonzern“. Die

Universität sah kein Problem darin den Vortrag von dem Vorsitzenden des Vorstandes der ThyssenKrupp AG Dr. Heinrich

Hiesinger halten zu lassen. Auch die Veranstaltung im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen stattfinden zu lassen –

einem historischen Waisenhaus – scheint aus Sicht der Uni nicht moralisch fragwürdig.

 

Die ThyssenKrupp AG stellt unter anderem atomar-bewaffnungsfähige U-Boote für die Marine

Argentiniens, Brasiliens, Chiles, Ecuadors, Perus, Venezuelas, Griechenlands, der Türkei, Indiens, Indonesiens, Südkoreas,

Israels und Südafrikas, her. Israel kauft vier Korvetten von dem Essener Konzern ThyssenKrupp. Der Bau wurde unlängst

begonnen (stand 7.2.2018). Der Deal steht unter massivem Korruptionsverdacht, wie der NDR berichtet. Nach Medienberichten

hat die Bundesregierung dem Verkauf von drei U-Booten der Thyssen-Krupp-Werft an Israel trotz des Korruptionsverdachts

doch zugestimmt – und sie unterstützt den Deal auch finanziell. Bei der Staatshilfe gehe es um maximal 540 Millionen Euro, also

30 Prozent des Geschäftsumfangs. Einem Bericht des NDR (12.2.2015) zufolge darf ThyssenKrupp Marine Systems zwei

weitere U-Boote für Ägypten bauen. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) habe die Genehmigung

dafür erteilt. Zwar gewähre die Genehmigung für den Bau noch einen Rechtsanspruch auf eine spätere Ausfuhr, der

U-Boot-#Export stelle jedoch für Gabriel kein Problem dar. Vielmehr seien, wie er gegenüber dem NDR erklärte, die

Werftindustrie und der U-Bootbau auf der HDW-Werft von ThyssenKrupp ein wichtiges Stück Kerntechnolgie Deutschlands, die

erhalten bleiben müsse. Daher wolle Gabriel auch das das Zustandekommen des U-Boot-Geschäfts in Milliardenhöhe mit

Australien unterstützen. Laut einem Artikel der Rheinischen Post hat die Staatsanwaltschaft Bremen am 14. Juni 2016 die

Zentrale von ThyssenKrupp in Essen durchsucht. Der Grund dafür seien mögliche Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang

mit Waffengeschäften mit der Türkei. Konkret gehe es um den Verdacht, dass das Bremer Rüstungsunternehmen Atlas

Elektronik, ein Gemeinschaftsunternehmen von ThyssenKrupp und Airbus, zwischen 1998 und 2014 türkische Militärs

bestochen haben könnte, um Aufträge zu erhalten. Über die Tochterfirma „ThyssenKrupp Matirials Turkey“, mit Sitz in der Türkei,

welche für die türkisch Industrie und damit auch für die Waffenindustrie produziert, steht das Unternehmen in direkten

logistischen Zusammenhang mit der militärischen Offensive der Türkei in Nordsyrien. Damit unterstützt und fördert die Firma die

kriegerische Aufrüstung eines weiteren Staates der sich zum Totalitarismus bewegt. Über den Ausnahmezustand werden

Meinungs- und Versammlungsfreiheit, als auch der Minderheitenschutz ausgehebelt (kein Staat hat derzeit so viele

Journalist*innen in Haft). Spätestens während der Gezi-Park Proteste 2013 zeigten Erdogan und sein Regime zum ersten Mal

ihr wahres Gesicht. Gegner*innen seiner autoritären Machtausübung, werden unterdrückt, eingeknastet,vertrieben oder

ermordet. Dies zeigt sich im Umgang Erdogans mit der so genannten „Kurdenfrage“. Nachdem zuerst ein Dialog und

Friedensverhandlungen geführt wurden, entschied sich Erdogan doch für die mörderische Praxis des militärischen Kampfes

gegen die Autonomiebestrebungen der Kurden. Ob in der Türkei oder außerhalb. Unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung

begeht die Türkei Menschenrechtsverletzungen und bombardiert die kurdischen Autonomieregionen in Nordsyrien. Jene die es

erfolgreich schafften den Einfluss des IS aus der Region zu verdrängen und basisdemokratische Strukturen aufbauten.

 

Die Ignoranz und Arroganz der Martin-Luther-Universität mit militaristischen Firmen, wie der ThyssenKrupp AG, zu kooperieren,

verstehen wir als Angriff auf die humanistischen Werte! Und der grausame und zynische Witz dabei ist, dass die Krupp AG

weiter für faschistische Regime Waffen produziert, ob in der dunklen Zeit des deutschen Nationalsozialismus , oder heute indem

Erdogans Türkei mit Mordinstrumenten versorgt wird.

Diese Aktion ist Sand im Getriebe der deutschen Waffenindustrie! Gegen jede Kooperation mit faschistischen Regimen!

Für die Zerlegung aller Staaten!

In Solidarität mit den kurdischen Autonomieregionen!

Eine andere Welt ist möglich! Empört Euch!

Der Untergrund!

Anonym
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