[S]: Infopost #1: 1. Mai-Mobilisierung Stuttgart

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Am 1. April wurde in Stuttgart mit einem kulturellen Programm im Linken Zentrum Lilo Herrmann die Mobilisierungsphase zum revolutionären 1. Mai eingeläutet. Außerdem sind seit diesem Wochenende die Printmaterialen verfügbar.

Seine historische Bedeutung als Kampftag der ArbeiterInnen erlangte der 1. Mai schon 1886. In den ersten Tagen des Mais 1886 kämpften in Chicago 400 000 ArbeiterInnen während eines Generalstreiks und blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei um den 8-Stunden-Tag. Seit über 120 Jahren ist der 1. Mai jetzt schon der internationale Kampftag der ArbeiterInnenklasse. Millionen organisierte und unorganisierte ArbeiterInnen, Linke und RevolutionärInnen gehen an diesem Tag auf die Straße, um gegen das unterdrückerische kapitalistische System und für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen.

In Stuttgart gibt es seit vierzehn Jahren eine Initiative, die gemeinsam zum internationalen ArbeiterInnenkampftag revolutionäre Aktivitäten organisiert. Am 1. Mai führen wir die verschiedenen Abwehrkämpfe zusammen und gehen gemeinsam für die Umwälzung der Verhältnisse auf die Straße.

Mit diesem ersten Infopost informieren wir über Aktionen im Vorfeld des revolutionären 1. Mai in Stuttgart – und natürlich über das Geschehen am Tag selbst.

Heraus zum revolutionären 1. Mai 2018!

 

Weitere Infos:

Blog der Initiative zum 1. Mai

red.act – Revolutionäres Infoportal auf Facebook

Linkes Zentrum Lilo Herrmann

 

Termine:

12. April – Streik Soziales, Erziehung und öffentlicher Dienst Ab 10 Uhr | Gewerkschaftshaus | Streik – Kundgebung

Ab 11Uhr | Streik – Demo

28. April – Kundgebung und Stadtralley

Ab 13 Uhr | Schlossplatz

1. Mai – Internationaler ArbeiterInnenkampftag

Ab 9 Uhr | Marienplatz | Antikapitalistischer Block auf der DGB – Demo

Ab 11:30 Uhr | Schlossplatz | Revolutionäre 1. Mai Demo

Ab 14 Uhr | Linkes Zentrum Lilo Herrmann | Internationalistisches Fest: T-Killas, Einheizfront, Liedermacher Tobias Thiele, antimilitaristisches Theater, veganes Essen und Infostände

 

Aufruf:

 

Verantwortung übernehmen: Rechtsruck zurückschlagen. Kriege sabotieren. Kapitalismus abschaffen!

Im Frühjahr 2018 ist es um die Situation auf dieser Welt nicht gut bestellt. Die Konfrontation zwischen den globalen Machtblöcken hat sich verschärft, die Kriegsgefahr nimmt zu. Es geht dabei um die Erweiterung von Herrschaftssphären, wirtschaftliche Interessen oder den Zugang zu Rohstoffen.

Die Auswirkungen dieser Konflikte machen viele der Menschen aus dem globalen Süden zu Geflüchteten, die innerhalb ihrer Region oder in Nachbarländer fliehen, oder auch durch viele Länder irren müssen – bevor sie einen Weg nach Europa finden. Falls ihnen dieser nicht versperrt wird und sie die oft lebensgefährlichen Passagen überleben.

Auch die BRD mischt in diesem schmutzigen Spiel kräftig mit, für ihre Profite gehen die Klasse der Ausbeuter und ihre politischen Handlanger über Leichen. So ist für die nächsten Jahre beispielsweise eine Verdopplung der Rüstungsausgaben geplant – während für soziale Bereiche angeblich kein Geld da sein soll. Besonders hart gespart wird bei den Ausgaben für die Geflüchteten. Ihnen bleibt oft weniger als das Existenzminimum. Zusätzlich sind sie mit rassistischen Sondergesetzen konfrontiert, die weiter nahezu täglich verschärft werden. Tonangebend sind hier die rechten Hardliner von der AfD. Sie treffen in den restlichen bürgerlichen Parteien teils auf Funktionäre, die nur auf die rechten Stichwortgeber warteten und treiben die anderen Parteien vor sich her. Der steigende gesellschaftliche Einfluss von Rassisten, Nationalisten und sogenannten Rechtspopulisten ist dabei kein deutsches Phänomen. Fast in ganz Europa sind sie auf dem Vormarsch – zuletzt konnten sie in Österreich eine Beteiligung an der Bundesregierung ergattern. Seit den letzten Bundestagswahlen, sitzt auch die AfD mit über 12 % im deutschen Bundestag.

Das ist eine reale Gefahr, zeigt aber letztlich vor allem, dass der bürgerliche Politikbetrieb in einer Krise ist. Die Farbenspiele und das Kaspereletheater seit den letzten Wahlen unterstreichen die Austauschbarkeit dieser ähnlich neoliberalen Parteien. Ob Konservative mit Sozialdemokraten oder Gelb mit Grün und Schwarz – auf unsere Situation wirkt sich das höchstens in Nuancen aus.

Arbeitshetze, Stress in Uni und Schule, ständige Erreichbarkeit und unsichere Arbeitsverhältnisse prägen unseren Alltag. Die logische Konsequenz ihrer Politik ist Altersarmut für millionen Menschen. Eine bezahlbare Wohnung zu finden grenzt in dieser Stadt an ein Wunder – während die Bonzen vom Killesberg kaum wissen, wohin mit dem Geld. Dass die soziale Ungerechtigkeit wächst, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft, ist nicht weiter zu übersehen.

All diese Übel sind auf ein und die selbe Ursache zurück zu führen: das wirtschaftliche System in dem wir wohl oder übel noch leben müssen – der Kapitalismus. In diesem System geht es nicht anders als “Ellenbogen raus” und “alle gegen alle” – um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen. Deshalb stehen wir für einen radikalen Bruch mit diesem System. Wir wollen uns diese unzumutbaren Zustände nicht länger gefallen lassen. Wir übernehmen also Verantwortung und kämpfen gegen den Kapitalismus der uns nichts mehr bieten kann. Gegen seinen Rechtsruck und seine Kriege, für eine bessere Welt von morgen und übermorgen.

200 Jahre nach dem Geburtstag von Karl Marx und einem Jahrhundert voller Kämpfe, Siege und Niederlagen ist die Erkenntnis, dass nur die Klasse der Lohnabhängigen ein objektives Interesse daran hat, den Kapitalismus zu überwinden, aktueller denn je. Auch heute sind Klassenkampf und internationale Soliarität, die revolutionäre Perspektive für die es sich lohnt einzustehen!

Auch – und gerade – am Ersten Mai 2018 werden wir dafür lautstark und entschlossen auf die Straße gehen. Der Erste Mai ist unser Tag – und es ist höchste Zeit zu handeln.

Auch dieses Jahr werden wir uns zunächst dem antikapitalistischen Block auf der Demo des Gewerkschaftsbundes anschließen, bevor wir mir der Revolutionären Ersten Mai Demo beginnen. Ausklingen wird der Tag bei kühlen Geränken, leckerem Essen mit Kulturprogramm und Straßenfest rund um das Linke Zentrum Lilo Herrmann.

 

 

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Ergänzungen

... gibt es Revolutionäre Demos am ArbeiterInnenkampftag.

In Berlin heißt es Flagge zeigen gegen das PKK-Verbot: https://1mai.blackblogs.org

Viele kurdische Fahnen sollen dort ab 18 Uhr in Kreuzberg geschwenkt werden.

Bilder: 

ich dachte es wird auch einnen Anarchistischen Block geben? schade es es nicht erwähnt wird.

Übrigens wird es dieses Jahr ebenfalls erstmals einen der Demo zugehörigen israelsolidarischen Block geben. Neben der längst überfälligen Kritik an Antisemitismus und regressivem Antikapitalismus in linken Strukturen in Stuttgart und ganz Baden-Württemberg, die dort geäußert werden wird, soll dieser Block ein Zeichen dafür sein, dass die Linke Bewegung in Stuttgart auch fortschrittliche und emanzipatorische Strukturen und Kräfte hervorbringen kann und nicht ausschließlich in den 70er-Jahren hängengeblieben ist.

 

Hinein in den israelsolidarischen Block!

Keine Demo, keine Stadt und kein Frieden den Antisemiten.