Berlin: über 200 bei Kundgebung gegen Polizeigewalt und Mord an schwarze Menschen in Brasiliens Favelas

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Vor ein paar Tagen wurde in Brasilien/Rio de Janero die linkssozialistische und schwarze Feministin ("Black Feminist") Marielle Franco ermordet, die korrupte Militärpolizei unter der rechten brasilianischen Regierung steht unter Verdacht. Zehntausende demonstrierten dieses Wochenende in Brasilien, weltweit gibt es Protestkundgebungen. Auch in Berlin fand heute am Tag der politischen Gefangenen - 18.03.2018 - eine Kundgebung in Gedenken an die Queer- & Favella-Menschenrechtsaktivistin und gegen die Morde an junge afrobrasilianische Menschen in den Favelas statt.

Aufgerufen hatte das "Comitê de Solidariedade pela Libertação de Rafael Braga - Berlim", welches sich für die Freiheit des zu Unrecht in Brasilien zu 11 Jahren Knast verurteilten Rafael Braga einsetzt.

Unter dem Motto "Berlim contra o genocídio do povo negro! Marielle Franco PRESENTE!" - "Berlin gegen den Genozid an mittellose Schwarze! Marielle Franco PRESENTE!" beteiligten sich über 200 Menschen an der Kundgebung am May-Ayim-Ufer (benannt nach einer afrikanischen antikolonialen Aktivistin) in Kreuzberg, davon viele aus der brasilianischen Community.

Nach dem Mord an Marielle Franco und ihrem Fahrer wurden Kugeln von typischen Polizeiwaffen gefunden. Marielle hatte zuvor bei Morden an schwarzen Jugendlichen Teile der brasilianischen Militärpolizei als Täter der Morde und als treibende Kraft brutaler Mafia-Gangs ausfindig gemacht und war als Stadträtin im Vorstand der Menschenrechtskomission zur Überwachung der Militärintervention in den Favellas.

Alle Indizien zeigen, dass sie nun einem Attentatskomplott der Militärpolizei und der rechten brasilianischen Regierung zum Opfer gefallen sein muss.

Weitere Fotos: AlKassem/ auf Twitter.

 

 

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