500 Jahre Antisemitismus

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In der Nacht auf den 31.10.2017 wurde das Plakat des Evangelischen Gemeindesverbands Koblenz verbessert.

Die evangelische Kirche feiert dieses Jahr ihren Reformator Luther ab. Dabei stört uns weniger der Anlass der Reformation, sondern der unkritische Umgang mit der Person Luther - der als Held, oder gar Revoluzzer insziniert wird. Vollkommen außer Acht gelassen werden sein Hass auf Juden, Frauen, Behinderte und viele mehr.

Ein Beispiel: "Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören.

Kein Wunder, dass auch die Nationalsozialisten sich positiv auf Luther bezogen. Das obige Zitat selbst ließt sich wie eine Anleitung zur Reichsprogromnacht. Dazu passt der Spruch des Plakats "Am Anfang war das Wort".

Auch findet sich in Luther keine Anleitung zum Widerstand für ein besseres Leben, sondern im Gegenteil ein Stärkung der Tyrannei und Herrschaft, denen er die Legitimation gibt, alle Menschen, die sich nicht Unterordnen wollen, zu vernichten.

"Drum soll hier erschlagen, würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und daran denken, daß nichts Giftigeres, Schädlicheres, Teuflischeres sein kann als ein aufrührerischer Mensch; (es ist mit ihm) so wie man einen tollen Hund totschlagen muß: schlägst du (ihn) nicht, so schlägt er dich und ein ganzes Land mit dir.

Die Kirche schafft es nicht eine ehrliche Aufarbeitung oder einen kritischen Umgang mit dem Thema zu finden. Für uns ist seine Person kein Held oder dergleichen und die evangelische Kirche sollte sich andere Personen als ausgemachte Antisemiten als ihre Vorbilder suchen.

Wir haben keinen Bock, seine Fresse überall zu sehen, weswegen wir das Plakat in Koblenz einer ehrlichen verbessert haben.

Mehr Infos über Martin Luther auf http://martin-luther.tk/

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