Berlin: Analog-Hacking des Berliner Fensters mobilisiert zu Gegendemo der Rheinmetall-Aktionärsversammlung

Regionen: 
Analog-Hacking des Berliner Fensters

Am Morgen des 23.05. wurden Passagiere der Berliner U-Bahn von Aktivist*innen überrascht. Die morgendliche BZ-Lektüre im Berliner Fenster wurde unterbrochen durch Maskierte, die dem Fahrgast-TV der BVG ein kleines Update verpassten. Statt den üblichen Stories über Prominente, Skandale und Fußball, leistet das Berliner Fenster jetzt Aufklärung über den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall und seine blutigen Geschäfte und ruft sogar zur Demo gegen dessen Hauptversammlung am 28.05 auf. Dies wurde durch Poster erreicht, die die verkleideten Aktivist*innen rotzfrech über die Bildschirme, die sonst für Nachrichten aus der Lügenfabrik Springer und für Werbung genutzt werden, klebten.

Am Morgen des 23.05. wurden Passagiere der Berliner U-Bahn von Aktivist*innen überrascht. Die morgendliche BZ-Lektüre im Berliner Fenster wurde unterbrochen durch Maskierte, die dem Fahrgast-TV der BVG ein kleines Update verpassten. Statt den üblichen Stories über Prominente, Skandale und Fußball, leistet das Berliner Fenster jetzt Aufklärung über den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall und seine blutigen Geschäfte und ruft sogar zur Demo gegen dessen Hauptversammlung am 28.05 auf. Dies wurde durch Poster erreicht, die die verkleideten Aktivist*innen rotzfrech über die Bildschirme, die sonst für Nachrichten aus der Lügenfabrik Springer und für Werbung genutzt werden, klebten.

Im Stile einer BZ-Nachricht ist dort nun z.B. zu lesen: „Demokratisches Projekt Rojava bedroht durch Waffen von Rheinmetall“ oder „Rheinmetall verdient blutiges Geld mit dem Morden im Jemen“ Die Aktivist*in Lia dazu: „Deutsche Waffen sind am weltweiten Morden beteiligt. Menschen in Krisenregionen verlieren ihr Zuhause, ihre Angehörigen oder sogar ihr eigenes Leben, oft durch Kriegsgerät von Rheinmetall. Der deutsche Rüstungskonzern ist zum größten Munitionshersteller der Welt geworden! An wen das Kriegsmaterial geliefert wird, kümmert bei Rheinmetall niemanden, hauptsache das Geld fließt.“

Mit der voranschreitenden Klimakrise, die Konflikte und Spannungen weiter eskalieren lässt, erweitert sich die Nachfrage nach Rheinmetall Kriegstechnik. „Mehr Klimawandel bitte“ wurde deshalb Armin Papperger, dem Chef des Rüstungskonzerns in den Mund gelegt. Auch wenn eine solche Äußerung aus PR-strategischen Gründen nicht getroffen wird, ist die Klimakrise für Rheinmetall eben doch eine weitere Gelegenheit zur Umsatzsteigerung.

Aber auch auf Rheinmetalls Rolle im Krieg gegen geflüchtete Menschen ging das von den Aktivist*innen analog-gehackte Berliner Fenster ein: „Rheinmetall verdient doppelt am weltweiten Sterben.“ Rheinmetall verdient nicht nur am Krieg, also an Flucht- und Vertreibungsursachen, sondern streicht von der BRD und der EU auch noch ordentlich Gelder für die menschenverachtende Abschottung Europas ein. Besonders perfide daran ist, dass von Rheinmetall Fluchtursachen in Krisenregionen geliefert werden und die logische Konsequenz davon, also Flucht, dann auch noch mit Rheinmetall-Technik bekämpft werden soll. Aktivist Tarek dazu: „Für Rheinmetall ist das mörderische auseinanderreißen von Communities, die Zerstörung von ganzen Siedlungen und die darauf folgende, kriminalisierte Flucht sowie ihre Bekämpfung also gängige Geschäftspraxis. Für die Rendite geht der Konzern buchstäblich über Leichen.“

Und auch für die Bekämpfung von Menschen denen das nicht passt hat Rheinmetall was im Sortiment: Die Militarisierung der Polizei wird maßgeblich durch Produkte der Rheinmetall AG vorangetrieben. „Rheinmetalls Beitrag für eine (noch) gewalttätigere Polizei“ titelt deshalb das Berliner Fenster. Gepanzerte Polizeifahrzeuge wie der „Survivor R“ sind ausgestattet mit Vorrichtungen um Reizgas auch wirklich in jede Ecke der Demo zu sprühen. Der sächsischen Polizei reichte das offenbar nicht, weshalb sie anfragte, Maschinengewehre auf dem gepanzerten Einsatzfahrzeug zu installieren. Gratis dazu gab es noch eine an Nazisymbolik erinnernde Sitzstickerei.

Der Konzern Rheinmetall steht also für Mord, den Kampf gegen geflüchtete Menschen, eine Beschleunigung des Zusammenbruchs des Ökosystems und das Vorantreiben der Militarisierung von Staat und Gesellschaft.

Holen wir nach was 1918 und 1945 versäumt wurde. Sorgen wir dafür, dass Rheinmetall nie wieder Tod und Verderben in die Welt trägt. Lasst uns Rheinmetall verschrotten! Am 28.05 um 9:00 Uhr vor der saudischen Botschaft. Gegen die Hauptversammlung des Konzerns. Gegen Krieg, Rüstung und Militär!

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Zum Thema siehe auch "Gegen Rheinmetall – Für das Leben!" : https://de.indymedia.org/node/33058

Und: Milde Urteile gegen Kriegsverbrecher. Wann wird Rheinmetall-Chef Papperger zur Verantwortung gezogen?: https://www.akweb.de/ak_s/ak649/04.htm

Webseite der Kampagne: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/

Gegen Rheinmetall – Für das Leben!: https://de.indymedia.org/node/33058
Protest anlässlich Rheinmetall-Hauptversammlung in Berlin: https://de.indymedia.org/node/33013
Analog-Hacking des Berliner Fensters mobilisiert zu Gegendemo der Rheinmetall-Aktionärsversammlung: https://de.indymedia.org/node/33036
Webseite der Kampagne #RheinmetallEntwaffnen: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/
Milde Urteile für Kriegsverbrechen: https://www.akweb.de/ak_s/ak649/04.htm
Veranstaltung in Berlin am 14. Juni: https://interventionistische-linke.org/termin/mit-dem-rechtsstaat-gegen-...