Die erste (bis 2018 einzige) GroKo 1966 und die Entstehung der Roten Armee Fraktion.

 

Die erste (bis 2018 einzige) GroKo 1966 und die Entstehung der Roten Armee Fraktion.

 

In der Geschichte der Bundesrepublik gab es bislang nur einmal eine große Koalition - von 1966 bis 1969. Parallel dazu erwachte die so genannte Außerparlamentarische Opposition (APO) in Deutschland: Studenten und Intellektuelle wehrten sich unter anderem gegen die Notstandsverfassung, die für den Verteidigungsfall oder für den Fall schwerer innerer Unruhen das Grundgesetz änderte und ergänzte.In der Republik der 60er Jahre sitzen überall Funktionsträger aus Hitlers Reich wieder in neuen Positionen. Einer wie Bundespräsident Lübke, der einst als Architekt KZ Häftling beschäftigte, ist für die Junge Generation nur schwer zu ertragen. Aus Studentenbewegungen bildet sich die Rote Armee Fraktion.

 

 

 

Die erste (bis 2018 einzige) GroKo 1966 und die Entstehung der Roten Armee Fraktion.

 

In der Geschichte der Bundesrepublik gab es bislang nur einmal eine große Koalition - von 1966 bis 1969. Was hat sie gebracht ?

 

Am 1. Dezember 1966 wurde Kurt Georg Kiesinger vom Parlament zum Kanzler der ersten großen Koalition der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Wenige Wochen zuvor war die Koalition aus CDU/CSU und FDP unter Ludwig Erhard zerbrochen: Der Streit um den Haushalt war eskaliert, die Union wollte Steuererhöhungen nicht mehr ausschließen. Da zog die FDP aus Protest ihre Minister aus dem Kabinett ab.

 

Ein Bündnis auf Zeit

 

So schlossen die beiden großen Volksparteien SPD und Union ein Bündnis. Knapp 450 Abgeordnete gehörten ihm an. Die Opposition bestand dagegen nur aus den Freidemokraten - gerade einmal 49 Abgeordnete brachten sie in die Parlamentsränge. Die Bevölkerung stand dem ganzen skeptisch gegenüber: Welche Kraft konnte eine so kleine Opposition der mächtigen Regierungskoalition noch entgegensetzen? Auch Bundeskanzler Kiesinger erkannte die Gefahren schon bei seiner Amtseinführung: "Die stärkste Absicherung gegen einen möglichen Amtsmissbrauch der Macht ist der feste Wille der Partner einer großen Koalition, diese nur auf Zeit - also bis zum Ende dieser Legislaturperiode - fortzuführen."

 

"Eine schwache Opposition stärkt die Ränder"

 

 

Parallel dazu erwachte die so genannte Außerparlamentarische Opposition (APO) in Deutschland: Studenten und Intellektuelle wehrten sich unter anderem gegen die Notstandsverfassung, die für den Verteidigungsfall oder für den Fall schwerer innerer Unruhen das Grundgesetz änderte und ergänzte.

 

In der Republik der 60er Jahre sitzen überall Funktionsträger aus Hitlers Reich wieder in neuen Positionen.

 

Einer wie Bundespräsident Lübke, der einst als Architekt KZ Häftling beschäftigte, ist für die Junge Generation nur schwer zu ertragen. 1966 bilden CDU und SPD in Bonn die große Koalition. Kurt Kiesinger, ein ehemaliges NSDAP Mitglieg, wird Kanzler. Es besteht die Gefahr einer Verkrustung der politischen Verhältnisse. Die große Koalition wurde an den substanziellen verlust der Opposition gebunden. Die Opposition muss also außerhalb des Parlamentes stattfinden. Keimzelle des Widerstandes werden die Universitäten großer deutscher Städte. Auch hier fordert man die entfernung von Alt-Nazis aus den Lehrstühlen und mehr Mitsprache in der Hochschulpolitik.

 

Das Zentrum des Aufbegehrens ist West Berlin, hier Gründet sich der Sozialistische Deutsche Studentenbund: SDS, der kurz darauf ableger in der ganzen Republik haben wird.

 

Charismatisches Gründungsmitglied ist Rudi Dutschke. Er ist Marxist, - die Parlamentarische Demokratie will er abschaffen.

 

Zitat Rudi Dutschke: Ich halte das bestehende Parlamentarische System für unbrauchbar. Das heißt:- Wir haben in unserem Parlament keine Representanten die die wirklichen Interessen unserer Bevölkerung ausdrücken."

 

Die deutschen Studenten sind nicht allein. Auch in Frankreich, in den USA und sogar in Japan rebelliert die Jugend. Vereint vorallem im Protest gegen den Vietnam Krieg. Immer Sinnloser scheint der Krieg, immer mehr Opfer aus der Zivilbevölkerung gibt es zu beklagen. Angst, Flucht und Vrtreibung sind an der Tagesordnung. Seit 1965 beteiligen sich die USA Aktiv an den Bombardements. Das Land das Deutschland den "Frieden" gebracut hat, führt jetzt einen blutigen Krieg in Vietnam.

 

Es werden die Vorwürfe laut dass Deutschland die USA im Vietnam Krieg unterstütze. Der Vietnam-Kongress in Berlin im Februar 1968 ist der Höhepunkt der Anti-Vietnambewegung. 5000 Teilnehmer aus 14 Nationen haben sich angemeldet.
Die Studenten der Bewegung sympathisieren mit den gegnern der USA in Vietnam, - dem Vietkong.

 

Die meinungsmachenden Zeitungen des Axel Springer Konzerns machen ordentlich Stimmung gegen die Demonstranten. Die Studenten werden als Terroristen bezeichnet und es wurden ihnen Motive unterstellt, die sie zu dieser Zeit nicht hatten. Der Großteil der Berliner Bevölkerung Betrachtet das Treiben der Studenten mit Missfallen. Kommentare wie: - "Die wollen doch bloß Unruhe in Berlin stiften !" oder "Die sollte man in einen Sack stecken und über die Mauer werfen !" sind an der Tagesordnung.

 

Erstmals wird die Frage diskuttiert ob man im Protest auch Gewalt anwenden darf. Die Frage ist: - Was ist legitim um auf Missstände aufmerksam zu machen ?

 

"Ohne Provokation werden wir überhaupt nicht wahrgenommen. Darum sind Provokationen unerlässliche Vorraussetzung für die Öffentlichkeitsarbeit."

 

Provokation und Protest sind die Schlagworte der Zeit. Die Jugend will mit den Konventionen brechen. Die prüde Sexualmoral der 50er Jahre hinter sich lassen. Lange Haare und Beatmusik statt verklemmter Moralvorstellungen. Es entsteht ein Konflikt zwischen den Generationen. Eltern verstehen ihre Kinder nicht mehr und die Kinder können die Weltsicht der Eltern kaum mehr ertragen.

 

Am 2. April 67 besucht der Amerikanische Vizepräsident - Hubert Humphrey Berlin. Für die Studentenbewegung und die Kommune 1 ist er ein Kriegstreiber. "Wir hatten uns Rauchkerzen gebastelt und wollten mit Mehltüten werfen. Wir wollten einfach den Konvoi ein bisschen durcheinander bringen."

 

Kurz vor Humphreys eintreffen werden Fritz Teufel und seine Kommunaden Kumpel Reiner Langhans und Dieter Kunzelmann verhaftet. Die Polizei hatte Wind bekommen von einer Aktion die bis Heute als das Pudding-Attentat bekannt ist.

 

Immer wieder taucht bei der Kommune 1 ein Junger Mann aus München auf. Ein gewisser Andres Baader. Immer wieder beteilig sich Baader am spaßigen Politprotest der Kommune 1. Nur wenige Jahre später wird er sich radikalisieren und zum Mitbegründer der RAF.

 

Im Frühjahr 1967 bereitet sich Deutschland auf hohen Besuch vor. Der Schah von Persien samt Gattin stattet der Republik einen Besuch ab. Vier Tage sollen sie durch das Land reisen.

 

Der Schaar war eine Regenbogenfigur Figur der Springer Presse, doch dieses Bild ist nach und nach mehr durch Iranische Studenten die in Berlin und anderen Universitäten studiertet haben, korrigiert worden. Man hat dann gelernt der Schah vorallem als einen Despoten und als einen Lackeien der USA zu verstehen.

 

Während die Lser der Bunten Blätter dem Bsuch entgegen fieberten, beschäftigt man sich an den Universitäten von Berlin mit den Politischen Umständen im Herkunftsland des pompösen Besuches. Hier ist nich von Glanz und Gloria die Rede, sondern von den undemokratischen Zuständen im Iran. Von Folter an Studenten, durch das Regime. Auch Benno Ohnesorg ist unter den Studenten. Er beschließt am Folgetag an den Protesten gegen den Schah teilzunehmen.

 

In aller Pracht wird das Paar aus dem Morgenland von dem Berliner Bürgermeister begrüßt. Im Schöneberger Rathhaus soll es sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Vor dem Rathaus haben sich Demonstranten versammelt. Sie verleihen ihrer Missbilligung dieses Staatsempfanges lautstark Nachdruck. Auch Anhänger des Schahs sind gekommen um ihrem Staatsoberhaupt zu zu jubeln. Unter ihnen, auch Mitglieder des Persischen Geheimdienstes. Doch es Bleibt nicht beim Jubeln. Mit Schlagstöcken und Holzlatten prügeln sie auf die demonstrierenden Studenten ein.

 

Die deutsche Polizei sieht tatenlos zu.

 

Unbeeindruckt von den öffentlichen Unruhen wird das Tagesprotokoll durchgezogen. Für den Abend ist ein Besuch in der Deutschen Oper vorgesehen. Auch hier haben sich demonstrierende Studenten eingefunden. Während das Besucherpaar, begleitet von Bundespräsident Lübke, in der Oper der Zauberflöte lauscht, beginnt vor der Tür die Räumung. Die Berliner Polizei treibt die Demonstranten in die Nebenstraßen des Kurfürstendammes.

 

Um kurz nach 20:00 Uhr wird die Parole ausgegeben: Knüppel Frei !

 

 

Fortsetzung Folgt....

 

 

 

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Ergänzungen

Ähem.. Da du ja scheinbar 1977 eingefroren wurdest.Die Groko gibts schon seit 2013.Jetzt geht es drum ob die Kasper weiter Grokoen.

Ps:Die Mauer ist gefallen und du kannst dein Telefon mit Fax und Fernseher jetzt überall hin  mitnehmen.

Von 2005-2009 war auch Kroko.