Statement Rassismuskritik Feministischer Kampftag

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Am 08. März war der internationale Feminismus-Kampftag. Auch in Köln sind verschiedene Bündnisse und Einzelpersonen auf die Straße gegangen um sich unter anderem für Gleichberechtigung, eine befreite Gesellschaft und gegen eine Gesellschaft der Unterdrückung und ein binäres Geschlechtersystem auszudrücken. Wir streben einen intersektionalen Feminismus an und trotzdem ist es an diesem Tag zu etwas gekommen, was wir vermeiden wollten. Menschen, welche jeden Tag im Alltag Unterdrückung, Ausgrenzung und Rassismus erfahren müssen, waren innerhalb der Demoorganisation genau dem ausgesetzt. Verschiedene Bündnisse haben Redebeiträge auf der Bühne der Endkundgebung gehalten. Ebenso wurden die Menschen vom ISD Bund e.V. eingeplant. Aufgrund von organisatorischen Missverständnissen und Misskommunikation wurde eine komplette Rede gestrichen. ISD Bund e.V ist die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland. FLINT* Menschen dieser Organisation wollten in der Rede Intersektionalität im Alltag von BIPOC FLINT Menschen thematisieren. ISD selbst kritisert, dass primär weiße Menschen Redebeiträge erhalten haben und bereits in der Planung die Reden der BIPOC ans Ende gesetzt wurden. Sowohl das Frauen*streik Bündnis, als auch die betroffenen BIPOC haben sich zu der Situation geäußert. Die Beiträge findet ihr auf den jeweiligen Online Plattformen und unter unserem Statement verlinkt. Vor allem im Linken Spektrum, welches sich regelmäßig mit Machtverhältnissen, Unterdrückungen und Ausgrenzung marginaler Gruppen beschäftigt, kann und darf ein solcher Fehler nicht unkommentiert bleiben. Wir alle müssen uns dessen bewusst sein, dass wir aufgrund unserer Sozialisierung auch rassistische Verhaltensweisen reproduzieren. Und gerade „Wir“, die sich als links, antifaschistisch, antirassistisch und intersektional bezeichnen, müssen unser Verhalten und Denken unbedingt aktiv reflektieren, damit sich BIPOC in Zukunft MINDESTENS in diesem Kontext sicher fühlen. Weg vom weißen Feminismus! Insbesondere Menschen, welche noch immer täglich Rassismus erfahren, müssen gehört werden! Die Gesellschaft muss hören, was rassistische Alltagsfloskeln die mit „war ja nicht so gemeint“ enden, bedeuten! Die Rede der ISD Aktivist*in endet mit „Und wenn wir alle diesen feministischen Kampftag ernst nehmen, dann bedarf es nicht nur leerer Worte. Was wir als Schwarze Frauen – mit all unseren Intersektionen brauchen, ist Schutz in der Gesellschaft – Schutz einfach wir sein zu können“. Wir müssen uns solidarisieren, Kämpfe verbinden und aufeinander acht geben. Wir möchten hiermit Stellung zu den Geschehnissen beziehen und uns klar gegen jegliche Form von Rassismus äußern. Wir sind uns dennoch bewusst, dass dies ebenso aus einer privilegierten weißen Sicht geschieht. Wir streben einen intersektionalen Feminismus an, dazu müssen wir marginalisierte Gruppen sichtbar machen und mit ihnen in den Austausch gehen. Wir werden immer wieder Fehler machen und nur, wenn wir uns der Kritik annehmen, werden wir in der Lage sein dazuzulernen. Wir möchten den Raum primär den BIPOC lassen. Anbei sind die Statements der betroffenen Gruppen. Lest sie euch durch, hört ihnen zu und seid euch eurer Privilegien bewusst! Stellung ISD: isdbund (instagram) Stellung Frauen*streik Bündnis: feministischer_Streik_Koeln (instagram) darüber findet ihr auch die hochgeladene Rede ABFAK
ABFAK
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