Bericht über Agit-Prop-Einsatz gegen das Flüchtlingselend des Kapitalismus am 7.11.2015 und 28.11.2015 in Frankfurt/Main

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Bericht über Agit-Prop-Einsatz gegen das Flüchtlingselend des Kapitalismus

 

am 7.11.2015 und 28.11.2015 in Frankfurt/Main

Bericht über Agit-Prop-Einsatz gegen das Flüchtlingselend des Kapitalismus

 

am 7.11.2015 und 28.11.2015 in Frankfurt/Main

 

 

 

 

 

Mit LKW, Schalmeien, Schrifttafeln, Sprechchören, kurzen Agitationsreden und einem

 

Flugblatt waren wir jewiels mittags für mehrere Stunden in Bockenheim und dem Gallus (am 7.11. auch in Bornheim) unterwegs.

 

 

 

Auf dem Hahnenkamm des LKW war die Aufschrift: „Kapitalismus produziert Hunger-Krieg-

 

Flüchtlinge“, an den Seitenwänden: „Sozialismus oder Barbarei – Rosa Luxemburg“ zu lesen.

 

 

 

Auf dem LKW der Geldsack mit dem Schild „Flüchtlinge in Leih- und Zwangsarbeit“, der General

 

mit „Flüchtlinge in die Bundeswehr – Auf nach Russland“ und Frau Merkel mit Deutschlandfähnchen und dem Schild „Kriegsrecht statt Asylrecht“.

 

 

 

Der Geldsack tönt: „Geht mal was arbeiten, ihr Faulenzer. Alles geht an mich.“ Oder: „Die Flüchtlinge können jetzt für Hungerlöhne für mich schuften.“ Oder zu zwei Rentnern: „Ab in die Kiste, eure Rente geht an mich.“

 

 

 

Hinter dem LKW mit roter Fahne und Mikro ein Genosse, der die Agitationsreden hält. Dahinter die Schalmeien mit Trommel(Fass), dahinter vier Tafelträger mit den Losungen „Für eine Welt ohne Flüchtlingselend“, „Für eine Welt ohne Unterdrückung“, „Für eine Welt der Arbeiter und Völker“, „Klassenkampf statt Weltkrieg“ und ganz hinten ein rotes Transparent mit der Aufschrift „Kampf dem Kapitalismus - Weg mit der CDU/SPD-Regierung - Dass der Mensch ein Mensch ist“.

 

 

 

Und dann geht’s los. Sehr rhythmisches Schalmeienspiel im Wechsel mit Sprechchören: „Schluss mit Hunger und Krieg – Für die Arbeitermacht!“, „Schluss mit dem Flüchtlingselend – Für die Arbeitermacht!“, „Sichert den Frieden – Entwaffnet die Kapitalisten!“, „Frontex, Bundeswehr, Bundespolizei - bei jeder Mörderei im Mittelmeer dabei!“

 

 

 

Die Losungen auf dem LKW spalten. Insgesamt sehr hohe Aufmerksamkeit. Auch gut situierte Bürger holen sich ein Flugblatt. Eltern erklären ihren Kindern, was sie da sehen. Andere zeigen ihre Zustimmung ganz offen. Jugendliche Flüchtlinge, die sich vor ihrer Unterkunft auf dem Grünstreifen versammelt haben, freuen sich über uns und winken uns zu.

 

 

 

Zwischen drin immer wieder kurze Agitationsreden: der Kapitalismus raubt Millionen Menschen die Existenz und treibt sie in die Flucht; Frau Merkel schafft das Asylrecht ab, sprengt EU-Recht und öffnet die Grenzen für deutsches Militär; noch sind wir Wenige, die den Kampf gegen diesen Staat der Kapitalisten führen; deshalb macht mit, damit wir mehr werden; wer jetzt nicht handelt, wird sich mit seinen Kindern morgen im Dreck und Blut des deutschen Krieges wiederfinden.

 

 

 

Entgegen der veröffentlichten Meinung sind die Menschen auf der Gass' sehr zugänglich, den Kapitalismus für das Elend auf der Welt verantwortlich zu machen. Die Zentrifugalkraft innerhalb Deutschlands lässt die Menschen nicht nur nach Rechts radikalisieren, sondern auch nach links, sprich: antikapitalistisch.

 

 

 

Diese Aktion bestätigte uns, dass wir unsere antikapitalistische Politik nicht zu Gunsten einer Merkel-Politik gegen eine Seehofer- /Pegida-Politik drosseln sollten. Im Gegenteil: Die humanistischen Gefühle der Bevölkerung („refugees are welcome„) werden ausgenutzt vom Kapital für seine eigenen reaktionären Ziele (siehe Flugblatt).

 

Auch ein Heribert Prantl, bis dato noch einer der wenigen demokratischen Schreiberlinge, ist nun für den Einsatz der Bundeswehr im Innern und der Unterstellung der zivilen Hilfskräfte unter die Bundeswehr.

 

Das Elend der Flüchtlinge kann und wird nur gelöst werden mit dem Sturz des Kapitalismus. Jede Politik, die nicht gegen die Ursache, den Kapitalismus, vorgeht, sorgt nur für die Verlängerung des Elends.

 

 

 

Gegen die Tafel-Politik (diese Guten, die teilweise, um weiter Gut zu sein, die Flüchtlinge nicht versorgen)!

 

Gegen die Politik der heiligen Johanna der Schlachthöfe, die kurz vor ihrem Tod, unserem Tod zuvorkommend, versucht, ihrem Tod einen Sinn zu geben, in dem sie uns folgende Worte mitgab:

 

 

 

„Eines habe ich gelernt und weiß es für euch

 

Selber sterbend:

 

Was soll das heißen, es ist etwas in euch und

 

Kommt nicht nach außen! Was wißt ihr wissend

 

Was keine Folgen hat?

 

Ich zum Beispiel habe nichts getan.

 

Denn nichts werde gezählt als gut, und sehe es auch aus wie immer, als was

 

Wirklich hilft, und nichts gelte als ehrenhaft mehr, als was

 

Diese Welt endgültig ändert: sie braucht es.

 

Wie gerufen kam ich den Unterdrückern!

 

O folgenlose Güte! Unmerkliche Gesinnung!

 

Ich habe nichts geändert.

 

Schnell verschwindend aus dieser Welt ohne Furcht

 

Sage ich euch:

 

Sorgt doch, daß ihr die Welt verlassend

 

Nicht nur gut wart, sondern verlaßt

 

Eine gute Welt!“

 

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