Aktivist_innen benennen die Columbusstraße in Dresden um!

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 Aktivist_innen benennen die Columbusstraße in Dresden um!

 

Am Freitag den 21. Februar wurde die Columbusstraße in Dresden Löbtau feierlich in Samir-Flores-Soberanes-Straße umbenannt. Aktivistinnen würdigten damit den Widerstand des mexikanischen Aktivisten Samir Flores Soberanes, der im letzten Jahr Opfer einer gezielten Tötungsaktion wurde. Die Umbenennung erfolgte im Rahmen der weltweiten Aktionstage vom 20.-22.2., ausgerufen durch die zapatistische Bewegung in Mexiko und den Nationalen Indigena Kongress (CNI) und weitere Netzwerke und Organisationen. Hierfür versammelten sich neunMenschen an der Columbusstraße unter dem Motto „Samir sind wir alle.“

 

Aktivist_innen benennen die Columbusstraße in Dresden um!

Zum Hintergrund erklärt Pressesprecherin Emilia Beck „Seit der Wahl des neuen mexikanischen Präsidenten AMLO (Andés Manuel Lopez Obrador) haben sich neue Krisenherde gebildet. Geplante Megaprojekte wie der neue Flughafen in Mexiko Stadt, der Maya-Zug, das Wärmekraftwerk in Huexca oder der Plan Isthmus von Teguantepec sorgen für massive Proteste vor allem durch die indigene Bevölkerung. Sie schreiben die Linie von Vertreibungen tausender Menschen und der Zerstörung der Natur fort.“

Der Widerstand der indigenen Bevölkerung in Mexiko und darüber hinaus ist ein jahrzehntelanger Kampf. Durch die aktuellen Angriffe auf Lebens- und Naturgebiete erhält er aktuell eine neue Brisanz. Es kommt immer wieder zur gezielten Ermordung indigener Aktivist_innen. Emilia Beck weiter: „Die Umbenennung der Columbusstraße in Dresden ist ein kleiner Schritt den Aktivist_innen vor Ort eine Stimme zu geben und ihre Proteste auch hier sichtbar zu machen. Samir Flores Soberanes, aus Morelos steht stellvertretend für alle Ermordeten und Verschwundenen in diesem Kampf. Und die Liste ist lang.“

Die Auswahl der Columbusstraße ist kein Zufall, repräsentiert sie doch namentlich einen entscheidenden Punkt in der Geschichte europäischer Kolonisierung. Die Auswirkungen dessen sind bis heute in Mexiko spürbar. Die Ausbeutung und Zerstörung ganzer Landstriche zu Gunsten kapitalistischer Profitnahme drängen Hunderttausende an den Rand ihrer Existenz. Die Proteste zur Anerkennung indigener Rechte und der Aufbau selbstorganisierter, ökologischer Strukturen hingegen, sind in Mexiko besonders stark und vernetzen sich auf der ganzen Welt. So steht auch die Aktion in Dresden in einer Reihe von Protesten auf der ganzen Welt an diesem Tag.

 

 

Aktionstag:http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2020/01/09/aufruf-zu-aktionstagen-in-...

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