Aufruf dokumentiert: "REICHE AUS BERLIN VERDRÄNGEN? 5 – 10 Millionen Euro Sachschaden im Vorfeld der ersten Räumung?"

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In der Berliner linken Szene kursiert ein Aufruf, der hier dokumentiert werden soll. Es geht um die bevorstehenden Gerichtsverhandlungen und Räumungen von Projekten und Freiräumen: "Wir rufen dazu auf, auf keinen Tag X zu warten jetzt. Schon die Ankündigung zu Räumungen ist eine Kriegserklärung. Die betreffenden Immobilienspekulanten werden ihr Eigentum in Flammen aufgehen sehen. Ihr Firmeneigentum in Scherben. Ihr Privateigentum auf der Straße. Früher oder Später."

 

 REICHE AUS BERLIN VERDRÄNGEN?

 5 – 10 Millionen Euro Sachschaden im Vorfeld der ersten Räumung?

 

  1. Geräumte Projekte haben einen hohen Preis!

  2. Wir geben die Stadt nicht für verloren!

  3. Zwangsräumungen, teure Neubauten und unbezahlbare Mieten, Deutsche Wohnen, Tempelhofer Feld, FPÖ-Projekt am Hermannplatz, Terror und Selbstjustiz der Polizei? Damit muss jetzt Schluss sein.

  4. Berlin als Stadt der Reichen? Angreifen! In Mitte, im Grunewald, in Marzahn, in Friedrichshain. In Potsdam, Hamburg, Leipzig, München. Überall.

 

 5 – 10 Millionen Euro Sachschaden im Vorfeld der ersten Räumung?

Wir rufen dazu auf, auf keinen Tag X zu warten jetzt. Schon die Ankündigung zu Räumungen ist eine Kriegserklärung. Die betreffenden Immobilienspekulanten werden ihr Eigentum in Flammen aufgehen sehen. Ihr Firmeneigentum in Scherben. Ihr Privateigentum auf der Straße. Früher oder Später.

Wer uns ans Leder will, der bezahlt teuer!

Wir verteidigen unsere Häuser und Projekte ohne große Illusionen zu haben über deren politische und soziale Widersprüche. Viele Projekte, sehen wir von Ausnahmen ab, sind kein Sehnsuchtsort unserer Träume, wir weben auch keinen Mythos um einige Projekte herum. Denn die Zelebrierung des „Freiraumes“ hat keinen Einfluss auf soziale Kämpfe in der Stadt. Ist ein Projekt bedroht wird die Unterstützung der „Gemeinde“ gegen Gentrifizierung gesucht. Wird es in Ruhe gelassen, schwelgt es in selbstzufriedenen Events, streiterischen Feindseligkeiten und Dogmen. Sie sind in der Regel keine Orte für die Zusammenkunft anderer Menschen, die ebenfalls der Solidarität bedürfen. Keine Orte, von denen Aufstände losgetreten werden, um Menschen in Not beizustehen. Keine herrschaftsfreien Räume.

Aber noch entscheiden wir darüber, wann wir unsere Projekte aufgeben. Auch wenn sie aus der Zeit gefallen scheinen, wie Reliquien vergangener Kämpfe, ihnen wohnt immer die Chance inne, ein Teil eines revolutionären Kampfes gegen Herrschaft zu werden.

Und da wir darüber entscheiden, entscheiden wir auch über die Gegner dieser Projekte.

 

Spielregeln? 5 – 10 Millionen Euro Sachschaden. Es darf auch mehr sein.

Und in dem Spiel ohne Grenzen sind auch Menschen aus anderen Länderneingeladen.Eigentum von Reichen ist Angriffsziel. Menschenleben ist nicht zu gefährden. Auch kleine Beiträge zählen. Auch Nachreichungen sind möglich. Die Kampagne endet nicht mit der ersten Räumung. Wer einfährt, muss die ganze Solidarität der Bewegung durch die Mauern spüren.

Startbeginn? Jetzt!

Wir fordern auf, die Immobilienwirtschaft, deren Lobbyverbände und Vertreter in Haftung zu nehmen.

Wir nehmen die Reichen in jedem Winkel der Stadt in Haftung. Ihr Eigentum ist unser aller Eigentum. Wir können damit machen, was wir wollen. Sie dürfen die Stadt verlassen oder sich enteignen lassen. Gentrifizierung mal anders herum.

Wir nehmen in Haftung die politisch motivierte Polizeiführung und alle ihr dienenden Behörden und Personal. Ihr Corpsgeist schützt nicht nur brutale Schläger, Machos und Nazis in ihren Reihen – sondern züchtet sie sich bei Bedarf. Ihre Lügen, wie am Beispiel der Friedelstraße mit angeblichen Stromfallen, oder aktuell die angebliche Notoperation eines Polizisten in Leipzig, sind Mittel der Entsolidarisierung und Diffamierung mit dem Ziel, radikalen Projekten das Lebenslicht auszublasen.

Wir nehmen den Teil der Presse in Haftung, der willfährig diese Lügen serviert und verbreitet, um das Kapital der besitzenden Klasse zu schützen und sich nicht um Fakten und Wahrheit bemüht.

Wir nehmen einen Senat in Haftung, der viel redet, nichts ändert und mit dem Mietendeckel wedelt, um Enteignungsdiskursen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ein Senat, in dessen Stadt es einen Bauboom gibt, der nur die Reichen versorgt.

Wir nehmen die „Opposition“ des Senates in Haftung, dem die Gentrifizierung der Stadtteile nicht schnell genug gehen kann, um viel Geld zu generieren.

Wir nehmen den Tourismus in Haftung – die Touristenkönnen dann von unseren Kämpfen bei ihrer Rückkehr berichten.

Wir nehmen alle Bauunternehmen und Architekten in Haftung, die Neubauten errichten, die Eigentum generieren. In unserem Gebet der Haftungsansprüche ist auch Platz für Gerichtsvollzieher, Objektschutz, Schreibtischtäter, Abschiebebehörden, BVG-Kontrolleure und Ladendetektive.

Eigentum sabotieren. Stadt lahmlegen. Reiche verdrängen.

Der Räumung unserer Projekte schauen wir nicht zu, es gibt auch nichts da jetzt noch zu diskutieren. Die verschiedensten Interessengruppen sollen ihre Kriegserklärung im Jahr 2020 so schnell nicht mehr vergessen.

Passt gut auf Euch auf!

 

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