[Bure] Ein unabhängiges Medienzentrum [CM2i] für den Kampf gegen CIGEO
Das Camp „Septembre Infini “beginnt und die Bedrohung für den Bahnhof wird größer. Während die „einvernehmlichen Verhandlungen” weitergehen und die Mafia der Atommüllagentur ANDRA bei weiterhin seine Krallen nach Länderein und dem Gewissen der Bevölkerung ausstreckt, haben längst nicht alle aufgegeben. Es ist noch immer Zeit, sich gegen das geplante Atommüllendlager in der Umgebung von Bure zu wehren, das die Region nachhaltig zerstören könnte. Wir sind mehr denn je entschlossen, dieses Gebiet und den ehemaligen Bahnhof von Luméville zu verteidigen. In den kommenden Wochen werden sich AktivistInnen, GenossInnen und FreundInnen auf den Weg machen, um sich am 20. September zur Demonstration der Zukunft zu versammeln. Alle uns zur verfügung stehenden Mittel werden für Bure und den Widerstand mobilisiert – eine unserer Waffen ist selbstorganisierte Medienarbeit.
Durch ihre massive Propagandakampagne auf allen Ebenen und mit der kaum verhüllten Unterstützung der regionalen Zeitungen der monopolistischen EBRA-Gruppe etabliert sich die kapitalistische Industrie Tag für Tag mit dem Ziel, immer mehr Profit aus der Zerstörung des Lebendigen zu schlagen. Und durch verschiedene Mittel der Gegeninformation verteidigen sich soziale Bewegungen seit Jahrzehnten, um:
- Narrative aus der Perspektive derjenigen zu schaffen, die kämpfen
- der Gehirnwäsche und der faschisierenden Propaganda der Massenmedien entgegenzuwirken
- demokratische, selbstverwaltete und vielfältige Wege der freien Meinungsäußerung zu suchen
- unsere eigene Geschichte der antikapitalistischen Kämpfe zu schreiben und vieles mehr
In den vergangenen Wochen wurde im Süden der Meuse ein spezieller Raum für ein Medienzentrum eingerichtet. Je nach Fortschritt und Begeisterung, die dieser Raum in den kommenden Wochen hervorruft, wird es ab dem 15. September möglich sein, sich dort zu treffen, um:
- Schreibworkshops abzuhalten und Grundlagen der Medienarbeit zu erlernen
- Fanzines oder eine Zeitung gegen die Enteignungen zu erstellen
- Kommunikationskampagnen gegen CIGEO zu entwickeln
- Podcasts und aktivistische Radioprogramme zu produzieren
- Chomskys Schriften zu diskutieren
- Medienprojekte von hier und anderswo vorzustellen
- unsere Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern
Die Idee ist, einen kreativen Arbeitsraum für alle bereitzustellen, die sich für Veränderungen in der Region einsetzen. Die Öffnungszeiten werden bekannt gegeben, sobald die letzten Arbeiten an der Infrastruktur abgeschlossen sind.
Auch wenn die Ära der Piratensender und von Indymedia in den meisten Ländern vorbei zu sein scheint, gibt es auch heute noch eine Reihe neuer Initiativen. Die „Mutu“-Netzwerke, Blogs und unabhängigen Fanzines verbreiten sich weiterhin. Aber die alten Fragen zu Mainstream-Medien und neue Fragen zur Nutzung und Bedeutung der sozialen Medien bleiben bestehen oder gewinnen sogar an Relevanz. Zwischen einer (glücklicherweise) misstrauischen Haltung gegenüber „Otherpress“, den Risiken, die mit Bildern, Ton und öffentlichen Diskursen verbunden sind, und der emanzipatorischen Aneignung oft missverstandener Werkzeuge sind viele Debatten und Austauschprozesse notwendig. Im Rahmen eines unabhängigen und insurrektionellen Medienzentrums (CM2i) rufen wir euch dazu auf, zusammenzukommen, um zu denken, zu debattieren und zu gestalten. Lasst uns autonome Medien für den „unendlichen September“ und darüber hinaus aufbauen.
Oder, wie wir in den Tagen der IMC zu sagen pflegten: Don’t hate the media, become the media!
Für weitere Informationen, um Ideen beizusteuern oder Workshops vorzuschlagen: cmi_bure@riseup.net
Das CM2i-Team
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