Queers gegen Polizei und Staat. Queers für Befreiung!

Abstract: 
In der Nacht vor dem CSD in Mainz, der von einem Haufen durchkommerzialisierten Stiefellecker*innen organisiert wird, verschönerten wir mit Sprühkreide und Lack den Start und Endpunkt...
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Lasst uns über etwas sprechen, dass viele nicht hören wollen - aber das gesagt werden muss.

Wir Queers vertrauen der Polizei nicht. Wir Queers vertrauen dem Staat nicht.

Und dafür gibt es verdammt gute Gründe!

Wer schützt wen in diesem Land?

Die Polizei schützt uns nicht - sie schützt den Staat. Sie schützt das Kapital. Sie schützt den Status quo.

 

Während wir auf den Straßen stehen, um zu überleben, um sichtbar zu sein, werden wir schikaniert, kontrolliert, erniedrigt.

Während trans* und nicht-binäre Menschen um Anerkennung kämpfen, diskutiert die CDU über Register für Menschen, die ihren Geschlechtseintrag geändert haben!

Es zeigt sich, worauf der Staat aus ist - Überwachung, Kontrolle, Einschüchterung.

Und wer steht da bereit, as durchzusetzten? - Die Polizei.

 

Eine Institution, die weltweit - und auch hier in Deutschland - für rassistische, transfeindliche und queerfeindliche Gewalt bekannt ist, für Racial Profiling, für das Decken von Täter*innen in den eigenen Reihen, für das Verhindern von Aufklärung und Gerechtigkeit.

 

Wir können uns auf die Polizei nicht verlassen - und wir wollen es auch nicht.

Denn sie ist nicht für uns da. Sie ist da, um die Herrschenden Verhältnisse zu sichern.

Und deshalb sagen wir: WIR SCHÜTZEN UNS SELBST!

Wir bauen solidarische Strukturen auf - in unseren queeren Communities, in Nachbar*innen schaften, in Kollektiven.

Wir kümmern uns umeinander, wir helfen einander.

Wir brauchen keine Bullen bei unseren Demos, bei unseren CSD's, in unseren Räumen.

Wir brauchen Widerstand. Organisierung. Zusammenhalt.

 

Und was ist mit dem Staat?

 

Der Staat war nie neutral. Der Staat war nie für uns. Er ist ein Instrument der Kontrolle, nicht der Befreiung.

Er baut Grenzen, Lager, Knäste.

Er registriert, überwacht, greift ein - besonders da, wo wir nicht in seine Normen passen.

Während AFD und CDU gemeinsame Sache machen, hetzen und spalten -

während queere Menschen als "gender Ideologie" verunglimpft werden -

während geflüchtete Menschen entmenschlicht und kriminalisiert werden -

da wird klar: Der Staat ist nicht unsere Antwort. Er ist unser Problem.

 

Sie erklären uns zum Sündenbock - für eine Krise, die sie selbst geschaffen haben:

Die Krise heißt Kapitalismus.

Der Staat ist ihr verlängerter Arm.

 

Deshalb sagen wir: Es braucht andere Formen des Zusammenlebens. Jenseits von Staat, Nation und Kapital!

Wir brauchen Utopien - keine Kompromisse.

Wir brauchen radikale Solidarität und keine Integration in ein krankes System.

Wir brauchen Kämpfe, die verbinden - nicht Institutionen die spalten.

Wir träumen von einer Welt ohne Polizei. Ohne Grenzen. Ohne Knäste.

Wir träumen und wir kämpfen dafür.

 

Um Erich Mühsam zu Zitieren: Wo Staat ist, kann keine Freiheit sein und keine werden!

 

Ein paar trotzige Queers

Bilder: 
trotzige Queers
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