LE: Bedingungslose Solidarität
FKO und Co. veranstalteten am 19. Mai eine Demonstration gegen den "Völkermord in Palästina" in Leipzig. Im Nachgang dieser Demo wollten die Bullen die Identität von fünf Personen in einer Straßenbahn feststellen, denen sie Straftaten am 1.Mai in Leipzig (https://de.indymedia.org/node/506658) vorwerfen. Im Gegensatz zur Demo in Lößnig (https://de.indymedia.org/node/502920) solidarisierten sich die Mitglieder der K-Gruppe dieses Mal mit ihren "Genoss*innen". Die Bullen riefen Verstärkung aus Dresden (https://knack.news/12706), eskalierten die Situation und konnten bis zum späten Abend über 40 Menschen festsetzen und kontrollieren. Am 23. Mai reagierten Anarchist*innen mit einen Angriff auf den sich noch in der Entstehungsphase befindlichen Polizeiposten in der Eisenbahnstraße (https://knack.news/12810), soweit so gut.
Vorweg: Angriffe von Bullen, egal ob gegen dogmatische K-Gruppen, Neonazis usw. sollten nie begrüßt oder anderweitig "positiv" betrachtet oder kommentiert werden. Die Autor*innen dieses Beitrags lehnen jegliche positive Bezugnahme auf Repression und Bullen ab. Dieselben Bullenschweine, die heute einen Fascho verprügeln oder ein anderes Arschloch mit Repression überziehen, werden schon morgen wieder Migrant*innen, Linke und andere Menschen mit Gewalt überziehen.
Bedingungslose Solidarität?
Die Frage ist eher, wie weit kann und muss Solidarität gehen? Gibt es gar mögliche notwendige Bedingungen für diese? Was ist mit jenen Gruppen, die Morde und Vergewaltigung gut heißen, wenn es für die "richtige Sache" ist? Jene die linke Strukturen und Treffpunkte in Leipzig zerstört sehen wollen? (https://knack.news/10521 / https://knack.news/11565)
Aus einer Personalienüberprüfung gegen fünf Personen sind am 19. Mai das zehnfache an Verfahren geworden. Die Bullen ermitteln nun wegen "schweren Landfriedensbruch, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, sowie weiterer Straftaten" gegen sicherlich mehr als 50 Menschen. Wäre dies zu verhindern gewesen? Sicherlich nicht gänzlich, aber ein paar Punkte gäbe es da vielleicht schon.
0. "Macht keine Foto- und Videoaufnahmen von Personen und Aktionen. Diese nützen meist nur den Cops, da sie damit Straftaten zu beweisen versuchen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass das Handy von den Bullen eingesackt wird." (https://antirepression.noblogs.org/rund-um-die-demo/verhalten-auf-demos/)
1. Es würde den Bullen sicherlich schwieriger möglich sein Menschen nach Demos wiederzuerkennen, wenn FKO und andere Gruppen und Personen aufhören würden immer wieder Fotos und Videos von sich und weiteren Linken auf Insta usw. von Demos und ähnlichem zu stellen.
2. Wer "Aktionen" macht, sollte darauf achten so wenig wie möglich identifizierbar zu sein und besonders mit den selben Sachen nicht immer wieder in Erscheinung treten.
3. Wer "Straftaten" begeht z.B. bei seiner K-Gruppen-Demo am 1. Mai und dies auch noch selbst auf den eigenen Gruppenaccounts dokumentiert, sollte sich vielleicht überlegen bei der nächsten eigenen K-Gruppen-Demo nicht zu exponieren, sondern sich vielleicht einer anderen Aufgabe widmen oder mal mehr als zwei Woche Zeit vergehen lassen, bevor wieder auf der Straße rum gemackert wird.
4. So begrüßenswert es ist, dass FKO und Co. ihre "Solidarität" gegen Repression entdeckt haben, stellt sich jedoch die Frage, was wurde sich in der Straßenbahnsituation vorgestellt, wie diese ausgeht? Nach unzähligen Polizeikessel in Leipzig (https://antirepression.noblogs.org/?s=Kessel), wurde da wirklich erwartet, dass die Leipziger Polizei die Gruppe in der Bahn ohne Kontrolle abziehen lässt? Und wieso werden bei der Straßenbahnsitution immer weitere Videos und Fotos ins Netz gestellt von weiteren Straftaten? Die Bullen haben neben Kameravideos aus der Straßenbahn, ihren eigenen Aufzeichnungen, Pressefotos, noch unzählige weitere Fotos und Videos auf "social media" gratis von "Aktivist*innen" erhalten.
Die Repression ist im vergangenen Jahrzehnt in Leipzig nicht nur "erfolgreicher" geworden, weil es eine "Soko LinX" gibt oder mehr Mittel in der Verfolgung von Linken gesteckt wird, sondern weil es massive Unterstützung von "Linken" gibt in der eigenen "Dokumentation" von "Straftaten". Wie viel Geld in die "Antirepressionarbeit" nun wieder fließen muss, die die FKO doch in die "Befreiung Palästinas" hätte stecken können...
"...neue Eskalationsstufe der staatlichen Gewalt in unserer Stadt"
Auf Indymedia (https://de.indymedia.org/node/512674) und bei der Roten Hilfe Leipzig wird erklärt, dass dies eine "neue Eskalation" sei. Dies ist falsch und könnte der Roten Hilfe auch bekannt sein: 10 Jahre Repression in Leipzig - https://antirepression.noblogs.org/post/2020/12/13/chronik-10-jahre-repr...
Dass jüngere Linke in Leipzig davon nichts mehr wissen (wollen) und die Generation Insta für ihr posing auf "social media" auf Superlative angewiesen ist, mag noch verständlich sein, jedoch nicht bei einer Antirepressionsstruktur wie der Roten Hilfe Leipzig. Jene erklärt nicht nur ihre "Unterstützung" für die FKO (https://antirepression.noblogs.org/post/2025/06/06/unterstuetzung-der-ro...), sondern scheint sich auch "bedingungslos" mit der "Palästina-Solidarität" der FKO gemein zu machen. Wo dies "rassistisch" ist, wenn weiße Antiimp-Studis, im Nachgang ihrer "revolutionären 1.Mai" Latschdemo kontrolliert werden sollen, müsste die Rote Hilfe mal erklären, war dies doch immerhin der Hintergrund der Straßenbahnsituation. Wieso die Rote Hilfe Leipzig in ihrem Statement jetzt selbst die Extremismustheorie vom Verfassungsschutz (https://antifainfoblatt.de/aib86/die-extremismusformel) zum Besten gibt, kann sie dabei vielleicht auch erläutern.
