Rheinmetall startet neue Werbeoffensive
»Wir sind nicht verantwortlich, wenn unsere Artilleriemunition gegen Zivilisten, Schulen und Krankenhäuser in Gaza eingesetzt wird. Aber stolz sind wir schon wie durchschlagend unsere Geschosse sind« steht unter einem Foto aus dem Gazastreifen auf einem der neuen Reklameplakate von Rheinmetall.
»Als größter deutscher Rüstungskonzern stehen wir selbstbewusst für unsere einschlägigen Produkte und deren Exporte in alle Welt«, erklärt Oliver Hoffmann, Pressesprecher von Rheinmetall. »Dies zeigen wir in unserer aktuellen Werbekampagne.«
Auch auf die Kooperationen mit transnationalen Waffenkonzernen verschiedener befreundeter Staaten wird in der Kampagne offensiv Bezug genommen: Die Rüstungsfirma Elbit aus Israel ist "Waffenbruder" von Rheinmetall. Gemeinsam produzieren wir neues Kriegsgerät. Auf einem weiteren Werbeposter ist deshalb »Unsere neue Waffe gegen Gaza: Die 155mm L52-Radhaubitze« zu sehen: »Dank deutsch-israelischer Kooperation.«
Als deutsches Unternehmen freuen wir uns, dass alle demokratischen Parteien die Notwendigkeit sehen, die Waffenindustrie ausgiebig zu fördern. Mit Friedrich Merz als Ex-Aufsichtsrats-Chef der deutschen Abteilung von Blackrock sitzen wir nun auch im Bundeskanzleramt. Das ermöglicht uns, noch stärker in die Offensive zu gehen. Gemeinsam wissen wir: Deutschland geht es gut, wenn es der deutschen Rüstungsindustrie gut geht. Nur dank Rheinmetall gab es in den vergangenen drei Jahren beim Dax hohe Kurssprünge.
Zugegeben: Noch vor wenigen Jahren haben wir anlässlich antimilitaristischer Proteste in Unterlüß und Kassel bescheiden unsere Firmenschilder abgehängt, um unschöne Bilder vor unserem Konzernlogo zu vermeiden. Damals wie heute ist Protest grundgesetzlich garantiert. Aber er ist nicht nötig, denn wir halten uns bei Rüstungsexporten in den meisten Fällen an geltendes Recht und Gesetz, betont Oliver Hoffmann.
Ein Hinweis an die vaterlandslosen Adbuster und Kommunikationsguerrilleros möchte Rheinmetall-Konzernchef Armin Papperger hiermit noch persönlich loswerden: »Wir haben mehr Geld in unserem Werbeetat als ihr Kapazitäten besitzt, um Plakatwände für die militärische Aufrüstung der Gesellschaft umzugestalten, wetten?«

Ergänzungen
Passend: Aktueller Artikel zum Thema Adbusting auf Indymedia
Kein Aprilscherz ist der Link zu folgendem Indy-Artikel: „Rückflug im Sarg? – Adbusting-Aktion gegen Bundeswehr“ vom 02.04.2025. Dort gibt es passende Vorlagen zur Verschönerung aktueller Bundeswehrwerbung und ein Terminhinweis zum Skillshare zu Kreativprotest Anfang Mai:
https://de.indymedia.org/node/501114