Berlin – Grünheide: Bahnstrecke und Funkmast sabotiert

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Vor ziemlich genau einem Jahr wurde in Grünheide der Wald besetzt um die Erweiterung der Tesla-Gigafactory zu verhindern. Nach knapp neun Monaten ihrer Existenz, wurde die Besetzung letzten November, unter dem fadenscheinigen Vorwand einer Kampfmitteluntersuchung, schließlich geräumt. Genau dann, als im Auftrag der Deutschen Bahn, die für die Erweiterung der Gigafactory Gleisanlagen und einen Güterbahnhof bauen soll, die Bagger anrollten und eine Schneise der Verwüstung in den Wald schlugen. Inzwischen hat Tesla gegen den Willen der Bevölkerung von Grünheide die Genehmigung zur Erweiterung des Werkes erhalten und einen neuen Wasservertrag, der es dem Unternehmen erlaubt, noch mehr Giftmüll ins Abwasser zu spülen.

Kurz: läuft für den Techno-Faschisten und AfD-Fan Elon Musk.

 

Wir werden aber auch diesen Entwicklungen nicht untätig zusehen. Der Kampf gegen Tesla hat bereits viele wunderbare, widerständige Momente hervorgebracht und gezeigt, dass durch das Zusammenwirken verschiedener Methoden, selbst eines der mächtigsten Unternehmen der Welt, zumindest temporär, in die Knie gezwungen werden kann. Daran wollen wir anknüpfen.

Wir haben heute früh die Bahnstrecke, über diese jeden Tag tausende Tesla-Arbeiter:innen von der Hauptstadt nach Grünheide, sowie Gütertransporte mit Öl und Gas von Ost nach West verfrachtet werden, unterbrochen und in unmittelbarer Nähe zum Kabelschacht der Bahn einen Funkmast in Brand gesetzt. Diese Sabotage richtet sich gegen die Deutsche Bahn und Tesla, die zwei Hauptverantwortlichen für die Räumung und Rodung im Wald, sowie gegen Infrastruktur, welche die Lebensader digitaler Herrschaft und Kontrolle bildet.

Wir sind uns bewusst, dass die von diesen Unternehmen in Grünheide verursachten Eingriffe in die Natur nur ein geringer Ausschnitt dessen sind, was der technologisch-industrielle Komplex und die darauf basierende Produktion von Elektrofahrzeugen weltweit an Zerstörung anrichtet. Landgrabbing, Raubbau, Umweltverschmutzung und die brutale Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft gehen immer mit der Rohstoffgewinnung und der dafür notwendigen Transportinfrastruktur einher. Mineralien wie Lithium, Kobalt, Kupfer usw., die für die Herstellung von Autobatterien und anderen Schlüsseltechnologien der Energiewende, die uns Nachhaltigkeit vorgaukeln, in riesigem Umfang benötigt werden, sind aber nur begrenzt verfügbar und der Zugang zu diesen umkämpft. Ähnlich verhält es sich mit Hightech-Produkten wie Microchips, die in jedem erdenklichen technischen Gerät verbaut sind und weltweit nur von einer Handvoll Unternehmen produziert werden. Die daraus resultierenden geopolitischen Spannungen könnten die derzeitigen Handelskriege schon bald in ernsthafte bewaffnete Konflikte verwandeln. Die viel gepriesene „grüne“ Transformation, die unbeirrt dem kapitalistischen Mantra des „schneller, höher, weiter“ folgt, heizt daher nicht nur die Klimaerwärmung und damit verbundene Katastrophen immer weiter an, sondern besitzt, im Zusammenspiel mit anderen Faktoren, auch das Potenzial, die Menschheit erneut an den Abgrund eines weltumspannenden Krieges zu führen. Dabei droht dieser genauso dauerhaft zu werden wie die kapitalistischen Krisen selbst. Techno-Faschisten wie Elon Musk profitieren von solchen Entwicklungen und dienen dabei auf erstaunliche Weise als ideologisches Scharnier zwischen dem rassistischen Mob auf der Straße, der extremen Rechten in den Parlamenten und den fortschrittsgläubigen Wirtschaftseliten, welche die Technologie als Allheilmittel zur Rettung der Zivilisation anbeten. Im Angesicht von Krieg und Krise reichen sich (Neo-)Faschismus und Kapital erneut die Hand und bilden eine gefährliche Allianz, die an die dunkelsten Zeiten der Geschichte erinnern.

Die Deutsche Bahn und Tesla/SpaceX gehören zu den vielen Unternehmen, die sowohl von der ökologischen Katastrophe als auch von einem drohenden Kriegsszenario profitieren. Einerseits, weil sich das Narrativ einer „grünen Wirtschaft“ trotz allem hartnäckig hält und wie ein Booster für ihre Geschäfte mit der vermeintlichen Nachhaltigkeit dient. Anderseits, weil beide Unternehmen durch ihre Infrastrukturen und technologischen Anwendungen eine bedeutende Rolle für die Kriegslogistik der Nato-Staaten spielen, welche unablässig an der Eskalationsschraube im globalen Kräftemessen drehen, um die westliche Vorherrschaft zu verteidigen und die koloniale Unterjochung des globalen Südens ungestört fortsetzen zu können. Notfalls auch durch Krieg.

Nicht mit uns - Keine Ruhe den Profiteuren von Krieg und Ökozid!

Grüße an die antifaschistischen Tesla-Zündler:innen von den USA bis Dresden!

Liebe und Kraft für die Gefangenen und Untergetauchten!

 

Btw. auch andere Unternehmen, die an der Räumung durch die Vermietung von Baumaschinen beteiligt waren oder sich an der Erweiterung der Giga-Factory bereichern, freuen sich sicher über Besuch:

  • Matthäis Bauunternehmen GmbH & Co

  • STRABAG

  • Boels

  • HKL Baumaschinen

 

 

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